[Gittina]

Liebe Bea,

mir geht es genauso. Am 14.11. wird es ein Jahr her sein, dass meine Mutti für immer gehen musste.
Auch bei ihr ging alles sehr schnell. Im September bekam sie die Sch...diagnose. Am 1.10. sie erste Chemo. Dann Blut im Urin/Stuhl und deswegen Ende Oktober diese blöde OP wegen Verdacht auf Tumor in der Blase. Danach war nichts mehr wie vorher. Meine immer so starke Mutti war sehr durcheinander und hat kaum noch verstanden was vor sich ging. Es tat so sehr weh zu sehen, wie einem Menschen die immer wirklich immer für jeden da war alles genommen wurde und keiner konnte etwas dagegen tun.

Was mir heute noch am meisten fehlt ist dieses letzte Gespräch. Niemand rechnete damit, dass sie nach der OP so verwirrt sein sollte. Es hat uns auch keiner aufgeklärt, dass es wegen der Belastung der Narkose so kommen kann. Ich würde alles darum geben, wenn ich die Zeit zurück drehen könnte und nocheinmal bei ihr sein könnte in den letzten klaren Momenten. Es zerreisst mich, dass ich diese Momente habe verstreichen. Was würde ich geben, sie nocheinmal in den Arm zu nehmen!!

Wie du sagst, die Welt dreht weiter... Wir funktionieren und haben auch wieder schöne Momente im Leben. Aber tief drin ist etwas kapputt, was sich auch nicht mehr reparieren lässt.