Einzelnen Beitrag anzeigen
  #100  
Alt 09.09.2006, 19:36
Ladina Ladina ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.06.2004
Ort: Ostschweiz
Beiträge: 868
Ausrufezeichen AW: Bücher: Wenn ein Kind sterben muss,/Elternberichte

Diagnose: Ewing Sarkom im Nacken und Rücken, anno 1985

ERLEBNISBERICHT DES SEELSORGERS VON ALEXIA
**************************************
Titel: Früher Abschied
Untertitel: Das tapfere Leben der Alexia
Autor: Miguel A. Monge
Aus dem Spanischen von Gabriele Stein
Verlag : Adamas , Oktober 2003
ISBN : 3-925746-98-6 , Paperback, 272 Seiten, 7 schwarz-weiß Fotos

Preisinfo : 10,90 Eur[D] / 11,30 Eur[A] / 19,70 sFr

verwandte Themen : Erlebnisbericht
Ewing-Sarkom
Mädchen
Sterben

Erhältlich im Buchhandel oder bei:
http://www.amazon.de/Fr%fcher-Abschi...e=UTF8&s=books

Pressetext:
Geschichte einer Seele“ – so hätte das vorliegende Buch heißen können. Doch weil – wenn man dem Urteil der Kirche hier einmal vorgreifen will – auch Heilige (und vermutlich sogar mehr als andere) Individuen sind, heißt es stattdessen „Früher Abschied – Das tapfere Leben der Alexia“. Verfasst hat es nicht die im Ruf der Heiligkeit stehende Verstorbene selbst, sondern Miguel Angel Monge, ein Priester der Prälatur Opus Dei, Seelsorger der Universitätsklinik von Navarra, der Alexia „bis zu dem Tag, an dem Gott sie zu sich nahm“, seelsorgerisch betreute und in den letzten sechs Monaten ihres Lebens beinah täglich besuchte. Das Werk, in das er die Erinnerungen von Alexias Familienmitgliedern und die schriftlichen Zeugnisse vieler anderer Menschen, die das Glück hatten, Alexia zu begegnen, aufgenommen hat, versteht Monge als einen Beitrag zu dem Seligsprechungsprozess, der 1994 in Rom eröffnet wurde. Denn Monge ist davon überzeugt, dass Alexia Gonzáles-Barros (1971–1985), ein Mädchen, das mit nicht einmal fünfzehn Jahren in einer Kleinstadt im Norden Spaniens starb, eine Heilige ist.

Einfühlsam und ohne Effekthascherei erzählt Monge in „Früher Abschied – Das tapfere Leben der Alexia“ die bewegende Leidensgeschichte dieses wunderbaren Mädchens, das trotz seiner jungen Jahre eine unglaubliche Reife besessen haben muss. Im Frühjahr 1984 klagt Alexia über erste Rückenschmerzen, die mit der Zeit immer stärker werden und schließlich erste Lähmungserscheinungen hervorrufen. Im Februar 1985 diagnostizieren Ärzte in einem Madrider Krankenhaus dann einen Nackenwirbelbruch, ohne jedoch den bösartigen Tumor zu entdecken, der ihn verursacht hat und der später Metastasen in der Hirnhaut bilden wird. Auch „vergessen“ sie, wie sich später herausstellt, bei der Operation in der Hüftwunde, aus der sie ein Stück Knochen entnommen haben, um es in der Wirbelsäule einzusetzen, einige Mullbinden, die die Wunde nicht heilen lassen.

Vier chirurgische Eingriffe, zahlreiche zermürbende Therapien und ungezählte Infusionen muss Alexia, die Angst vor Spritzen hatte, über sich ergehen lassen. In drei Kliniken muss sie zusätzlich zu ihren Schmerzen, und unfähig sich zu bewegen, auch die ganze Kälte der „Entmenschlichung der Medizin“ erdulden, bis ihr in der vierten, der Universitätsklinik in Pamplona, endlich mit der gebotenen Fürsorge und echter christlicher Nächstenliebe begegnet wird. Und doch beklagt sie sich nie. Stets entschuldigt sie alle; Ärzte, Pflegepersonal und Mitschüler, die es an Mitgefühl ihr gegenüber fehlen lassen, wie Monge anhand von zahlreichen Episoden verdeutlicht. Sie interessiert sich für jeden Menschen, der ihr begegnet. Für sie, den Papst und die Kirche und jedes Anliegen, das ihr zugetragen wird, opfert sie ihre Leiden auf. Besonders beeindrucken die Schilderungen, die dem Leser einen Einblick in das reiche Innenleben Alexias gewähren. Ohne dass ihre Eltern, die Alexia und ihren Geschwistern ein wahrhaft christliches Zuhause bescherten, sie auch dazu angeleitet hätten, betete sie schon als kleines Mädchen jedes Mal, wenn sie vor einem Tabernakel eine Kniebeuge machte, „Jesus, mach, dass ich immer das tue, was Du willst.“ Mit ihrem Schutzengel, den sie Hugo nennt, pflegte sie offenbar einen genauso herzlichen Umgang wie mit ihren Geschwistern. Und obwohl Alexia alles daransetzte, wieder gesund zu werden, verrät sie einmal: „Ich danke Gott jeden Tag für meine Krankheit“.

Die Schilderung dieser und vieler anderer ähnlicher Begebenheiten sorgt dafür, dass die Leidensgeschichte Alexias immer wieder überstrahlt wird. Überstrahlt von der Größe, die Gottes Gnade in den Seelen zu wirken vermag, die ihm nichts entgegensetzen.

Es bleibt nicht aus, dass die Biographie dieser großartigen Seele zugleich die wunderschöne Erzählung des vorbildlichen Lebens einer christlichen Familie ist. Einer Familie, in der bereits zwei Kinder im Säuglingsalter gestorben waren, und der nun auch noch das Leiden und Sterben der Alexia zugemutet wurde. Einer Familie, in der, obwohl ihr so gut wie nichts erspart blieb, das Glück mit den Händen zu greifen ist.

„Früher Abschied – Das tapfere Leben der Alexia“ ist deshalb auch mehr als die Geschichte eines im Ruf der Heiligkeit stehenden Mädchens, die wärmstens allen empfohlen werden kann, die selbst schweres Leid ertragen müssen. Das Buch enthält auch wertvolle Anregungen für alle, die sich um ein wahrhaft christliches Zuhause bemühen.
aus: http://www.die-tagespost.de/archiv/t...e.asp?ID=10747

Anmerkung von Ladina:
Nur für sehr christliche Menschen zu empfehlen. Das im Pressetext formulierte Prädikat "ohne Effekthascherei" darf nicht wörtlich verstanden werden.
Für Menschen, die nicht so tief im Glauben stehen, wirkt das Buch zu aufgesetzt, weil in jedem Abschnitt fast Gott ins Spiel gebracht wird.
Ich bin selber katholisch erzogen, doch sprengt dieser Erfahrungsbericht für mich die Grenzen zum Fanatismus.
Die Zugehörigkeit des Autors zu Opus Dei http://de.wikipedia.org/wiki/Opus_Dei
wird in der Tat sehr deutlich. Ich persönlich hätte Alexia ein menschlicheres, weniger heiliges Andenken gegönnt.
__________________
Aktuelle Bücherlisten finden Sie via:
https://www.krebsforum.ch/forum3_de/viewforum.php?f=47
Halt ein Plätzchen frei für die HOFFNUNG