Einzelnen Beitrag anzeigen
  #8  
Alt 23.12.2005, 17:58
Krabbe Krabbe ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.11.2005
Ort: NRW
Beiträge: 74
Unglücklich AW: Demenz, Depressionen und Krebs

Hallo,

es hat sich so viel geändert in kurzer Zeit, dass ich gar nicht zum schreiben gekommen bin.
Matthes Zustand hat sich akut verschlechtert, er hat ein Leberkoma und ist jetzt sehr verwirrt. Außerdem ist er in eine akute Depression geraten. Ich habe kaum eine Minute Ruhe, nachts weckt er mich jede 1/2 Stunde und ich bin am Ende meiner Kraft.
Eigentlich wollte ich es Matthes ermöglichen, bis zum Ende zu hause zu bleiben, aber ich werde mein Versprechen nicht halten können. Diese Woche war ich krankgeschrieben, aber in der nächsten Woche muss ich wieder arbeiten. Aber auch meine Schwiegermutter kann mich nicht mehr unterstützen, weil sie ebenfalls vollkommen fertig ist.
Wir haben uns daher entschlossen, Matthes am Dienstag in Krankenhaus auf eine Palliativstation zu bringen, zum Glück haben wir eine hier vor Ort, so dass ich ihn ganz viel besuchen kann.
Ich hoffe, dass er sich aufgrund seines Zustandes bis Dienstag entschließen kann, unserem Wunsch zu folgen. Es ist sicher auch in seinem Sinne, denn eine adäquate Pflege kann ich ihm nicht bieten. Ich bin mit meiner Geduld am Ende und es ist sicher nicht gut für ihn, wenn ich ihn ständig anfahre, aber wenn man keine Auszeiten bekommt, ist es unmöglich, dies bis zum Ende durchzuhalten.
Es tut mir unendlich leid für Matthes, aber wenn ich zusammenbreche, ist damit auch nichts gewonnen. Ich bin jetzt schon so viele Jahre für Matthes da und es stimmt mich traurig, dass ich es ihm nicht ermöglichen kann, die Zeit, die ihm noch verbleibt, zu Hause zu verbringen.

Ich bin unendlich traurig, aber ich habe keine Kraft mehr

Maike
Mit Zitat antworten