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Alt 22.11.2013, 11:49
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Standard AW: Kampfküken kämpft weiter

Hallo, heute möchte ich mal an unsere beiden "sorgen-Küken" schreiben:


Liebe Aurelia,

über die Nachricht mit Deiner Mama war ich so geschockt, dass ich gar nicht wusste, was ich dir sagen soll. Das ist für dich sicher ganz ganz schlimm. Ich kann es dir so gut nach und mitempfinden.
Die Beziehung zur eigenen Mutter ist ganz und gar einzigartig (selbst wenn diese beziehung schwierig oder sogar gestört ist – es nimmt der Einzigartigkeit nichts). Der Abschied und die Endlichkeit bedeuten - wie ich aus eigener akuter Erfahrung weiss - einen Einschnitt, der sehr vieles verändert und schwer ist.

Euere Zeit ist nun begrenzt geworden. Es ist wichtig, dass Du nun mit ihr über alles sprichst, was dir wichtig ist. Mit ihr all die Dinge tust, die dir entscheidend sind. Ihr all die Freude machst, die du ihr gerne noch geben möchtest, um ihr zu zeigen, wie lieb du sie hast.
Lass Tränen zu, auch mit deiner Mama, um der Traurigkeit der Situation Raum zu geben.

Packe Dir selbst und auch deiner Mama eine „Schatzkiste“ voll schöner Momente, wichtiger Gespräche und schöner Erlebnisse. Deiner Mutter wird die Schatzkiste den Abschied erleichtern, und für dich selbst bedeutet es in schweren Trauerhzeiten, dass du die Schatzkiste öffnen kannst und eine jschöne Erinnerung hervorholen kannst.

Ich konnte das nicht wirklich, meine beiden Eltern sind plötzlich und trotz Krebserkrankung völlig unerwartet und schockartig verstorben (beide nicht an ihrer krebserkrankung sondern kroteskerweise jemweils an einem anderen med. Grund) , so dass ich keinen Abschied nehmen konnte. Das ist auf eine Art für die Hinterbliebenen sehr grausam. Für die Betroffenen eigentlich ein Segen.

Sorge weiterhin sehr gut für dich. Es wird sicherlich keine einfache Zeit werden, so dass du viele Kräfte für dich selbst brauchst, um das gut durchzustehen.

Liebe Aurelia, schreib so oft und viel du willst, hier an uns – hier erwartet dich IMMER ein offenes Ohr (richtiger: zwei offene Leseaugen) und ganz viel Anteilnahme und Verständnis.



Liebe Mucki,
ach, so ein Mist. Wie, KEINE Pause? Gibt es dafür denn eine nachvollziehbare und plausible Erklärung?? Außer Leitlinie? Von der wir ja wissen, dass sie immer auch bei einem nicht unerheblichen Teil von Patienten NICHT der zutreffende richtige Weg ist ….

Wenn ich immer Leitlinie gegangen wäre, würde ich heute woanders stehen. GRRRRR. Also versteh mich nicht falsch: das ist kein Plädoyer für Schmei´ß-die-Leitlinie-in-den Sumpf.
Eher dafür, das ncohmals zu verifizieren und nachzufragen und vielleicht doch einen Weg zu finden, wenn der Arzt mal seine Öhrchen aufmachen will und seinen Kopf einschaltet ... . jViel zu oft tun sie das erst, nachdem man das mit grossem Nachdruck eingeforddert hat - die Erfahrung habe ich mehrfach gemacht. Ich weiss, dass das gerade wenn die eigenen Kräffte begrenzt sind, schwer fällt - aber versuch es noch mal. Kann Dein Männe dich nicht dabei unterstützen? Oder eine freundin, die dich zu dem Gespräch begleitet. Manchmal ist es wichtig, sich Unterstützung gezielt zu holen.

Thema: Dexametason. Hm. Ja, da kann ich dich etwas beruhingen.
Also, ich bekomme D. regelmäßig, auch immer über 4 Tage. Zu D. + Diabetes kann ich nicht viel sagen.
Ansonsten ist es so, dass ich D. gut vertrage und es mir sehr gut (zusammen mit dem Hammermedikament Emend) gegen die bei mir wirklcih schlimmen Nebenwirkungen der Chemo hilft. Ohne hätte ich keine Chance. Und da ich keine Lust auf viel Leiden habe, nehme ich es und freue mich darüber, dass dann alles halbwegs erträglich bleibt.
D. muss man eine Zeit vorher einnehmen, da es einige Zeit braucht, bis es wirkt. So wurde es mir erklärt. Oder du fragst mal, ob es auch reicht, es ab dem 2. Tag einzunehmen, um die Dosierung zu minimieren in Hinblick auf Diabetes.
Vielleicht probierst du es einfach mal aus, und wenn es keine entscheidende Verbesserung bringt, dann war es halt ein Versuch bei einem Zyklus und beim nächsten lässt du es wieder weg. Ich habe auf diese Art schon ein ganzes Arsenal von Medikamenten durchgetestet, auf der Suche nach etwas, was bei mir anschlägt (taten sie aber nicht, außer 2)

Und vielelicht lässt du die Überlegung mal Urlaub oder Reha mit dem Pumperich zu machen, mal durch deinen Kopf schwirren …
Wo wohnst in welchem Teil von Deutschland wohnst du eigentlich? War das richtig, in der Nähe von Mosibär? vielleicht fällt mir was ein ....

Liebe Mucki, ich wünsche Dir für nächste Woche Arztebesuch alles Gute und einen unkomplizierte, am besten sogar Anteil nehmende Gespräche…
auch für dich von Herzen und ein kleines (bin wieder Infektfrei und ohne Husten, da darf ich das wieder )

alles liebe von der Birgit
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