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Alt 05.10.2012, 18:36
hobbit hobbit ist offline
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Standard AW: Reha Klinik für Tumorbiologie Freiburg

Hallo Arsinoe!

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich zu meiner ersten Reha gefahren bin. Es ging mir genau wie dir: Ich wußte überhaupt nicht, was mich erwartet. Ich war auch unsicher, ob ich überhaupt fahren sollte, ich stellte mir lauter „alte“ (ich war 34), gebrechliche und jammernde Mitpatienten vor – und hatte dann soviel Spaß. Ich war insgesamt 6x zur AHB/Reha und habe immer ein paar nette, junge oder auch ältere Menschen dort getroffen, mit denen ich z.T. noch heute Kontakt habe.

Aber du wolltest etwas über Freiburg wissen:
Die Klinik liegt ganz schön zwischen einem kleinem Erholungsgebiet an einem See und der Innenstadt, beides ist gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad (können an der Klinik ausgeliehen werden, sind aber schon etwas älter) erreichbar. Ich war mit dem Auto da (komme aus NRW) und konnte so auch gut die Umgebung erkunden oder mal abends mit anderen Patienten eine Straußenwirtschaft besuchen. Schön war auch, daß die Klinik keine „Sperrstunde“ kannte, wie ich es an anderen Kliniken schon erlebt habe.

Die Zimmer selber sind ausreichend groß, erinnern aber schon ziemlich an Krankenhauszimmer. Ich habe mir ein bißchen Deko nachschicken lassen, dann fühlte ich mich da schon wohler. Es ist ja auch ein Akutkrankenhaus angeschlossen, man begegnet also schon auch vielen akut kranken Menschen. Das hat mich aber nicht gestört. Es gibt einen schönen Innenhof und in der Nähe einen kleinen Garten, der der Klinik gehört und sehr gemütlich ist (ich war im Frühling dort).

Die ärztliche und pflegerische Betreuung fand ich besonders umfassend, obwohl ich eigentlich (zum Glück) nicht viel brauchte.

Sportlich wurde viel geboten, allerdings war auch Eigeninitiative gefragt. Ich habe an der Wassergymnastik teilgenommen und Einführungen in MTT (Medizinische Traings-Theapie, also „Fitnessstudio“) und Ergometer mitgemacht. Dann konnte man selbsständig auf dem Ergometer oder im Fitnessstudio trainieren. Das Schwimmbad war auch abends noch auf oder man konnte sich Nordic-Walking-Stöcke ausleihen und um den See laufen.

Die psychologische Betreuung habe ich erst gar nicht in Anspruch genommen, aber meine Mitpatienten waren so begeistert von der Gruppentherapie, daß ich mich auch noch angemeldet habe. Ich hatte „sowas“ bisher immer vermieden, weil ich Angst hatte, daß dort nur gejammert wird. Das stimmte aber nicht, auch weil die Psychologin das sehr gut moderiert hat. Es gab Themen wie „Angst“, „Umgang mit Angehörigen“ etc.

Besonders gefallen hat mir die Musiktherapie, auch weil wir eine sehr nette Gruppe hatten und miteinander viel gelacht haben. Es gibt dort ja eine Menge kreativer Therapien (Mal-, Tanz-, Musik- und Poesietherapie,Trommeln, therapeutisches Plastizieren) allerdings mußte man sich für eine entscheiden, das fand ich ein bißchen schade.

Das Essen war lecker und abwechslungsreich, allerdings bin ich da auch nicht so anspruchsvoll. Wie an jeder Rehklinik, die ich bisher kennengelernt habe, gab es eine feste Sitzordnung, die von vorneherein gestgelegt war (wobei man schon darauf achtete, daß es altersmäßig ungefähr paßte). Weil ich dort zwei sehr nette Freundinnen gefunden habe, habe ich zwischendurch den Tisch gewechselt, war auch kein Problem.

So, das ist alles, was mir im Moment einfällt, wenn du noch Fragen hast, melde dich gerne (auch per PN).
Liebe Grüße, alles Gute für Dich und eine schöne Reha wünscht
Hobbit
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