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Alt 04.03.2003, 08:12
Gast
 
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Standard Warum mußte sie so leiden?!

Hi ihr Lieben,

Haldol ist ein Neuroleptikum; das heißt es hat dämpfende Wirkung = nimmt die Angst, Erregung, bzw. eventuelle Halluzinationen (es ist kein Schmerzmittel). Je nachdem in welcher Kombination Medikamtente gegeben werden, potenzieren sie sich unter Umständen gegenseitig - deshalb ist die Wirkung auch nicht bei jedem Patienten gleich (ist auch so erwünscht).

Mein Vater bekam - als er schon sehr starke Atemnot durch eine starke nicht mehr behandelbare Herzschwäche hatte - Vendal als Dauerinfusion. Das ist ein Morphinpräperat; auch das bekam er gegen die Angst und zur Beruhigung (Schmerzen hatte er keine). Man muss sich allerding bewußt sein, dass alle diese Medikamente auch Nebenwirkungen haben. Im Falle von Vendal bewirkt die gewünschte Sedierung auch eine Atemdepression (d.h. die Atmung wird langsamer und flacher). Wird der Patient unruhig, muss die Dosis gesteigert werden (es wäre sonst z.B. bei meinem Vater zu Panikattacken und extremer Atemnot gekommen). Was das für die Atmung bedeutet, muss ich euch nicht sagen.

Man (der Arzt) muss sich also schon sehr genau überlegen wann was, in welchem Ausmaß gegeben werden kann. Ich denke nicht, dass es so einfach ist, wie der Laie sich das vorstellt.
Es gibt sicher wie in jedem Beruf solche und solche Ärzte. Sie aber generell zu verteufeln finde ich aber trotz eventuell schlechter Erfahrungen nicht richtig.

Auch ich bin in solchen Fällen, wie ihr sie leider erleben musstet, für Sterbehilfe. Das Problem ist halt (neben dem Eid) auch ein eventueller Mißbrauch. Nicht alle empfinden dem Sterbenden gegenüber eine solche Liebe wie wir hier es tun (oder getan haben). Leider.Auch das muss man sehen.

Ich wünsche euch viel Kraft
Alles Liebe
Afra
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