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Alt 25.11.2007, 10:37
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minimops minimops ist offline
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Registriert seit: 07.03.2007
Beiträge: 151
Standard AW: Darmkrebs mit Metastasen an den Eierstöcken

Hallo zusammen,

hier kann der aussage von hope38 aus eigener erfahrung voll zustimmen.
zu anfang der sicherheitschemo (folfox, das ist mit oxaliplatin) stand ich
auch nicht dahinter; ich hatte die medikamentation vielmehr als gift angesehen. die nebenwirkungen waren dann massiv. mit hilfe meines
psychologen und selbsthypnosemethoden habe ich es dann geschafft,
die chemo nicht mehr abzulehnen, sondern als notwendig anzusehen
(zumindest einigermassen). daraufhin waren die nebenwirkungen wesentlich
weniger aggressiv ausgeprägt.

zusätzlich hatte ich drum gebeten, die oxaliplatingabe auf 80% zu reduzieren.
ich hatte dann gegen ende der chemo oft mit kälteempfindlichen kribbelgefühlen
in händen und füssen zu tun, weniger mit taubheit. obwohl das in der erholung
eines jeden zyklus abgeklungen ist, habe ich nun 3 monate nach ende der chemo immer noch probleme mit tauben fingerspitzen und fusssohlen.
teilweise kribbelt das kräftig, ich vermute das liegt an der regeneration welche
zaghaft stattfindet.

für oxaliplatin (folfox) habe ich mich damals entschieden weil ich das
bestmögliche gegen das wiederkommen des krebses tun wollte (zunächst
wurde mir nur 5FU+Folinsäure im Mayoschema empfohlen).
Und der Professor meinte auch dass aktuelle Chemotherapien mit Oxaliplatin
am erfolgversprechendsten seien (von den Studienergebnissen her).

Neulich war ich das erste mal wieder schwimmen (hatte grade die
rückverlegung des AP) und das hat sich mit diesen tauben fingern und
füssen schon seltsam im wasser angefühlt !

hoffe meine erfahrungen u. gedanken helfen

gruss ulli


Zitat:
Zitat von hope38 Beitrag anzeigen
Liebe Polly!
Ich hatte auch heftige Chemo-Nebenwirkungen und mir wurde auch gesagt, daß käme davon, weil ich es im Prinzip ablehne. Es gibt ja auch viele Menschen, die die Chemo als "Hilfspolizei" sehen. Das tat ich ja auch, zumindest hoffte ich, sie würden guten Dienste leisten, aber in erster Linie war es der Alptraum, der mir Übelkeit und Ohnmacht, Furcht und Angst verursachte. Und je mehr von mir verlangt wurde, die Chemo,die da in meinen Körper floß, als "Freund" zu sehen, umso mehr fühlte ich mich unter Druck gesetzt. Irgendwann fing ich an, in diesem ganzen Gewirr meines alten Lebens, zu erkennen, daß es nur einen Weg gibt für mich, nämlich MEINEN! Aber das war lang und ich habe hier im Forum sehr viel Hilfe und Anregung erfahren, hier wurde ich anders verstanden als in der realen Welt. Ich wünsche Dir, daß Du den Mut hast, Dich hier zu öffnen und daß Dir unsere Worte, denn mehr sind es leider nicht, ein wenig Licht geben können.

Ich habe eine psychotherapeutische Behandlung gehabt, aber nur 4 mal. Ab und zu wünsche ich mir jetzt auch mal jemanden, der neutral ist und mir zuhört, mich wieder einnordet. Die direkten Angehörigen und Freunde halten viele Ängste und Gedanken einfach nicht aus.
Zur Zeit geht es mir ganz gut, habe gerade eine Nachuntersuchung wieder hinter mich gebracht (obwohl, nach der Untersuchung ist vor der Untersuchung) und freue mich auf Weihnachten mit meiner Familie!

Dir alles alles Liebe! Die Gedanken von Chaosbarthi finde ich sehr interessant. Hast Du Befunde über eine HNPCC-Untersuchung?

Liebe Grüße,
hope
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