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Alt 02.10.2010, 19:41
Ina91 Ina91 ist offline
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Standard AW: Ich fühle mich so Rastlos

liebe mama,

ich höre gerade dein lied. die gefühle sind in diesem moment kaum aushaltbar!
es fühlt sich an, als wärst du ewig weg!
für immer aus meinem leben geschieden und dabei hast du ein teil von mir mitgerissen.
die erinnerungen an dich fließen wie ein wilder strom durch meinen kopf.
alle kommen sie auf einmal... keinen kann ich fest greifen...
die letzte zeit denke ich wenig über deinen tod nach. es ist diese abwesenheit die es oft wagt mich innerlich zu lähmen!
oft habe ich das gefühl, dass wir uns einfach eine längere zeit nicht gesehen haben. du musstest wieder viel arbeiten und da hört man sich eben eine längere zeit nicht... auch gerade wenn die tochter erst ausgezogen ist... aber im hinterkopf ist da leider doch etwas.... die gedanken umkreisen es stetig... jeden tag! zwar nicht jede sekunde, doch unausweichlich.
immer wieder tritt es hervor und gibt mir zur erkenntis, dass dein tod real ist. dass du eifanch nicht mehr da bist !!!
oft wenn ich an dich denke, habe ich dein gesicht vor mir, das so voller liebe war, voller liebe, trauer und geschlagenheit von dem tag und von dem leben. dann hattest du immer gelächelt, mit einem mundwinkel teilweise nach oben gezogen. ich sehe deine hand... ich habe sie bildlich genau vor mir. sie näherte sich meinem gesicht, erreichte meine backe und streichelte meine wange.
danach sagtest du immer. "mein kind" oder "ach inalein"
diese hände, deine hände, sie sind mir so sehr in erinnerung geblieben.
wie sie mich immer gestreichelt haben, oder gehalten...
am ende konntest du das nicht mehr. der tumor hat es nicht zugelassen!
du sagtest unter tränen, dass es so schlimm für dich sei, uns nicht mehr in die arme schließen zu können . . .

du bist einfach nicht tod für mich!
es ist wie ein schlechter traum!


dann gibt es manchmal diese gefühle, wo ich denke, dass die erlebnisse mit dir alle nur ein traum waren. alles fühlt sich plötzlich so unrealistisch an.
es fühlt sich nach einer unendlichen ewigkeit an, dich das letzte mal "normal", gesund gesehen zu haben.
die tage im krankenhaus mit dir....die vielen tage zuvor....alles ist auf einmal so verdammt unscharf. so unwahr.... wie als wäre das alles niemals geschehen!

unablässig herrscht diese chronische leere in mir, die sich zu irgendetwas zusammen krampft
doch beschreiben, geschweigedenn wissen, was das ist, das kann ich nicht und das weiß ich nicht!


da sagte meine therapeutin doch... ich solle einen brief an dich schrieben.
tja... wie sollte ich das machen ???
die ganze zeit habe ich mich davor gesträubt einen brief an dich zu verfassen.
mich wieder in diese trauer rein zu finden, mich dem schmerz hinzugeben...ich habe solche angst davor!
fragen tuen sich dabei auf. wieso sollte ich etwas verfassen, wenn ich doch mit gewissheit sagen kann, dass du niemals mehr einen solchen brief von mir lesen kannst!
meine ganzen gefühle, der ganze schmerz, alles sehe ich so unklar,
doch das dass alles hätte niemals passieren dürfen,
sehe ich mehr als klar !!!! ;-(
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