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Alt 14.12.2005, 08:05
Magast Magast ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges BC

Lieber Michael,

das es deiner Mutter nicht so gut geht, tut mir sehr leid.Ich bin ganz sicher, deine Mutter wird für sich oder mit dir, ihrer Familie entscheiden, was gut für sie ist, oder nicht. Ich glaube, nein, ich bin überzeugt, da zu sein ist das wichtigste.

Meiner Ma geht es, was den Krebs betrifft, noch gut.
Aber es kommen Probleme auf uns zu, da bin ich sicher - sie hat letzte Woche Montag ja die neue Hüfte bekommen. Normal soll man nach so einer OP gleich am nächsten Tag aufstehen, am übernächsten ein zwei Schritte machen... Und das kann meine Ma nicht, etwa zwei Tage nach der Op fingen bei ihr Taubheitsgefühle an, erst im Bauch, dann ein Bein, dann der Po, dann das andere Bein, jetzt geht das bis zur Unterlippe.

Die Ärzte haben sie noch mal ins MRT geschickt - nichts entdeckt. Sie haben alle Bilder der vorhergehenden CT`s, MRT`s, und noch so`n Ding durchgesehen - nichts! Die Ärzte sind am verzweifeln, gestern waren sieben Ärzte, und sogar ihr Onkologe bei ihr. Sie bekommt jetzt vorsichtshalber noch Cortison, darf nicht mal mehr sitzen bis man weiss, wo das her kommt.

Und jetzt komme ich zu dem, was du geschrieben hast - den richtigen Weg zu finden, mit dem nahestehenden Betroffenen richtig umzugehen. Es ist schwer, sehr schwer. Meine Ma weint im Moment viel, ist doch auch verständlich. Ich muss drei mal überlegen, bevor ich was sage, sie legt im Moment jedes Wort auf die Goldwaage.

Vorgestern nach der Visite hat sie total dicht gemacht, wollte sich nicht mehr behandeln lassen, wollte nicht in die Röhre, war am weinen. Ich bin sofort ins Krankenhaus gerast, habe über drei Stunden gebraucht, um sie zu beruhigen, denn sie musste ja in die Röhre.

Tja, Weihnachten. Normal wollten meine Eltern am 28.12 nach Venezuela fliegen. Gut, ist jetzt umgebucht, doch jetzt wissen wir nicht einmal, ob meine Mutter Weihnachten zu Hause ist. Zu allem übel ist da ja auch noch unser Vater, die beiden sind seit über 40 Jahren verheiratet, den müssen wir natürlich auch aufmuntern.

Ich stelle grad fest, die Schritte, die wir machen, werden immer kleiner, wenn sie Weihnachten zu Hause verbringen kann, wäre schon viel gewonnen.

Liebe Grüsse, Magast
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