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Alt 03.11.2005, 16:25
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Roland Roland ist offline
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Standard AW: Fragen zur Nanotherapie

Hallo Maria,

Erst mal tut es mir leid, dass Dein Bekannter die Diagnose BSDK bekommen hat und ich wünsche ihm alles Glück dieser Welt, im Kampf gegen diese fiese Krankheit.

Ich habe mal kurz recherchiert wegen der Nanotherapie. So wie es aussieht, ist das eine Thermo Behandlung mit Erwärmung des Tumorgewebes. Dies ist bei BSDK nicht unbedingt üblich, aber die herkömmliche Chemo kann ja auch nur mit bescheidenen Erfolgen aufwarten.

Hier ist der original Text von letztem Jahr, wobei es hauptsächlich im Bereich Hirntumore eingesetzt wurde.

Mit Nano-Teilchen gegen Krebszellen

Erste klinische Tests erfolgreich

Zu den ins Auge gefassten Anwendungen der Nanotechnologie gehört auch die Bekämpfung von Tumoren. Indem man Nano-Teilchen in das Tumorgewebe spritzt und sie anschliessend erhitzt, lassen sich Tumorzellen nämlich gezielt abtöten. Die ersten klinischen Studien liefern ermutigende Ergebnisse.

Seit rund 15 Jahren wird an der Berliner Universitätsklinik Charité in der Arbeitsgruppe von Andreas Jordan an einer neuen Krebstherapie geforscht. Bei dieser Methode werden Partikel aus Eisenoxid von der Grösse weniger Nanometer in den Tumor gespritzt und einem Magnet-Wechselfeld ausgesetzt. Die Nano-Teilchen erwärmen sich dabei auf über 43 °C und lassen die Wirtszelle sterben. Um die Schädigung von gesundem Gewebe zu verhindern, ist das Eisenoxid mit einer bestimmten biochemischen Hülle beschichtet, wodurch die Partikel fast ausschliesslich von Tumorzellen aufgenommen werden. Diese Hülle kann gezielt für die jeweilige Tumorart erzeugt und ausgerichtet werden. Die Verabreichung der Nano-Teilchen kann bisher (noch) nicht intravenös erfolgen, weil die notwendigen Konzentrationen in den Tumorzellen nicht erreicht werden. Deshalb ist vor der Therapie meistens ein operativer Eingriff nötig. Die Behandlung selbst kann hingegen beliebig oft wiederholt werden.

Inzwischen sind erste Resultate aus klinischen Studien bekannt. Bei 14 Patienten handelte es sich um Fälle mit Glioblastom, einem besonders bösartigen Hirntumor, an dem man in der Regel 8 bis 16 Monate nach Diagnosestellung stirbt. Bei den Patienten hatten alle gängigen Behandlungsmethoden (Operation, Bestrahlung und Chemotherapie) versagt: Der Tumor wuchs unaufhaltsam weiter. Mit der neuen Therapie konnte das Tumorwachstum - bei einer mittleren Beobachtungszeit von sechs Monaten - in 7 Fällen gestoppt werden. Bei 4 weiteren Patienten stagnierte der Tumor ebenfalls; sie starben jedoch an nachweislich nicht durch die Therapie bedingten Ursachen. Bei 3 Patienten beobachtete man ein weiteres Tumorwachstum mit Todesfolge.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass bei rund 50 Prozent der Patienten eine lokale Wirksamkeit beobachtet worden ist. Bemerkenswert ist die gute Verträglichkeit; bei keinem der Probanden sind infolge der Therapie Komplikationen aufgetreten. Eine weitere Studie mit verschiedenen Nichthirntumoren (zum Beispiel Dickdarmkarzinom, Bronchialkarzinom, Mammakarzinom), bei denen ebenfalls alle konventionellen Therapie-Optionen ausgeschöpft wurden, zeigt bisher bei allen 25 Patienten eine positive Wirkung. In 2 Fällen wurde ausserdem eine komplette Rückbildung des Tumors registriert.

Im Dezember beginnt nun an der Charité eine erste Wirksamkeitsstudie (Phase-II-Studie) mit 65 Patienten, die voraussichtlich zwei Jahre dauern wird. Daneben versucht man die Nano-Teilchen noch besser zu konditionieren, damit diese intravenös verabreicht werden können und den Weg zu den Tumorzellen sozusagen selbst finden. Zudem könnten die Teilchen eines Tages kleinste Metastasen ausfindig machen, die mit den heutigen Methoden nicht erfasst werden. Jordan, der inzwischen Geschäftsführer der Firma Magforce Nanotechnologies ist, hält Neuerungen in diesem Bereich in den nächsten fünf Jahren für möglich.

An einer ähnlichen Methode wird an der Rice University in Houston gearbeitet. Im US-Bundesstaat Texas verwendet man Nano-Partikel aus Gold und Siliziumdioxid und bestrahlt diese mit nahem Infrarotlicht, um sie zu erwärmen. Eine Studie mit Tierversuchen wurde im Juni 2004 veröffentlicht: Mäuse mit Darmkrebs erhielten eine Nano-Teilchen-Injektion und wurden während zehn Tagen regelmässig mit einem Laser bestrahlt. Bei sämtlichen Tieren war eine komplette Rückbildung des Tumors zu verzeichnen, während sich die Tumore der Kontrollgruppen in derselben Zeitspanne um ein Vielfaches vergrösserten. Alle mit Nano-Teilchen und Laser behandelten Mäuse waren auch 90 Tage nach der Therapie noch gesund und tumorfrei. Jetzt sind klinische Tests geplant. Die Versuchsleiterin Jennifer West betont, dass kein gesundes Gewebe beschädigt werde, weil der menschliche Körper für Licht dieser Wellenlängen weitgehend transparent sei.

Copyright © Neue Zürcher Zeitung AG


Erfahrung haben wir mit der Nanotherapie keine gemacht, da uns die Ärzte gesagt haben, dass bie BSDK Thermobehandlungen nicht ansprechen würden. Über die anderen Mittel kann ich Dir leider nichts sagen aber hier im Forum gibt es ein solch enormes Wissen, dass Dir sicher jemand Auskunft geben kann.

Alles Gute und liebe Grüsse

Roland
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