SRK Mein Mann ist so bössartig

[Martina43]

Hallo zusammen ich bin 43 und mein Mann ist 64 seit er SPK hat ( T3/T4M1N1) und weis es, ist er nur noch bössartig zu mir . Ich bin Arbeitslos und er behandelt mich wie den letzten dreck. Er beschimpft mich aufs übelste . Ich bin nichts wehrt , soll abhauen , man hätte mich abtreiben sollen . Nichts kann ich mehr recht machen alles mache ich falsch .

Ich bin verzweifelt und weis nicht mehr weiter. Ich bin der einzigste Mensch den er noch hat, alle anderen hat er schon vergrault. Dabei mache und regele ich alles.

Was soll ich nur tun !!!!!
Ich fühle mich so alleine

Hatt jemand erfahrung bitte Melden

gruss Martina

[jkarli]

Hallo Martina,

das klingt ja furchtbar, ist aber auch sehr traurig was er Dir so zumutet.

Lass das bitte nicht zu sehr an Dich ran und zweifle auf gar keinen Fall an Dir selbst. Es ist verdammt schwer, mit so einer Diagnose umzugehen. Ich werde damit auch nicht fertig, allerdings ohne solche Ausfälle. Das sollte allerdings kein Grund für so eine Entgleisung sein.

Ich denke Dein Mann ist sicher in der Behandlung in einer Klinik oder bei einem Arzt. Jede Klinik hat fast immer eine psychotherapeutische Onkologie. Also bitte gehe bei der nächsten Untersuchung bzw. Behandlung mit Deinem Mann mit und versuche auf jeden Fall dort mit einem Arzt oder Psychotherapeuten aus der Onkologie zu sprechen. Diese Leute sind meistens sehr erfahren und können wirklich helfen!

Du brauchst dringend Hilfe und Unterstützung! Bis dahin wünsche ich Dir viel Kraft und gute Nerven!

Auf jeden Fall bist Du hier im Forum nicht mehr alleine.

[Brigitte]

Hallo Martina,

gib ihn nicht auf - es ist eine PHase -er muss erst mal mit sich selbst klarkommen - er will dich schützen, in dem er hofft, du wendest dich ab.
Ich habe ähnliches (Gott sei Dank nicht so krass) zweimal mitgemacht auf unserem gemeinsamen Weg. Beim ersten Mal hat er mir den Rückfall verschwiegen, beim zweiten Mal wollte ich, dass er ins Krankehaus geht um sich ernähren zu lassen - er aber hatte Angst vor den Untersuchungen und der Wahrheit.
Versucht zu reden - über Eure Ängste über Eure Gedanken - lass dich nicht abweisen - versuche es immer wieder. Als wir reden konnten, war es gut. Wir haben soviel geredet, dass am Schluss alles gesagt war. Das tat so gut.

Viel Gedult und Kraft
von Herzen

[PrinzessinAqua]

Liebe Martina,
erstmal willkommen hier bei uns im Forum auch wen es kein schöner anlass ist.
Es tut mir sehr leid wie dein Mann mit dir umspringt. Ich denke auch das er nicht mit der Krankheit umgehen kann und eben riesen Angst hat von dem was kommt und ich denke das er sich auch sorgen macht was passiert.

Ihr solltet euch dringend Hilfe suchen von einem Psychologen oder der art weil auf Dauer ist das natürlich kein Zustand und du brichst daran auch zusammen. Bitte lass es nicht zu sehr an dich ran und versuche dich auch abzulenken.

LG
Manu

[irmgard05]

Liebe Martina, eine kleine Hilfe könnte vielleicht auch eine Gesprächsgruppe für Angehörige für dich sein. Je nach dem wo du wohnst wird sowas bei euch vielleicht angeboten. Bei uns läuft das unter dem "Verein Leben mit Krebs". Vielleicht gibts bei euch Vergleichbares. Das Verhalten deines Mannes will und kann ich nicht bewerten, jeder Mensch reagiert anders. Wichtig ist nur, das ihr nach Möglichkeit BEIDE , Hilfe bekommt.
Liebe Grüße Irmgard

[Gärtner]

Liebe Martina,

was Du da schreibst, wie Dein Mann mit Dir umgeht.
Er ist krank, schwer krank. Ja!
Aber was er Dir antut, geht zu weit. Du bist auch nur ein Mensch und ich sehe, dass es zu viel ist. Niemand kann Dir einen Vorwurf machen, wenn Du ihn verlässt. Du bist auch ein Mensch. Von Niemandem kann man mehr verlangen, als was seine Kräfte ermöglichen. Du hast Dich aufgeopfert. Das ehrt Dich.
Aber denke auch an Dich!

[Brigitte]

Hallo Gärtner,

unter normalen Umständen wäre Verlassen sicherlich eine Überlegung wert aber in dieser Situation sollte man erst einmal versuchen, sich Hilfe zu holen - und Hilfe heisst auch, sich mit Menschen auszutauschen, die die Erfahrung vielleicht auch schon gemacht haben.
Krebs ist nicht Alltag und nichts ist mehr normal - deshalb auch die Reaktion des Kranken nicht.
Ich kann nur aus Erfahrung sagen, dass sich die Lage in dem Moment gebessert hat, als er selbst wusste war er wollte und sich "sortiert" hatte.

14 Tage vor seinem Tod kam bei uns die letzte Diagnose und das Verhätlnis zwsichen uns wurde so klar und innig. Seine Ängst - und solche Reaktionen rühren oft aus Ängsten - ist definiert, vielleicht sogar von ihm ausgesprochen.

War passiert mit den Zweifeln und Selbstvorwürfen desjenigen, der verlassen hat.

Wenn ich eins in all der Zeit gelernt habe, dann dass man die Zeit nicht zurückholen kann und das Reflektieren ob man es richtig gemacht hat kommt, ob man will oder nicht.