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Fragen vor der Brustentfernung
liebes forum,
ich habe gestern nach 2 wochen hochspannung (mammographie, ultraschall, BIRADS 5, "blinder" biopsie, ultraschallgeleiteter biposie und mammatomie) endlich eine gesicherte diagnose bekommen. es wurde kein invasives karzinom gefunden, dafür aber mehrere dcis herde in einem recht großen areal (4 cm). der arzt rät zu einer brustampuation, dafür müßte ich, wenn alles gut geht, ohne nachbehandlung auskommen. zunächst war ich erleichtert, denn meine größte angst war natürlich ein invasives karzinom. dann war natürlich gleich vom wiederaufbau die rede. ich hatte den eindruck, der arzt will über die unangenehme nachricht (amputation) schnell hinweg und lieber über den wiederaufbau reden, das klingt irgendwie positiver. gestern abend habe ich dann viele beiträge hier im forum über wiederaufbau gelesen und erst so richtig realisiert, was mir bevorsteht. nach allem, was ich von euch gelesen habe, tendiere ich nicht zu einem sofortaufbau, sondern will mir die zeit nehmen, mich auch darüber in ruhe zu informieren. ich habe das gefühl, ich muss mich erstmal mit dem bevorstehenden verlust der brust innerlich abfinden. ich habe einige fragen und würde mich sehr über feed-back freuen. es war viel über brustaufbau die rede. wie geht es denen, die sich (bisher) nicht dafür entschieden haben? warum habt ihr euch dagegen entschieden (risiko? fremdkörper? akzeptanz der situation?)? ich habe zwei kleine kinder (bub 9, mädchen 7 jahre). wie seid ihr und eure kinder mit der verschwundenen brust umgegangen? ich weiss, dass meine tochter sehr traurig wurde, als sie sich vorstellte, dass ich ein loch in der brust haben werde. ich möchte mir die entscheidung für einen wiederaufbau offenhalten. worauf muss ich bei der jetzigen operation achten, damit nacher auch noch alle aufbau möglichkeiten offen sind? habe etwas davon gelesen, dass brustwarzen "geparkt" werden, wie soll ich mir das vorstellen? ich lebe in österreich. hat jemand erfahrung mit plastischen operateuren bei uns? ich habe alle bisherigen untersuchungen in einem brustkompetenzzentrum machen lassen. ich denke, dass fachlich alles ok war, hätte aber jetzt auch die möglichkeit, mich in einem anderen krankenhaus operieren zu lassen. an der dortigen gynäkologie von einer frau, mit der ich sehr gut reden kann. vielleicht helfen mir ein paar erfahrungen von euch bei meiner entscheidung? so, das war sehr viel fürs erste, vielen dank im voraus und liebe grüße marsa |
#2
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AW: Fragen vor der Brustentfernung
Hallo Marsa,
auch mir wurde im letzen Jahr die rechte Brust amputiert nach Mamma Ca. Ich habe bis heute keinen Aufbau machen lassen weil ich auch erst einmal mit der Diagnose und Op fertig werden wollte. Meine Kinder zwei Jungens 12 und 15 sind da gut mit fertig geworden. Ich habe offen mit ihnen darüber gesprochen und mich auch nicht versteckt beim Duschen oder Baden. Sie haben zwar geschaut und der Kleine versuchte mich zu trösten (Mama, hauptsache du wirst wieder gesund) haben aber soweit keine Probleme damit umzugehen. Jetzt überlege ich, doch noch einen Aufbau machen zu lassen. Aber erst im nächsten Jahr. Ich möchte mir ein Silikonimplantat einpflanzen lassen, weil ich die andere Methode wo Muskelgewebe, aus Bauch oder Rückenmuskel entnommen wird, einfach zu aufwendig ist. Bin 47 Jahre und fühle mich einfach zu jung um ohne Busen herum zu laufen. Wenn du noch etwas wissen möchtest, lass es mich wissen. Lieben Gruß Manuela
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Carpe Diem! Ich kann, weil ich will, was ich muss! Immanuel Kant |
#3
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AW: Fragen vor der Brustentfernung
Hallo Marsa,
ich wußte etwa 10 Tage vor der OP, dass eine brusterhaltende OP bei mir nicht möglich sein würde. Da auf den Ultraschallbildern auch einige Metas unter den Achseln klar zu erkennen waren stand auch fest, dass nach der OP weitergehende Therapien (Chemo, Strahlen etc.) gemacht werden müssen. Ich hab mich auch bewußt gegen den Aufbau entschieden, weil für mich zunächst auch die Therapie als Ganzes im Vordergrund stand, ich ein durch den sofortigen Aufbau erreichtes gutes Ergebnis nicht durch z. B. die Strahlentherapie gefährden wollte. Ich habe mir auch keinen Expander einsetzen lassen um den Aufbau evtl. nachzuholen oder meine Brustwarze 'irgendwo geparkt'. Ich hab mich auch sehr schnell an mein verändertes Körperbild gewöhnt und auch mein Mann hat keine Probleme damit. Außenstehende merken eh nichts davon, da die im BH zu tragenden Epithesen optisch keinen Unterschied erkennen lassen. Meine Ablatio war im Januar 2003 und das Thema Wiederaufbau ist für nicht relevant, da ich micht rundum wohlfühle so wie ich bin. Ich möchte mich auch nicht ohne medizinische Notwendigkeit operieren lassen, dazu noch das Risiko eines fragwürdigen kosmetischen Ergebnisses, Nachoperationen (siehe auch den Thread von Karin B. zu ihrem Diep-Aufbau) usw. Alles Sachen, mit denen ich mich und meinen Körper nicht belasten möchte. Ich bin übrigens 44 jahre alt. Liebe Grüße
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Birgit64 במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן |
#4
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AW: Fragen vor der Brustentfernung
Liebe Marsa
Ja, wenn Du die Ablatio vor Dir hast, besprich doch mit Deinem Chirurgen die sog. Schnittführung. Denn dort, wo der Schnitt angesetzt wird, entsteht ja im nachhinein auch die Narbe . Je tiefer dieser Schnitt gelegt wird, um so schöner, sprich narbenfreier, wird nachher Dein Dekolltee, falls Du doch mal an einen Aufbau denkst . Diese Seite kennst Du ja bestimmt ??? http://www.plastischechirurgie.org/extern/start.php Einen sehr guten Ruf im Aufbau, der Mikrochirurgie mit z.B mit Eigengewebe haben die Chirurgen im [B]Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz , Andreas Hillisch und Thomas Hintringer Abt. für Plastische und Wiederherstellende Chirurgie. Aber auch hier wird an einer Verbesserung des DIEPs gearbeitet: (PUP)-Lappen: Der nächste Schritt zur Brustrekonstruktion T. Schoeller, G. Wechselberger, H. Hussl, H. Piza-Katzer Ludwig-Boltzmann-Institut für Qualitätssicherung in der Plastischen Chirurgie, Universitätsklinik für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie Innsbruck. Ich wünsche Dir alles Gute für Deine OP. Ganz liebe Grüße Elfe |
#5
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AW: Fragen vor der Brustentfernung
Hallo Marsa,
mein DCIS wurde im Mai 03 festgestellt. Ich wurde brusterhaltend operiert. Leider ergab meine Histologie, daß die Ränder noch immer befallen waren. Zu diesem Zeitpunkt riet man mir eigentlich nur halbjährlich per Mamographie diesen Zustand kontrollieren zu lassen, doch dies erschien mir zu gefährlich. Ich habe dann mit dem Arzt gesprochen, der mich zuvor brusterhaltend operiert hatte und er schlug mir eine supcutane Mastektomie mit gleichzeitigen Aufbau mit Silikon vor. Lt. Histologie und Mamographie lag kein Grund für eine Weiterbehandlung mit Chemo bzw. Bestrahlung vor. Leider stellte sich im nachhinein herraus, daß sich in einer ganz anderen Region bereits ein invasives carzinom befand, was eine Chemo und was weitaus schlimmer war, auch eine Bestrahlung notwendig machte. Wenn ich heute noch einmal die Möglichkeit hätte, würde ich mich ganz anders entscheiden, nämlich auch wie von den anderen bereits erwähnt "step by step" Ich wünsche dir auf deinem Weg viel Kraft. |
#6
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AW: Fragen vor der Brustentfernung
liebe karin,
vielen dank, es tut gut deine nachricht zu lesen, sodass ich mich weiterhin auf dem richtigen weg fühle. aber sag mal, warum war die bestrahlung viel schlimmer als die chemo? dieser nebensatz von dir ist mir aufgefallen, weil meine größte angst bisher chemo war . alles liebe marsa |
#7
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AW: Fragen vor der Brustentfernung
Liebe Marsa,
am vergangenen Wochenende lernte ich während einer Informationsveranstaltung/Krebs in Schleswig-Holstein einen Operateur kennen, der alle Wiederaufbauverfahren vorstellte. Nach dem Vortrag fragte ich ihn, (ich bin beidseitig amputiert), ob und welches Verfahren er denn seiner Frau ggf. empfehlen würde: seiner Frau würde er einen Aufbau unmittelbar nach derAblatio, in derselben OP dringend vorschlagen, weil es dann die besten Erfolge gibt (keine behindernden Vernarbungen, keine zusätzliche OP-Belastung). Für mich kommt ein Aufbau nicht mehr in Frage. Die geschilderten Risiken sind mir einfach zu hoch im Vergleich zu dem zu erwartetenden Erfolg. Du solltest dir in jedem Fall eine zweite Fachmeinung anhören, wenn du willst maile ich dir die E-Mail- Adresse des o.g. Operateurs privat zurück. Du kannst mich ggf. hier erreichen: gerdax@t-online.de Viel Glück und Kraft wünscht - Gerda/Kiel |
#8
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AW: Fragen vor der Brustentfernung
Hallo Marsa,
tut mir leid, habe eben erst deine Frage gelesen. Die Bestrahlung an sich, habe ich sehr gut weggesteckt. Sie war bei mir jedoch der Ausschlag für die sehr schlimme Kapselfibrose, da ich ja dann mit Silikonimplantat bestrahlt wurde. Heute weiß ich, daß man mir zu dem damaligen Zeitpunkt hätte raten sollen, das Implantat herauszunehmen, bestrahlen und wenn ich dann noch einen Aufbau möchte, diesen nach einer "Ruhezeit" in Angriff zu nehmen. Übrigens, dieses invasive carzinom war vor der 2 OP weder zu tasten, noch hat man es am Ultraschall gesehen und auch auf der Mamographie war nichts zu erkennen, obwohl es zu diesem Zeitpunkt bereits 1,5 cm groß war. Dir alles Gute |
#9
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AW: Fragen vor der Brustentfernung
Hallo Marsa,
ich hab ja keinen Aufbau machen lassen und hab mit der Bestrahlung überhaupt keine Probleme gehabt. Lediglich die Haut war etwas bräunlich verfärbt und ich war ziemlich müde. Beides hat sich nach Ende der Behandlung aber schnell wieder gelegt. Liebe Grüsse
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Birgit64 במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן |
#10
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AW: Fragen vor der Brustentfernung
hallo nochmal alle,
liebe gerda, danke für deinen hinweis, natürlich geht mir das noch immer durch den kopf, aber da der sofortige wiederaufbau u.a. auch wieder einen aufschub meiner operation bedeuten würde, bleibe ich dabei, ich gehe morgen ins krankenhaus, möchte es jetzt hinter mir haben. liebe karin b. und brigit, danke für die beruhigungen, in ein paar tagen werde ich dann auch mehr wissen, welche nachbehandlung mir empfohlen wird. uff, so jetzt geht´s los, es wechseln angst und ruhe ab. danke jedenfalls für die unterstützung hier aus dem forum, lg marsa |
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