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  #1  
Alt 13.02.2006, 10:26
Bine68 Bine68 ist offline
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Beiträge: 209
Standard Mein geliebter Vater, Du wurdest erlöst

Hallo Ihr Lieben,

am 9.2.06 ist mein überalles geliebter Papa verstorben. Ich bin unendlich traurig.
Es fing Ende 2003 mit darmkrebs an, die Leber war gleich befallen. Chemos wurden gemacht und Papa hatte noch fast 2 gute Jahre. Als im Nov. das urteil kam Tumor im Kleinhirn ging es sehr schnell immer mehr bergab. Er bekam 10 bestrahlungen. Danach geriet sein BZ außer Kontrolle, er bekam immer Insulin gespritzt, was 30 jahre mit Tabletten ging. Es machte ihn alles fertig und sehr traurig. Er wurde immer schwächer, mein sonst so starker Papa. Was mußte er alles erleiden, er konnte nicht mehr laufen, die Füße schmerzten waren dick und rissig. Er war so tapfer, hat gekämpft, hat soviel Stärke bewiesen, hatte immer noch Ziele und plante soviel. Doch als er merkte, es besteht keine Hoffnung mehr, hat er zu Gott gebetet, das er ihn erlöst. Gott hat ihn erhört und hat ihn erlöst und zu sich geholt. Ich bin nicht sehr gläubig. Aber ich glaube daran, das Papa sein letzter Wunsch in Erfüllung gegangen ist und er friedlich eingeschlafen ist. Leider war keienr von uns dabei. meine Freundin ist der festen Überzeugung das Papa das so gewollt hat.
Ich hab ihn gefunden, meinen überalles geliebten Papa - tot. Oh wie furchtbar.
Ich gönne ihm die Ruhe und den ewigen Frieden von Herzen, aber er fehlt mir so sehr. Warum war es uns nicht vergönnt noch wundervolle Jahre miteinander zu erleben, warum mußte er diese sch... Krankheit bekommen, Warum Warum warum. Ich kann es nicht begreifen, es ist alles so unfaßbar.

Viel zu früh mußte er von uns gehen. Ende des Monats wäre er 62 geworden.
Nur 3 Jahre blieben ihm mit seinem geliebten Enkel Tim. Er wollte noch soviel mit seinem kleinen Enkel erleben.

In uns lebst Du weiter, Papa. Wir lieben Dich alle über alles. Wir werden Dich nie vergessen.

In tiefer trauer, Deine dich über alles liebende Tochter Bine
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  #2  
Alt 13.02.2006, 15:31
Tanja2005 Tanja2005 ist offline
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Beiträge: 32
Standard AW: Mein geliebter Vater, Du wurdest erlöst

Liebe Bine,

ich feiere heute ein trauriges Jubiläum: Meine Mutter ist heute seit 4 Wochen tot. Und ich habe nicht nur meine Mutter, sondern auch meine beste Freundin und meine ganze Familie verloren. Ich weiß also ganz gut, wie es Dir geht

Am Anfang war ich einfach nur erleichtert: Sie muss jetzt keine Angst mehr haben, nicht mehr mit den Nebenwirkungen der Medikamente leben und auch nicht mehr mitbekommen, wie sie immer mehr verfällt. Auch wenn sie noch drei Tage ohne Bewusstsein gelebt hat, so ist sie dennoch ohne Schmerzen und auch ganz leicht gestorben.

Nachdem ich die Beerdigung organisiert habe und ich die Wohnung auch fast ausgeräumt habe, fange ich an, sie zu vermissen. Ich habe noch nie so lange am Stück nicht mit ihr gesprochen und bei allem was ich sehe und tue fällt mir ein, wie meine Mutter dazu gestanden hat. Das ist ganz schlimm. Sie wird nicht mitbekommen, wenn ich heirate und meine Kinder werden von meiner Mutter niemals eine Geschichte vorgelesen bekommen. Und dieses kindliche Gefühl der Geborgenheit, das man nur von seinen Eltern bekommen kann, wird nie wieder da sein.

Der Gedanke, dass sie nach ihrer Krebsoperation nur noch drei Jahre hatte und die wegen so vieler Dinge nicht besonders schön waren und für sie nichts Schönes mehr kommt, schnürt mir den Hals zu.

Aber trotzdem: Irgendwie bin ich nicht völlig verzweifelt. Ich hatte eine Menge wunderschöner Zeit mit meiner Mutter und auch in den letzten drei Jahren haben wir noch eine Menge miteinander erlebt. Sie war da, ich habe meine Erinnerungen an sie und unsere gemeinsame Zeit. Wir konnten uns von einander verabschieden und sie ist nicht einfach plötzlich bei einem Unfall gestorben. Vielleicht hilft Dir zwischendurch auch manchmal der Gedanke, dass Ihr eine gemeinsame Vergangenheit habt und die durch seinen Tod nicht verschwindet.

Ich wünsche Dir für die nächsten Wochen ganz viel Kraft (obwohl es mich total genervt hat, wenn mir die Leute das in den Trauerkarten gewünscht haben) und vor allem schöne Erinnerungen an Deinen Vater.

Liebe Grüße,

Tanja
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  #3  
Alt 13.02.2006, 17:55
Benutzerbild von teufelchen_26
teufelchen_26 teufelchen_26 ist offline
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Registriert seit: 19.12.2005
Beiträge: 190
Standard AW: Mein geliebter Vater, Du wurdest erlöst

Hallo ihr beiden,

auch bei mir ist es jetzt über einem monat her, daß meine mum gestorben ist. sie fehlt mir ganz entsetzlich. ich vermisse sie so sehr. sie war die liebste person die ich gekannt habe und hat immer versucht es allen recht zu machen.

sie war so tapfer bis zuletzt. zum schluß konnte ich ihr nur noch sagen, dass sie nicht mehr kämpfen muss sondern gehen kann... dass ich sie los lasse damit sie nicht mehr leiden muss.

immer wenn ich verzweifelt und traurig bin, erinnere ich mich dran wie schlechte es ihr die letzte zeit ging und wie sehr sie leiden musste... dann geht es halb wegs.

ich bin traurig... aber ich werde damit klar kommen. daß meine mum nie meine kinder sehen wird und dass ich sie nicht fragen kann wenn ich mal schwanger bin, daß stimmt mich sehr traurig. denn ich weiß dass sie eine gute oma war, weil sie meine schwesters kinder sehr geliebt hatte...

meine kinder werden diese liebe leider nie erfahren können, aber wenn ich ein mädchen bekomme, gebe ich ihr ihren namen als 2.-namen.

ich fühle jedenfalls mit euch
wir sind alle nicht alleine...
hier gibts es menschen, die verstehen was wir grad durch machen

viel kraft für euch

das teufelchen
__________________
Niemand den man wirklich liebt ist jemals tot
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  #4  
Alt 14.02.2006, 06:41
Bine68 Bine68 ist offline
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Beiträge: 209
Standard AW: Mein geliebter Vater, Du wurdest erlöst

Hallo Ihr Lieben,

mein aufrichtiges Beileid auch an Euch. Es ist ja noch nicht lange her das ihr einen geliebten Menschen verloren habt.

Es erscheint mir alles so unwirklich, ich will es nicht wahrhaben.

Ich bin erleichtert das mein Vater von seinem Leiden erlöst wurde und in Frieden gestorben ist, aber es schmerzt mich so sehr. Ich war täglich mit ihm zusammen. Wir haben soviel gemeinsam gemacht. Wir waren ein unschlagbares Team. Er war mein Freund, mein Vertrauter, mein Herzenguter Vater. Mit ihm konnte ich über alles reden, wie mit keinem Menschen. Er hat mich immer verstanden und hat mir geholfen wo er nur konnte.

Ich vermisse ihn so sehr.

Ja natürlich haben wir alle die wundervollen Erinnerungen , die uns keiner nehmen kann. Ich hab soviele Fotos von ihm, Videos, die mich immer an ihn erinnern werden, und auch die gemeinsamen Erlebnisse.

Doch wie gern hätte ich noch Jahre lang meinen Vater an meienr Seite gehabt. Meine Eltern waren über 40 Jahre verheiratet. Eine wundervolle Liebe, eine lange zeit, mit Höhen und Tiefen.

Für meine Mam ist es jetzt auch sehr schwer. Aber sie hat ja noch uns, die gleich neben an wohnen, wir holen Sie zum Essen, sprechen mit ihr etc. Sie ist nicht allein und wird nicht allein gelassen.

Trotzdem hat man ja auch noch sein eigenes Leben, muß wieder arbeiten, das Kind versorgen, weiterleben. Was im Moment sehr schwer für mich ist.

In knapp 5 Stunden ist die trauerfeier. Ich muß mir jetzt schon die Tränen unterdrücken. Es tut alles so verdammt weh.

Ich möchte meinen Papa wieder haben.


Die traurige Bine
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  #5  
Alt 14.02.2006, 06:47
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Registriert seit: 11.02.2003
Ort: Im Süden
Beiträge: 3.314
Standard AW: Mein geliebter Vater, Du wurdest erlöst

Liebe Bine,


Ich wünsche Euch für heute sehr viel Kraft den schwersten Gang der letzten Monate zu gehen.

Mögest Du von lieben Menschen umgeben sein, die Dich halten und auffangen.
__________________
Jutta
_________________________________________




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  #6  
Alt 14.02.2006, 18:59
Bine68 Bine68 ist offline
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Beiträge: 209
Standard AW: Mein geliebter Vater, Du wurdest erlöst

Liebe Jutta,

ich danke Dir.
Ich hab alles überstanden. Es war herzzerreißend. Der schwerste Gang.
Tim , mein 3 jähriger kleiner Engel war mit und war so artig und hat dann auf den Sarg Blumen gestreut. So niedlich. Wir haben ihm den Tod sehr genau erklärt und was mit Opa passiert ist. Es war mir sehr wichtig, das er mitkommt, da gehen die Meinungen ja sehr auseinander. Auch das ich ihn nicht schwarz angezogen hab war manch ein "Lästermaul" ein Dorn im Auge.
Aber sollen doch alle denken was sie wollen,. Ich weiß das mein Papa das nicht gewollt hätte. Trauer macht nicht die Kleidung aus, wir trauern mit unserem Herzen. Ansonsten lief alles eigentlich sehr harmonisch. Viele haben geweint und ihre Gefühle gezeigt.
Und wer reden will, redet sowieso. Aber diese Leute sind mir egal. Unwichtig ob sie leben oder nicht. Ich hasse Lästermäuler und eine Trauerfeier ist bestimmt nicht der richtige Ort dafür. Mußte ich einfach mal los werden.

herzlichst
Bine
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