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Inflammatorisches Karzinom oder mastitis non puerperalis?
Hallo zusammen!
Ich bin neu hier und hoffe ihr könnt mir vielleicht den ein oder anderen Rat geben. Letzte Woche Freitag habe ich in der rechten Brust, im unteren Quadraten, einen Knubbel entdeckt und der Quadrat war leicht gerötet. Da Pfingsten war habe ich das ganze erstmal beobachtet. Am Dienstag war der Knubbel größer, die Brustwarze hat sich oben eingezogen und die Brust war immer noch gerötet. Ich hatte aber keinerlei Anzeichen einer Entzündung. Die Brust tat nicht weh und ich hatte kein Fieber. Am Dienstagmorgen war ich direkt beim Frauenarzt, der mir direkt nach der Sonografie einen Termin im Brustzentrum gemacht hat. Dort kam ich am selben Tag Mittags sofort dran, trotz vollem Wartezimmer. Bei der Sonografie fand man in beiden Achselhöhlen vergrößerte Lymphknoten. Es wurde dann eine Stanzbiopsie gemacht, bei der Eiter und Blut gefunden wurden. Der 2,5 x2,5 cm große Herd wurde geleert und zweimal gespült. Ich bekam Staphylex verschrieben und nehme seit Dienstagmittag 3 x 1000 mg tägl. Heute ist Donnerstagabend und die Brust ist nach wie vor gerötet und im unteren Quadraten, vor allem unter der Brustwarze verhärtet. Die Brustwarze zieht sich auch immer noch oben nach innen. Die Brust tut weiterhin nicht weh und ich habe kein Fieber. Natürlich weiß ich, dass es immer noch eine Brustentzündung sein kann. Aber ich bin völlig verunsichert. Am Dienstag um 9:00 muss ich wieder ins Brustzentrum zur Besprechung der Biopsie. Hier noch ein paar allgemeine Angaben: Ich bin 37 Jahre alt, war noch nie schwanger und meine Mutter hatte bösartigen Brustkrebs. Kann mir jemand einen Rat geben, auf was ich in dem Gespräch achten soll? Vorab vielen Dank für eure Antworten und Gedanken. |
#2
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AW: Inflammatorisches Karzinom oder mastitis non puerperalis?
Hallo Hope,
Also erstmal herzlich Willkommen hier, auch wenn man ja auf so eine Mitgliedschaft gern verzichtet hätte. Dir ist natürlich klar, dass Du hier nicht die massenhaften "falscher Alarm" Kandidatinnen triffst, sondern hauptsächlich die, bei denen "Krebs" das Ergebnis war. - Also repräsentativ sind die Meinungen hier nicht!!! Ich finde es klingt, als seist Du in guten Händen. Dass sofort eine Stanze gemacht wurde finde ich gut! (Mache behandeln erst mit Antibiotika, da wartet man und hat Angst und... ) *Hm... Rat geben.... Schwierig. Also ich wünschte mir nachträglich, ich hätte mich besser durchgesetzt bei Fragen und so. Meine Ärzte waren so "Wir wissen was Sie brauchen" drauf. Und ich war irgendwie zu geschockt um mich durchzusetzen. Ich sage: DU musst mit den Therapien leben also hast DU auch das Recht zu verstehen, was DU warum tun sollst. Lass Dich nicht abwimmeln!!! Bei einer Mutter mit Brustkrebs meldet mein Unterbewusstsein gleich "Gendefekt??" Danach könntest Du ggfs fragen, falls Du Kinderwunsch hast, würde ich das auch im ersten Gespräch gleich erwähnen, nicht dass es untergeht. Ansonsten wird man Dir schon alles sagen und erklären, was Du wissen musst. Versuch bis Dienstag zu verdrängen wenn Du kannst. Es gibt NICHTS, was Du noch tun könntest, Du hast alles vorbildlichst gemacht (sofort zum Arzt, sofort zur Stanze...). Falls Du es nicht kannst (wenn ich hier so lese, gewinne ich oft den Eindruck niemand sei schlechter als ich im Ruhe bewahren) kannst Du immer hier schreiben. Außerdem gibt es in Heidelberg eine Hotline für Fragen bzgl. Krebs. Aber - das kennst Du ja bestimmt von Deiner Mutter: Ohne genaue Diagnose kann man letztlich nichts sagen... Es kann alles sein - oder nichts... So ätzend es ist - man muss die Stanze abwarten. |
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AW: Inflammatorisches Karzinom oder mastitis non puerperalis?
Hallo hierfalsch,
danke für deine Antwort. Ja, ich bin sehr froh, dass mein Frauenarzt die Symptome so ernst genommen hat. Leider ist das ja nicht der Normalfall! Danke für deinen Rat. Ich werde am Dienstag fragen, wenn mir etwas unklar ist. Bei der Biopsie hatten die Ärzte mir nichts erklärt und ich hatte auch keine Gelegenheit etwas zu fragen. Deshalb hatte ich bereits in Heidelberg angerufen. Ich hatte die ganze Aufregung nicht verstanden. Ich habe mir da vorher nie Gedanken zu gemacht. Nun ja, jetzt bin ich bei ja schlauer. Ich werde jetzt geduldig abwarten und mich Dienstag (hoffentlich) mit gutem Ergebnis wieder hier melden. Liebe Grüße |
#4
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AW: Inflammatorisches Karzinom oder mastitis non puerperalis?
Liebe Hope1979,
aus meiner Erfahrung ist bis jetzt alles gut gelaufen. Ich denke, das Gespräch über das Ergebnis der Standbiopsie sollte vor allem mental vorbereiten, weil so eine Krebsdiagnose ungeahnte Reaktionen hervorrufen kann mit denen man so nie gerechnet hat. Wichtig zu wissen ist, dass Frau HEUTE mit dieser Diagnose noch sehr, sehr lange leben kann und HEUTE die Therapien viel viel besser sind als früher. Die Therapie ist nicht schön, aber die Zeit ist absehbar und geht vorbei. Nimm Dir jemand Liebes mit, der bei Dir sein kann. Lass diese Person sich Notizen machen. Lass Dich fahren. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass man - im Falle einer Diagnose - gleich beim ersten Gespräch "alles" versteht. Sich das notwendige Patientenwissen zu erarbeiten, braucht Zeit. Jetzt drücke ich die Daumen, dass man "es" mit dem Antibiotikum in den Griff bekommt. Das wäre die schönste Lösung. Liebe Grüße, Zoraide |
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AW: Inflammatorisches Karzinom oder mastitis non puerperalis?
Hallo, liebe Hope,
jemanden mitzunehmen bei dem anstehenden Gespräch wäre die Idee, die ich am wichtigsten fände. Weil tatsächlich vier Ohren viel mehr aufnehmen und du nach dem Gespräch dich vergewissern kannst, ob das, was du in Erinnerung hast, auch wirklich so gesagt wurde. Einen Block und einen Stift mitzunehmen, würde ich dir ebenfalls empfehlen. Wenn du schon ein paar Fragen jetzt hast, schreib sie auf und gehe sie im Gespräch auch wirklich durch. Ich habe mir nach jedem Gespräch das Wichtigste notiert, mit Datum. So habe ich, auch heute noch, so eine Art Kalender mit allen wichtigen Informationen zu meiner Erkrankung, die ich immer wieder nachlesen kann. Ich war oft zu durcheinander, um all die Infos später noch gut sortieren zu können. Ich saß nach den Terminen wirklich ein zweites Mal im Wartezimmer und habe geschrieben und bin erst danach nach Hause. Ja, frage nach einem Gentest. Nein, lass dich - für den hoffentlich nicht eintretenden Fall, dass es wirklich ein Tumor sein sollte - nicht zu einer schnellen OP überreden. Es gibt kaum eine Situation, bei der binnen weniger Tage operiert werden müsste. Heute lässt man häufig den Tumor zunächst in der Brust und beginnt mit der Chemo, um anhand des Tumors erkennen zu können, wie die Chemo anschlägt. Eine überstürzte OP macht diese Möglichkeit für immer zunichte. Alles andere kommt dann im nächsten Schritt. Und ich hoffe ja, wie alle mit dir, dass es zu gar keinem nächsten Schritt kommen muss! Wie gut, dass du so schnell reagiert hast und auf fähige Ärzte gestoßen bist. Das ist leider nicht immer so. Ich drücke dir sehr die Daumen!!! |
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AW: Inflammatorisches Karzinom oder mastitis non puerperalis?
Hallo zusammen.
Entschuldigung, dass ich heute erst jetzt schreibe. Die letzten Tage waren einfach ein ständiges Hin und Her, zumindest für mich. Aber ich habe fange am besten vorne an. Am Dienstag im Brustzentrum erklärte mir die Ärztin, dass alles in Ordnung ist. Im Labor hat man nichts bedenkliches gefunden, deshalb brauche ich mir keine Sorgen zu machen. Auf meine Frage, was man den gefundenen hätte, sagte sie: Wir haben nichts gefunden! Ich habe mir dann den Laborbefund, für meine Unterlagen, mitgeben lassen. Zuhause angekommen, habe ich mir den Befundbericht genauer angesehen. Die Probe wurde nach Erregern, Pilzen und ggf nach Resistenzen untersucht. Es wurden keinerlei Erreger oder Bakterien gefunden. Ich habe nicht verstanden, wieso mich dieses Ergebnis beruhigen soll. Immerhin wurden nur Bakterien, als Ursache für die Entzündung ausgeschlossen, bzw nicht gefunden. Also habe ich dort wieder angerufen. In dem nächsten Gespräch erklärte man mir folgendes. Da die Wahrscheinlichkeit eines Inflammatorischen Mammkarzinoms nur bei ein paar Prozent liegt, geht man grundsätzlich immer von einer Entzündung aus. Deshalb wird auch keine histologische Untersuchung vorgenommen und auch nur eine Entzündung behandelt. Sollte ich den Eindruck haben, dass der Knubbel nicht weiter zurückgeht oder wieder größer wird, darf ich mich gerne nochmal in Brustzentrum vorstellen. Dann wird das ganze geöffnet und soll offen heilen, damit die Entzündung nicht wieder zurückkommt. Ansonsten kann ich ganz beruhigt sein, sie würden niemanden mit Verdacht auf einen bösartigen Befund wieder nach Hause schicken. Jetzt sitze ich seit Dienstag zuhause, der Knubbel geht nicht zurück, wird eher allmählich wieder größer und die Rötung kommt auch zurück. Ganz ehrlich unter Ausschluss einer Differentialdiagnose Stelle ich mir mehr vor als Wahrscheinlichkeitsrechnung! Zumal, wenn der Grund für eine Entzündung gar nicht geklärt ist. Wieso bei einer Entzündung keine Erreger gefunden wurden, konnte man mir dort nämlich nicht erklären. Jetzt werde ich mich dort am Montag wieder vorstellen, bzw mir eine zweite Meinung einholen. Liebe Grüße |
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AW: Inflammatorisches Karzinom oder mastitis non puerperalis?
Viel Glück morgen!!!
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AW: Inflammatorisches Karzinom oder mastitis non puerperalis?
Nur weil etwas sehr selten vorkommt, heißt es nicht, dass es das nicht gibt.
Ich würde mir unbedingt eine Zweitmeinung einholen. Bei mir wurde auch zuerst 10 Tage lang eine "Brustentzündung" behandelt, danach aber sofort eine Biopsie gemacht und da war dann die Diagnose inflammatorisches Mammakarzinom! Alles Gute für Dich Liebe Grüße ushuaia Geändert von gitti2002 (19.06.2017 um 23:23 Uhr) Grund: NB |
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AW: Inflammatorisches Karzinom oder mastitis non puerperalis?
Liebe Hope, ich drücke dir die Daumen,gut das du dran bleibst! Das warten muss schrecklich sein :-(
@ushuaia: als du das AB genommen hast, wurde die "entzündung" besser oder hat es gar nicht geholfen? Hattest du Schmerzen? Ich habe vor 9 Tagen eine "Brustentzündung" gehabt (leicht gerötet, wahnsinnig schmerzhaft, fühlte mich krank, bw und Hautbild sonst normal) und bekam AB. Nach dem 4. Tag spürte ich die Verbesserung, nach 7 Tage war nur noch ein kleiner Knoten zu spüren und keine Schmerzen. Heut war ich zur Ko beim Ultraschall und nun schickt mich der Arzt zur Biopsie :-( Er meinte, es könnte zu 70% eine Restentzündung sein und zu 30% ein IBC. War dann wie in Trance... Danke schön vorab für deine Antwort!
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Mein Schatz, gestorben am 22.08.2015 an GI Blutung - Magenkrebs Geändert von Lunaselene (22.06.2017 um 22:15 Uhr) |
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AW: Inflammatorisches Karzinom oder mastitis non puerperalis?
Zitat:
Dieses Krankhheitsgefühl oder auch Fieber hatte ich nicht. Meine Brust war leicht gerötet und größer - logisch, der Tumor war 8cm groß. Meine BHs waren mir zu eng, das empfand ich als sehr unangenehm, aber nicht als Schmerz. Also ganz anders wie bei dir . Von daher hört es sich bei dir schon nach einer Brustentzündung an. Aber ich finde es gut von deinem Arzt wenn er es genau abklären will. Liebe Grüße |
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AW: Inflammatorisches Karzinom oder mastitis non puerperalis?
Hallo zusammen!
Hier ein Update von mir. Heute war ich wieder im Brustzentrum. Wieder wurde eine Punktion gemacht, beim Spülen kam der Eiter aus der Brustwarze. Ich sollte mir weiter keine Sorgen machen, da es nur noch eine "Pfütze Eiter" wäre und die Lymphknoten unauffällig sind. Wieder wurde mir Stapylex für 10 Tage verschrieben. Am 4.7. soll ich zur Kontrolle kommen. Ganz ehrlich. Warum bekomme ich dasselbe Antibiotikum, dass gegen die Bakterien (die nicht nachgewiesen wurden!) bereits beim letzten Mal schon nicht geholfen hat? War danach bei meinem Frauenarzt versucht Antworten zu finden. In der Klinik bekomme ich leider keine zufriedenstellenden. Mein Frauenarzt meinte nur, dass ich dort in guten Händen bin. Habt ihr eine Idee? Viele liebe Grüße Hope |
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AW: Inflammatorisches Karzinom oder mastitis non puerperalis?
Hallo,
es gibt Behandlungsempfehlungen, nach denen man sich bei den beschriebenen Beschwerden richtet. Auch die zweite Verordnung von Staphylex ist "normal". Bis jetzt geht man offenbar davon aus, dass es eine ganz fiese Brustentzündung ist - wofür auch diese Eiterabsonderung spricht. Jetzt drücken wir ganz fest die Daumen, dass es "nur" eine Brustentzündung ist. Jetzt trink schön viel Wasser, mache Spaziergänge, räume Deine Wohnung auf und stell Dich in den 10 Tagen noch einmal vor. Liebe Grüße, Zoraide |
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AW: Inflammatorisches Karzinom oder mastitis non puerperalis?
Hallo Hope,
ich bin seit heute neu hier und habe gerade deine Zeilen gelesen. Ich habe bei mir im Mai diesen Jahres eine Rötung entdeckt. Beim Abtasten der Brust habe ich einen kleinen Knubbel entdeckt. Sofort am nächsten Tag bin ich zu meinem Gynäkologen gegangen. Der hat mich auch sofort zur Mammographie geschickt. Er hat dafür gesorgt, dass ich direkt am nächsten Tag einen Termin bekam. Dort hat sich herausgestellt, dass es ein Inflammatorisches Mammakarzinom ist. Nun ging alles noch schneller, da mir jeder sagte, dass man bei dieser Art von Krebs schnell sein muss. Mittlerweile habe ich die Hälfte meiner Chemotherapie hinter mir, und der Krebs ist jetzt schon kaum mehr nachweisbar. Bei die kann es sich ja wirklich um eine Brustentzündung handeln, das wünsche ich dir von Herzen. Aber das muss abgeklärt werden, ohne lange Zeit zu verlieren. Bleibe am Ball! |
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Stichworte |
brustentzündung, inflammatorisch, mamakarzinom |
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