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Diagnose / Therapie evtl. Hirntumor
Hallo,
zunächst allen noch ein gesundes neues Jahr - obgleich es schon wieder ganz schön alt ist. Ich wende mich als Neuling an das Forum, stellvertretend für meine Schwiegermutter, die in Moskau lebt und mangels schnellem Internetzugang leider nicht selbst an Foren teilnehmen kann. Meine Schwiegermutter (Jg. 1947) wurde vor zwei Wochen nach einem Kreislaufkollaps mit hohem Blutdruck mit Verdacht auf Schlaganfall in ein Krankenhaus eingeliefert. Im Zuge der dort vorgenommenen MRT-Untersuchung wurden im rechten Stirn-/Schläfenbereich neben dem Hirnstamm und jeweils neben einer Arterie zwei jeweils ca. 1 cm große Neubildungen mit starker Kontrastmittelspeicherung festgestellt. Die zur Verifizierung erfolgte CT / Angiographie ergab, daß die Neubildungen mit Blutgefäßen durchsetzt sind. Eine Augenuntersuchung bestätigte erhöhten Hirninnendruck. Eine präzisere und sichere Diagnose ist laut den beteiligten Ärzten derzeit nicht zu treffen. Eine Biopsie soll aufgrund der ungünstigen Lage nahe des Hirnstamms und in der Nähe von Blutgefäßen nicht möglich sein. Es soll sich nicht um Zysten handeln. Ein aggressiver Hirntumor soll wegen des Fehlens von Nekrosen sehr unwahrscheinlich sein. In Frage kommen andere Tumorarten, Kavernome oder auch Metastasen eines anderortigen, dann aber bislang unentdeckten Tumors. Eine operative Entfernung der Neubildungen soll hochriskant sein - 30 % Wahrscheinlichkeit für tödlichen Ausgang. Als mögliche Option wurde eine Bestrahlung mittels "Gamma-Messers" benannt, dazu soll in den nächsten Tagen ein Termin bei einem darauf spezialisierten Arzt statfinden. Der Allgemeinzustand ist mittlerweile wieder einigermaßen normal und verbessert sich tagtäglich. Leichte Beschwerden sind noch etwas "Schlappheit", ein wenig Unsicherheit beim Gehen, ab und zu kurzzeitig niedriger Blutdruck. Typische Symptome für Kopfkrankheiten wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Sehstörungen, ... sind nicht vorhanden. Nach langer Vorrede meine Fragen: 1. Hat jemand Erfahrungen, ob es evtl. weiteren Möglichkeiten der Diagnostik gibt, die noch besseren Aufschluß über den Charakter der Neubildungen geben könnten? 2. Falls eine Behandlung mittels "Gamma-Messers" oder vielleicht auch mit dem artverwandten "Cyber-Messer" relevant ist - Gibt es Erfahrungen, wie hoch der Erfolg eingeschätzt werden kann und wie oft eine solche Behandlung durchgeführt werden müßte? Das von uns in Leipzig aus nächstgelegene Gamma-Messer steht wohl in Hannover - Kann jemand etwas dazu sagen, wie die Behandlung dort läuft? Vielen Dank & gute Nacht. PeterJ |
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AW: Diagnose / Therapie evtl. Hirntumor
Hallo Gabriela und Peter,
Ein PET SCAN FET wäre eventuell anzuraten. Es ist aber ratsam, statt einem CT vor dem PET SCAN entweder vorher oder gleichzeitig ein MRT zu machen, um sich die zusätzliche Strahlenbelastung durch das CT zu sparen. Außerdem sieht man im MRT auch noch mehr Details als im CT. Es stimmt auch nicht, daß bei Gehirntumoren immer eine Ganzkörperuntersuchung gemacht wird. Ich habe schon 3x ein FET PET SCAN meines Kopfes im Forschungzentrum Jülich mit Basis mitgebrachte MRT Aufnahmen gemacht. In Jülich können auch, wenn das Gerät funktioniert, MRT und PET SCAN gleichzeitig gemacht werden. Außerdem machen sie in Jülich auch, ausreichende messbare Tumorgröße vorausgesetzt, eine Analyse der FET Aufnahme über die Zeit. Dies läßt einigermaßen sichere Rückschlüsse auf den Tumorgrad zu (gutartig oder bösartig). Ich würde bei Tumoren in sensiblen Bereichen immer ein PET SCAN FET machen lassen. Es gibt auch Fälle, wo man im MRT nicht viel sieht und im PET SCAN der Tumorbereich viel größer aussieht. Und, nicht vergessen, eine Zweit- und eventuell Drittmeinung einzuholen. Ich brauchte bei meinem ersten Tumor 4 Meinungen, um die bestmögliche Behandlung zu finden... Courage und viel Glück, Kai-Hoger |
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