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  #1  
Alt 11.10.2013, 01:33
September82 September82 ist offline
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Registriert seit: 11.10.2013
Beiträge: 2
Standard Brustkrebs bei meiner Oma

Hallo,

ich möchte hier über die Diagnose meiner Oma schreiben. Es wurde bei Ihr quasi heute Brustkrebs festgestellt. Ende September hat sie selber einen Knoten in der rechten Brust getastet. Nach einer Woche ist sie dann bei ihrer Hausärztin gewesen, welche direkt eine Biopsie vorgeschlagen hat. Zum Frauenarzt wollte meine Oma nicht.

Nun gut ich hab sie dann ins Krankenhausbegleitet, sie hört nur noch auf einem Ohr und dort auch schlecht, und es ist eine Mammographie gemacht und eine Biopsie entnommen worden. Heute hab ich dann am Telefon das Ergebnis bekommen von der Hausärztin. Meine Oma war zu nervös und hört am Telefon auch schlecht.

Ich muss jetzt nen Termin im Krankenhaus machen und alles Organisieren.
Meine Oma sieht sich schon sonst wo und die Stimmung ist erst mal schlecht. Mein Vater verkriecht sich in Gartenarbeit und alles bleibt gefühlt an mir hängen.

Zur Situation meine Oma hat zwei Söhne und mein Vater und meine Mutter leben in einem Haus aber getrennten Wohnungen mit meiner Oma zusammen. Nur meine Mutter kümmert sich vornehmlich um ihr eigene Mutter, mein Onkel lässt sich nur alle zwei Monate für ne halbe Stunde bei seiner Mutter blicken, obwohl er 200m entfernt wohnt. Mein Vater ist auch nicht bekannt dafür nen Plan zu haben und Entscheidungen zu treffen.

Naja bisher war das so mal sehen, mein Opa ist 2007 daheim an Krebs verstorben, daher hab ich da schon Erfahrungswerte das man auf kaum jemanden zählen kann. Es wird halt viel totgeschwiegen und das kann ich persönlich nicht, ich würde lieber reden.

Ich/ wir Wissen nichts genaues über die Art der Zellen, nur das es bösartig ist und raus muss. Oma hat auch vermutlich Gallensteine, sie kann schlecht essen und ihr ist oft übel, ne Bestrahlung und Chemotherapie würde sie eh im Moment schwer schaffen. Nur Gedanklich sieht sie sich da schon.

Ich hab unabhängig von dem was die Ärzte so vorschlagen im Kopf das der Tumor erst mal schnell raus muss, das will meine Oma auch, und dann müssen wir entscheiden je nach Lage ob Metastasen da sind oder nicht, ob ne Chemotherapie sinnvoll ist oder nur ne Bestrahlung oder erst mal die Galle raus kommt und dann..........

Mein Kopf quillt über, meine Oma, übrigens 80 Jahre im September geworden, verlässt sich auf mich. Sonst war Oma immer fit. Letztes Jahr sind wir noch 90km Rad an einem Tag gefahren und das Sportabzeichen macht sie auch noch. Haus und Garten alles macht sie noch, sprich eigentlich ist sie fit.

Sorry ist sehr lang geworden, aber mir quillt der Schädel.

Diese Warterei ist auch schrecklich, warten auf Untersuchungen, warten auf Ergebnisse und wieder von vorne. Kenne das ja auch noch von meinem Opa, nur da hat Oma selber viel noch gemanagt, das kann sie jetzt halt schon wegen den hören nicht und sie ist viel zu hibbelig.

Ich ziehe meinen Hut( gäbe es so einen Smiley)vor alles selbst Betroffenen, die dieses Schicksal einer Krebserkrankung tragen müssen und Entscheidungen für sich treffen. Ich kann grad sehr gut nachfühlen wie schwer das mitunter sein kann. Ich möchte mir nicht ausmalen wie schwer es mir fallen würde für mich selber zu entscheiden.

Ich hoffe einfach das ich es hin bekomme da zu sein, egal was kommen mag. Das ich die starke sein kann, an derer Oma sich dann halten kann. Nur fühle ich mich nicht so, denke aber ich muss das ausstrahlen.

Danke fürs lesen.

September
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  #2  
Alt 11.10.2013, 09:52
Kayar Kayar ist offline
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Registriert seit: 25.12.2012
Ort: im hohen Norden Deutschlands
Beiträge: 396
Standard AW: Brustkrebs bei meiner Oma

Guten Morgen September,

erst einmal willkommen hier bei uns und dann meinen Respekt, dass Du Dich da so rein kniest. Ich musste beim Lesen an meine Schwetser denken, die nur 2 Jahre Älter ist als Du. Dein Text hätte auch von ihr sein können.

Also, mal ein wenig zur Beruhigung. Grade bei Brustkrebs hat sich sehr sehr viel getan in den letzten Jahren. Wichtig wäre, dass Du Dir die Tumorbiologie geben lässt. Ruf einfach die Ärztin an. Ist der Tumor hormonabhängig? Wie groß? Welches Grading hat er G1, G2 oder G3? Und wenn vorhanden wäre der Ki67 Wert interessant. Ob Her2neu oder nicht sollte ebenfalls festgestellt worden sein.

Und daran kann man dann meist mehr erkennen. Es ist nicht immer Chemo nötig und es gibt inzwischen eine ganze Menge verschiedener Optionen. Grade wenn Deine Oma noch weitere Probleme hat, und das mit der Galle klingt auch nicht wirklich gut, kann manchesmal mit Antihormonen begonnen und der Gesamtzustand verbessert werden, bevor dann operiert wird und entscheiden, was noch nötig ist.

Meine Leihoma ist vor 3 Tagen 81 geworden und hat wor 4 Monaten erfahren dass sie BK hat. Sie bekommt seit dem Antihormone und der Tumor verkleinert sich. Auf diese Art wird die OP nachher kleiner ausfallen können und die Ärzte wissen bereits, worauf die Zellen ansprechen. Versteif Dich nicht auf eine sofortige OP, versuch ein Brustzentrum zu finden, wenn das möglich ist.

Und ansonsten kann ich Dir nur raten, eine Psychoonkologin anzusprechen. Die kann Dir und Deiner Oma vielleicht ein wenig moralische Unterstützung geben,. auch wie Du Deine restliche Verwandschaft mit ins Boot holst. Denn das ist schlicht unfair, sich entspannt zurück zu legen, und Dich machen zu lassen. Vielleicht haben sie Angst, was man ja verstehen kann, fühlen sich überfordert oder sonstwas- aber sie dürfen nicht alles bei Dir abladen.

Aber grade wenn Deine Oma eigentlich fit ist, kann ja vielleicht die Galle in Ordnung gebracht werden, und die Lebensqualität damit sehr verbessert werden. Und dann ist auch eine Dame mit 81 einer Antihormontherapie oder sogar einer Chemo, wenn es sein muss, gewachsen. So schlimm wie man sich das vorstellt, ist es fast nie. Ich habe es gut überstanden und ganz ganz ganz viele andere auch. Du findest viele Tipps hier, ganz konkret, wie man sich das Leben in der Zeit erleichtert.

Ich wünsche Dir viel Kraft, an allen Fronten und Deiner Oma ebenfalls!

Kayar
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  #3  
Alt 11.10.2013, 10:05
gilda2007 gilda2007 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.09.2007
Beiträge: 1.909
Standard AW: Brustkrebs bei meiner Oma

Ich kann Kayar nur zustimmen. Brustkrebs wird sehr differenziert behandelt. Meine Mutter hatte mit Mitte 60 Brustkrebs und wurde operiert und machte dann eine Antihormonbehandlung, keine Chemo. Es geht ihr heute noch sehr gut. Gerade im hohen Alter sind Tumore oft stark hormonabhängig, eine AHT ist also eine wahrscheinliche Möglichkeit.
__________________
lg
gilda
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  #4  
Alt 11.10.2013, 15:08
September82 September82 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 11.10.2013
Beiträge: 2
Standard AW: Brustkrebs bei meiner Oma

Wir sind in einem Brustkrebszentrum. Bald geht's ins Krankenhaus, dann sehen wir weiter. Oma geht's nicht schnell genug, naja nicht zu ändern.

Bis dahin ist ja noch etwas Zeit.

Geändert von September82 (13.10.2013 um 21:46 Uhr)
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  #5  
Alt 21.10.2013, 21:05
Nutzy Nutzy ist offline
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Registriert seit: 30.07.2013
Beiträge: 8
Standard AW: Brustkrebs bei meiner Oma

Hi also ich finde es toll wie du dich um deine Oma kümmerst. Mir ging es im Juli so, meine Mama hat da die Diagnose bekommen. Sie ist jetzt 57. Ich hätte nur heulen können. Sie ist nicht so fit wie deine Oma ( hat einige weitere Erkrankungen). Nach Gewebeentnahme, Entnahme des Knotens und der Amputation ist sie nun in der Chemo. Trotz aller Befürchtungen schafft sie die ganz gut. Hat nur wenige Probleme. Daher könnte ich mir vorstellen, das Deine Super sportliche Oma es schafft. Sie ist viel älter aber hat viel Kraft.
Gerade in den letzten Jahren hat sich alles so weiterentwickelt. Halte durch- Meine Mum sagt sie sieht die Chemo als Freund, der für sie kämpft. Glaube auch das der Austausch hilft, mir hat der Chat hier sehr geholfen, weil man im Umfeld nicht so reden kann und man quillt über vor Fragen und Angst. Hier hatte ich viel Trost. Hoffe Du auch. Sei gedrückt
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