TigerPapa-ich schaff es nicht - Krebs-Kompass-Forum seit 1997

MMoris · #1 20.01.2010, 01:48

unser papa ist von uns gegangen am 19,8,08.mit 60 jahren.
ich also sohn kann es nicht verarbeiten,ich trinke sehr viel um beser damit zurecht zu kommen,ich habe frau und 2 kinder-ich weiss nicht wie und was...
er hat mir soviel gegeben und ich ihm weniger zurück.
ich komme nicht zurecht damit,ich leide ....
vorwürfe und fragen belasten mich und jedes ereignis ohne ihn ist wie ein leerer raum ohne ende
fragen über fragen......
gibt es das jenseits?
ist er da?
ich träume fast jede nacht von ihm....sehe ihn....spreche mit ihm...
wache auf und denke nach über das geträumte.....
was will er mir sagen,was möchte er mir übermitteln...
sind das nur träume oder eine wirkliche deutung und übermittlung?
manchmal zweifel ich ....
und dann sitz ich da wenn meine familie schläft und trinke.....
er würde es nicht wollen...aber es tut mir gut das alles einfacher zu sehen..
ich weiss es ist falsch und ich schade meiner familie damit...
aber ich kann nicht anders....
ich leide......
ich verarbeite das alles besser...
es ist keine lösung aber es geht mir besser.
was soll ich machen....
ich dachte schon an eine psychologische hilfe...
es holt mich alles ein....
vielleicht kann mir jemand helfen der ähnliches durchmacht....
lieben gruss moris

marvi · #2 20.01.2010, 14:18

Hallo moris,

ich weiß nicht ob ich dir helfen kann.
Mein Papa ist im November 2008 im Alter von 58 Jahren an einem Hirntumor gestorben. Es tut noch immer unentlich weh und ich kann mir ebenfalls nicht vorstellen das es jemals besser wird.
Nun zu deinem Alkoholproblem...bitte suche dir Hilfe...Alkohl ist keine Lösung...es geht dir sicher einen Moment besser aber deine Probleme löst du damit nicht. Meine Mutter hat das gleiche Problem und man macht damit alles nur noch schlimmer. Sie hat schon vor der Krankheit von meinem Papa getrunken und vieles damit kaputt gemacht. Sie wollte meinen Papa unbedingt Zuhause pflegen...war aber nicht voll und ganz in der Lage durch diesen sch...Alkohol. Ich wohne mit meiner Familie im gleichen Haus und mein Mann und ich haben uns viel um meinen Papa gekümmert sonst hätte es nicht funktioniert.
Was ich in dieser Zeit mitbekommen habe hat viel in mir zerstört im Verhältnis zu meiner Mutter.
Darum bitte ich dich...tu deiner Familie das nicht an. Ich glaube du bist schon einen kleinen Schritt in die richtige Richtung gegangen das du selber merkst das du Hilfe brauchst. Hol sie dir.
Lieber moris ich wünsche dir alles Gute und drücke dir ganz fest die Daumen das du die richtige Entscheidung triffst.

LG Katrin

mondkalb · #3 20.01.2010, 15:40

Hallo Moris!
Meine Schwester war 49 als sie im Nov 2009 starb. Sie war wie eine 2. Hälfte von mir, da uns eine schwierige Kindheit zusammengeschweißt hat und sie immer auf mich aufgepasst hat und ich mich immer auf sie verlassen konnte. Ihr Tod hat ein tiefes, schwarzes Loch aufgerissen und manchmal glaube ich ich könnte hineinfallen. Aber ich habe 3 Söhne und einen Mann und es würde nichts anders und vor allem nichts besser machen, wenn ich jetzt zusammenbreche. Im Gegenteil, es würde alles nur noch schlimmer werden. Niemand von unseren Angehörigen würde das wollen und wir sind ihnen schuldig, dass wir weitermachen, auch wenn es weh tut und schwer für uns ist. Dein Vater lebt in dir weiter und das würde er so nicht wollen.
Ich will wirklich nicht belehrend klingen und ich kann mir sehr gut vorstellen, wie du dich fühlst und es ist auch keine Schande, wenn man es nicht alleine schafft. Wenn man Hilfe braucht muss man sich Hilfe holen aber nicht im Alkohol!
Denk an deine Kinder, die Enkel deines Vaters. Sollen sie ihren Vater an den Alkohol verlieren?
Trauerarbeit ist Arbeit und sie fällt uns allen nicht leicht, aber du bist hier nicht allein.
Ich möchte dir Kraft schicken und wünsche mir, dass sie ankommt. Lass
wieder von dir hören.
LG Monika
Trauer ist wie ein riesiger Felsbrocken. Wegrollen kann man ihn nicht.
Zuerst versucht man , nicht darunter zu ersticken. Dann hackt man ihn Stück für Stück kleiner und den letzten Brocken steckt man in die Hosentasche und trägt ihn ein Leben lang mit sich herum.

IreenS · #4 21.01.2010, 00:10

Hallo Moris,

ich denke einfach mal, du bist im Alter meiner Kinder.
So zwischen 30 und 40 irgendwo.

Mein Vater ist verstorben als ich 12 Jahre alt war,
mein Mann ist im Okt. 2008 verstorben.

Ich habe es immer als schlimm gefunden,
so allmählich rückt man in die "familienälteste" Generation auf.
Leider ist das aber eben der Lauf der Welt/Zeit.

Du /ihr wart eurem Vater immer wichtig,
denk daran.
Du denkst wohl nur dir geht es besser,
denn du verdrängst/vergisst durchs Trinken.
Du fühlst dich besser weil alles in den Hintergrund geht.

Ich war z.B. bei einem Soz.-Päd. und dieser hat mit mir eine Verabschiedung
(im Nachhinein) durchgeführt.
Das ist ein guter Weg, wenn man noch Defizite hat
und auch wenn noch Fragen offen sind,
man vielleicht glaubt, nicht alles gesagt zu haben z.B..

Such einen Weg für dich, der auch für deine Familie gut ist.

Ich wünsch dir viel Erfolg -
und einen Vater oder eine Mutter
wird man immer vermissen

das ist eben so

Ireen

MMoris · #5 21.01.2010, 00:47

danke für die antworten,
es ist schön das es welche gibt die wissen von was ich rede...
ich habe mir vorgenommen hilfe zu nehmen,damit ich auch mal wenigstens etwas abschliessen kann....
manchmal sitze ich da und höre in mir meinen vater was er alles gesagt hat zu mir....
ich träume oft von ihm,
manchmal spüre ich ihn auch...
er ist da...
ich glaube an etwas anderen,an etwa was uns nach dem tod erwartet, und ich weiss das es etwas gibt ...
das habe ich gespürt und ich weiss das er da ist und auf uns aufpasst....

Ute08 · #6 21.01.2010, 03:11

Lieber Moris,
ich habe vor 11 Wochen mein einziges Kind verloren. Sie war 17 und hatte noch ihr ganzes Leben vor sich. Deshalb kann ich gut nachvollziehen, dass du Trost im Alkohol suchst. Aber es ist kein Trost. wenn der nicht mehr wirkt oder der Rausch vorbei ist, trifft es dich doppelt hart. Da bin ich ziemlich sicher. Irgendwann reicht die Menge Alkohol nicht mehr. Und was dann? Was passiert dann mit deiner Familie?
Deshalb ist es gut, dass du den Entschluss gefasst hast, dir Hilfe zu suchen. Tu es für dich und deiner Familie zu Liebe.
Ich habe angefangen, meiner Tochter hier im Forum bei den Gedenkseiten eine Seite zu machen, d.h. ich schreibe ihr, was mich beschäftigt. Das hilft mir, irgendwie klar zu kommen und ich habe das Gefühl, Mel ist mir dadurch nahe. Vielleicht kannst du sowas auch machen oder du findest was anderes, was dir hilft, mit dem Verlust leben zu können.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft, dir Hilfe zu suchen und anzunehmen. Schreibe hier, was dich bedrückt - du bist nicht allein!
Ich sende dir einen lieben Gruß
Ute

MMoris · #7 06.04.2011, 01:19

ich habe gelernt mit allen entscheidungen umzugehen-ich frage papa danach,-schlafe drüber und am nächsten tag weiss ich was ich mache-denoch belastet es mich,-ich vermisse ihn-meinen vater,er hat jetzt 3 enkel---nur einen hat er gesehen-aber ich weiss das er tanzt und sich freut....und ich weiss das eines tages ich mit ihm tanze da oben.....

JeanineK · #8 09.04.2011, 20:06

Hallo Moris,

es ist schwer. Verdammt schwer.
Aber glaub mir, Du liegst richtig, mit Deinen Vermutungen. Auch ich glaube fest daran, dass sie bei uns sind und sie weiterleben.
Nur in einer anderen Schwingung. Ich weiß auch, dass es weiter geht.
Genau wie Du habe ich die Träume und genau wie Du weiß ich es, weil ich viele, viele Zeichen von meiner geliebten Mutter erhalten habe.
Ich wünsche Dir Kraft, für Dich und Deine Familie.
Liebe Grüße
Jeanine

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