trotz chemo kleine sunden?

[kirchenmaler]

Hallo, wollte mal gerade was in den Raum werfen. Während meiner chemo gab es viele Patienten, die kleine Sünden zugaben... ich meine damit, ich sich extrem ungesund ernährt haben, geraucht, oder dann und wann ein Glas Wein getrunken haben.. denke das gehört auch irgendwie, trotz Krebs, zur Lebensqualität... Wollte mal wissen, gibt es noch mehr da draußen, die kleine Sünden begangen haben?? Freu mich über jede beichte

[Gledi]

Hallo kirchenmaler!

Das Motto meines behandelnden Arztes war: Ganz normal leben, alles machen was Spaß macht. Vielleicht keine Extreme und bei gewissen Dingen etwas mehr Vorsicht, Erdbeeren vorm in den Mund stecken waschen z.B., oder keinen Vollrausch antrinken, aber sonst möglichst normal weiterleben.
Daran habe ich mich gehalten und es hat funktioniert.
Was die Ernährung betrifft, weder vor noch nach der Chemo habe ich jemals so ungesund gegessen wie während dieser Zeit. Einerseits kamen durch das Kortison die wildesten Gelüste (fettig, salzig...) zutage, andererseits waren Stimmungstiefs, Krankenhausaufenthalte, häufiger Besuch einfach gute Gründe für erhöhten Konsum von Schokolade, Kuchen und co.

LG Gledi

[gilda2007]

Ich kam gar nicht auf die Idee, das als "Sünde" zu sehen. Das ist Lebensqualität und auf Lebensqualtiät achte ich mehr als vorher. Allerdings bin ich generell niemand, der Fertigessen mag.

[su1ha1]

Hallo Kirchenmaler,

na dann beichte ich mal Ich habe stellenweise während der Chemo so gesündigt das ich nacher um 14 kg schwerer war. Aber wie jemand schon vorher erwähnte, das Kortison ist echt übel. Wenn ich nicht gegessen habe, wurde mir schlecht, also war ich irgendwie den ganzen Tag am mupfeln.
Tja und das liebe rauchen, das tu ich heute noch. Konnte und wollte es mir bisher nicht abgewöhnen. Aber ich habe es eingeschränkt. Immerhin.
Dafür esse ich heute mehr Obst und Gemüse wie vorher, aber das Eis im Sommer gönne ich mir genauso. Also alles in allem finde ich jeder wie er möchte. Ich verurteile niemand, ob er krank oder gesund ist, was er wie wann wo und was tut. Und kleine" Sünden " sind doch was tolles

In diesem Sinne
Lieben Gruß su1ha1

[Ilse Racek]

Zitat von su1ha1

Ich verurteile niemand, ob er krank oder gesund ist, was er wie wann wo und was tut. Und kleine" Sünden " sind doch was tolles

so sehe ich das ebenfalls

Gleichwohl gibt es natürlich die unterschiedlichsten Wohlfühl-Varianten und zwar kann es ein total gutes Gefühl geben nach der Erkrankung das Leben in etwas gesündere Bahnen zu lenken

Beispielsweise habe ich das Rauchen aufgegeben, bewege mich mehr und esse sehr viel "bunter"


Euch Allen wünsche ich ein gutes Immunsystem

mit herzlichen Grüßen

[glücklichsein]

Hallo kirchenmaler,

Meine FÄ hat zu mir gesagt, ich soll bzw . kann essen und trinken was ich will. Bin noch mitten in der chemo und habe auch während der EC , am Wochenende ein Glas Wein oder Cocktail getrunken . Meine devise ist , gesundes Mittelmaß ich esse viel Obst und Gemüse , aber gerne auch mal ein Stück Kuchen, Schokolade oder Eis Ich habe mich auch schon vor der chemo gesund ernährt. Hab vor 7 Jahren eine Ernährungsumstellung gemacht ( da halte ich mich auch noch , meistens dran ) und die Heilpraktikerin hat gesag, wenn man lust suf Schokolade hat soll man auch essen, aber ohne schlechtes Gewissen
Ich habe bis jetzt , auch während der chemo nicht zugenommen. Habe auch meine wildesten Gelüste auf fettiges, süßes ...das esse ich dann natürlich such

Ich mache viel Sport. Ich geh jeden Tag walken oder fahre Rad .

Ich wünsche euch allen ein schönen Tag
Und wie su1ha1 schreibt, kleine Sünden sind was tolles

Liebe Grüße
Sofi

[Eulenteddy]

Zitat von gilda2007

Ich kam gar nicht auf die Idee, das als "Sünde" zu sehen. Das ist Lebensqualität und auf Lebensqualtiät achte ich mehr als vorher.

Genau so geht es mir auch.
Ich sagte immer: "Ich muss Glücksmomente sammeln." Bei mir gab es also keine Sünden, sondern Glücksmomente. Wichtig ist mir persönlich, dass es Momente bleiben die ich bewusst genießen kann und dass ich keinen Dauerzustand daraus mache, dann verpufft nicht nur das Glücksgefühl, sondern auch der heilsame Gedanke den ich damit verbinde.

[Aktenfee]

Während der Chemo (2009) habe ich sehr ungesund gelebt - es schmeckte ja kaum was außer Kinderschokoloade, Kuchen und Fanta. Nach der Chemo habe ich mehr auf die Qualität der Lebensmittel geachtet und inzwischen rauche ich auch nicht mehr (seit einem Jahr). Alkohol habe ich direkt mit aufgegeben. Mache sogar 2 mal in der Woche Sport - früher undenkbar.

Meine heutigen Sünden sind Süßigkeiten und Kuchen - aber ich habe Idealgewicht - kann es mir also erlauben...

[janeti]

Na gut,dann ma Butter bei de Fische....dann will ich auch mal beichten.... wobei ich eigentlich aus nix nen Geheimnis gemacht habe und es eigentlich kein beichten in dem Sinne ist.

Also ich war schon immer ein Genussmensch...allerdings hab ich auch vor dem Krebs nix exessiv gemacht....ich habe geraucht,nicht wirklich viel,aber eben geraucht....hin und wieder mal ne Weinschorle oder nen Longdrink oder nen Prosecco getrunken.
Während der Chemo mach ich alles so wie vorher auch...allerdings hab ich das Rauchen drastisch reduziert...tagsüber garnicht mehr...abends max.1-3 Zigaretten....an manchen Tagen rauch ich auch garnicht.Mein Ziel ist das Rauchen komplett zu lassen....fühl mich nicht wirklich gut dabei seit ich Krebs habe....so nen mulmiges Gefühl hat.

In der Woche trink ich garkeinen Alkohol...am Wochenende hin und wieder mal nen Glas oder zwei,aber auch nicht wirklich regelmässig.
Also alles im Rahmen !!!

Essenstechnisch versuch ich schon etwas bewußter einzukaufen und zu kochen....mach mir jeden Morgen nen Smoothie aus frischen Früchten,ess grundsätzlich mehr Obst und Gemüse...aber nen Stück Kuchen hin und wieder muss auch drin sein....

Also Leute lasst uns unsere Lebensqualität erhalten,denn wenn die uns in dieser schwierigen Zeit auch noch flöten geht dann Gute Nacht....

[Miss Bella]

Hallo

Schön hier zu lesen das man auch während der Chemo schon kleine Sünden machen darf - mein Mann hat letzten DI seinen 40iger gefeiert - er hat Darmkrebs ( pT3 ,N1b ,MO,RO ) und derzeit läuft ein 12 Zyklus Chemo alle 14 Tage jeweils 3 Tage stätionär . Er hat auch ein Glaserl WEin getrunken - denke das darf man auch - ja die Essgewohnheiten haben wir auch für uns adaptiert - die Ernähungsberaterin im KH hat und einen 1 1/2 Std - Vortrag gehalten, ja ist auch sicher nicht zu verurteilen aber vorher wäre es sicher sinnvoller gewesen ! Nun alles ist halt nicht machbar noch dazu da mein Mann ja eine große OP (1.4) hinter sich hat und allein schon deswegen nicht alles essen kann.

macht von euch jemand ein paar Fasttage vor der Chemo ? HAb da mal was im TV gesehen die hatten dann kaum Nebenwirkung - hat der wer ERfahrung von euch ? Danke für euer Dasein !

[glücklichsein]

Hallo ihr lieben

Ich seh es auch so wie Annett, ein gesundes Mittelmaß kann nicht schaden.Ich habe seit drei Jahren aufgehört zu rauchen, wobei ich nie viel geraucht hab. 2 bis 3 Zigaretten am Tag. Hab mich gesund ernährt viel sport gemacht und bin trozdem erkrankt
Am Wochenende trinke ich ein Gläschen Wein manchmal auch 2 und wenn ich richtig lust habe rauche ich auch eine zigarette ernähre mich, meistens , gesund. Ich genieße aber auch ein saftiges Steak .Ich esse wenig Kohlenhydrate , habe das aber auch schon früher gemacht.

@Oli, genieße die Sonne und das leckere essen jetzt kommt der Sommer und dann ist man mehr draußen und bewegt sich mehr

@ Miss Bella , ich mache keine Fasttage vor der chemo. Im Gegenteil am Abend vor der chemo gönne ich mir immer ein leckeres essen ich hatte unter EC kaum NW und unter Pacli merke ich gar nichts

Wünsche euch einen schönen sonnigen Sonntag. Lasst es euch schmecken

Liebe Grüße
Sofi

[Annett Lx]

@Miss Bella

Hallo,
mit dem Fasten vor der Chemo hatte ich mich auch kurzzeitig mal befasst. Eher auch aufgrund einer Empfehlung meiner Chefin, die seit Jahren zur Fastenkur fährt und dort auch mit Krebspatienten in Kontakt gekommen ist. Sie hatte mir dann quasi das Fasten nahegelegt. Nun ist das ja so eine Sache, macht man es nicht richtig, kann es dem Körper eher schaden als Gutes tun und ich hatte in meiner derzeitigen Situation auch irgendwie keinen richtigen Nerv, mich auch damit noch zu beschäftigen.
Da gehen die Meinungen auch gaaaanz weit auseinander - die einen sagen, esst euch vorher ordentlich Speck an, damit ihr was zuzusetzen habt und andere wieder sagen - wenn man vorher fastet, sind die Nebenwirkungen um vieles mehr erträglich.
Aber auch hier denke ich, muss jeder Betroffenen seinen Weg für sich finden. Dem einen hilft vorher essen und dem anderen eben vorher "hungern". Jeder Mensch, jeder Körper ist verschieden.
Ausprobieren kann man sicher Vieles, wenn man Lust und Laune dazu hat.

LG Annett

[Nettl67]

Also,meine Bettnachbarin ( ich liege derzeit im KH,mir wurden 3 Knoten entfernt) ißt normal,sie knabbert jedoch eher Gemüse,wenn sie den Schokihieper bekommt Die Ärztin sagte"Gesund ernähren ist gut,aber bitte keine Ernährungsumstellung,welche Frust erzeugt" Meine Bettnachbarin gönnt sich auch mal ihr Kippchen und auch mal ein Glas Wein,die Ärztin befürwortet das sogar! Denn sie fühlt sich dadurch nicht "krank" und ausgeschlossen.
Es gibt Tabus wie Zitrusfrüchte & Co.,aber Zitrusfrüchte allgemein söllte Mann/Frau eh nicht in Mengen verputzen.
Was ich lustig fand....meine Bettnachbarin ißt Schoki bei Chemo u.a. Sie will sich damit das Schoki mampfen ganz versauern

[Renate2]

http://www.aerzteblatt.de/archiv/148...ien?src=search

Vielleicht ist das hilfreich. Bei BK betrifft es zwar nicht im direkten Sinne die Therapie, aber daß Ärzte Rauchen befürworten habe ich noch nie gehört, würde ich allerdings von meinem Arzt nicht hören wollen.

Dagegen habe ich während der Therapie auch nicht verzichtet. Auch jetzt bin ich nicht zum Gesundheitsapostel geworden.

Übrigens, fasten sollte man nun wirklich nicht. Auch das sog. Heilfasten wird für Krebspatienten nicht empfohlen.

Liebe Grüße
Renate

[Renate2]

Zitat von Nettl67

Meine Bettnachbarin gönnt sich auch mal ihr Kippchen und auch mal ein Glas Wein,die Ärztin befürwortet das sogar!

Dann habe ich diesen Satz falsch interpretiert.

Jeder muss das für sich entscheiden. Deshalb habe ich mich auch mehr oder weniger wie immer ernährt. Mal richtig gesund und mal richtig ungesund. Inzwischen lebe ich trotz fortgeschrittener Krankheit bereits 10 Jahre und gedenke noch weitere Jahre dranzuhängen. Und das mit einer meiner Lieblingsspeisen - KUCHEN

Liebe Grüße
Renate