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Alt 13.04.2005, 13:44
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nach nur 4 Monaten gestorben

Hallo Ihr Lieben,
auch wenn es jetzt einigen Angst machen wird aber ich muß meinen Kummer einfach mal von der Seele reden. Ich möchte keinem hier Angst machen, denn ich glaube, das es bei jedem Patienten anders verlaufen kann.
Zu uns:
Mein Vater (53 Jahre) bekam nach vielen verschiedenen Ärzten und untersuchungen am 17.11.04 die Diagnose Kleinzelliges Bronchialkarzinom. Er klagte zu der Zeit über starke Rückenschmerzen und eingeschlafene Beine. Das waren Metastasen im Lendenwirbelbereich und eine an den Rippen. Das war für unsere Familie ein großer Schock. Aber als der erste Schock vorüber war, haben wir uns alles an Infos geholt, die man nur bekommen konnte und wollten gegen diese Krankheit kämpfen. Nach 3 Eingriffen konnte erst festgestellt werden, das es sich um den kleinzeller handelt. Wochen vergingen. Das hat uns total fertig gemacht. Dann ging es im Dezember endlich mit der ersten Chemo los.Drei hat mein Vater geschafft, dann wurde sein Zustand so schlecht, das er sich kaum noch bewegen konnte. Er kam dann in ein anderes Krankenhaus, lag dort knapp 5 Wochen und bekam dort Bestrahlung. Die fast 5 Wochen hat er furchtbar gelitten. Die Behandlung war schrecklich und sein Zustand ging steil bergab. Er hat nichts mehr gegessen und wurde künstlich ernährt. Hatte nur Fieber und sehr starke Schmerzen, sowie erbrechen und alles was man nur haben kann. Er mußte dann sogar Pampers tragen, da er nicht mehr auf die Bettpfanne durfte. Man sagte uns das seine Knochen so porös sein das der Rücken brechen könnte. Wir waren total geschockt und dachten es könne nun nicht mehr schlimmer werden. Er konnte nun auch nicht mehr laufen. Er bekam ein Korsett aber war zu schwach zum Aufstehen und die Schmerzen waren einfach zu stark. Im März kam er für eine Woche nach Hause. Er hatte nun 3 Chemos und 24 Bestrahlungen hinter sich. Zu Hause erholte er sich nur langsam. Essen konnte er aber immer noch nicht und aufstehen auch nicht. Nach einer Woche zu hause kam er wieder ins erste Krankenhaus wo man die 4. Chemo machte und ihn etwas aufpeppelte. Nach einigen Tagen Krankenhaus kam er am Gründonnerstag nach hause. Voller Tatendrang und sehr guter Hoffnung. Es klappte sogar das er mal für ganz kurze Zeit aufstehen konnte. Wir waren voller Hoffnung das es nun bergauf gehen würde und die ganze Quälerei mit Chemo und Strahlen nun ´Wirkung zeigen würde. Er machte nun wieder Pläne und es tat gut ihn ein wenig besser zu sehen. Am Ostermontag hatte er so starke Schmerzen und Luftnot das wir nachts den Krankenwagen rufen mussten. Dienstag hat man uns gesagt das wären die Nebenwirkungen der Chemo. Er würde sich wieder erholen. Nach dem ersten Schock folgte ein klein wenig Hoffnung bei uns. Mein Vater war auch ein wenig erleichtert.Mittags teilten uns die Ärzte aber dann mit, das sie nichts mehr für meinen Vater tun könnten und sie die letzte Chemo schon nicht mehr hätten machen wollen. Das hätten sie nur gemacht weil mein Vater so voller Hoffnung war. Das traf uns wie eine Bombe. Wir waren total fertig und haben es meinem Vater gesagt. Er hat uns dann gesagt, das er nicht mehr könne und wolle. Man hat ihn dann mit Morphium voll gepumpt und er lag bis zum 07.04.05 im sterben. Er hat 1 1/2 Wochen im sterben gelegen. Was in den 1 1/2 Wochen alles gewesen ist, möchte ich hier nicht so gern erzählen, denn das war einfach zu schrecklich. Wir haben tag und Nacht an seinem Bett gesessen bis er am 07.04. dann gestorben ist. Das war für uns alle die Hölle. Vor allem für meinen Vater, der jetzt gott sei dank erlöst ist.
Wir bleiben leider zurück. Wir sind, seine Frau, ich (seine Tochter) und meine beiden Brüder. Sowie sein erstes Enkelkind das gerade 3 Monate wurde. Er hat sie noch sehen können.
Ich kann das alles gar nicht begreifen. Ich suche nun Angehörige deren Partner oder Eltern auch an Lungenkrebs verstorben sind. Menschen, die wissen was man durchmachen muss, wenn seine Lieben begleitet hat. Wie seit ihr damit fertig geworden? Wie kann man so etwas schreckliches verarbeiten. Ich hoffe auf Antworten.
Wer mir schreiben möchte: alexandra.killet@web.de
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