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Mit stark wachsendem zungengrundkrebs ins künstliche koma
Hallo,
bei meiner mama wurde bereits im februar ein zungengrundkarzinom festgestellt, leider hat der "beginn" der behandlung wegen einer, meiner meinung nach, total inkommpetenden ärztin, SEHR und vllt auch viel zu lange gedauert. Somit wurde anfang/mitte april die erste biopsie gemacht, ca. 1,5 wochen danach die zweite in einem anderen krankenhaus...bei beiden kam eben raus dass es ein sehr bösartiger tumor ist. Als dann vor ca. zwei Wochen entschieden wurde dass man den Krebs mit 7 Wochen täglicher Bestrahlung und zusätzlicher Chemo bekämpfen möchte, hieß es dass meiner Mutter zuerst alle, bis auf drei, Zähne gezogen werden sollen, damit diese sich während der Bestrahlung nicht entzünden können. (dazu muss ich sagen dass meine Mama mittelgradige Alkoholikerin ist und seit über 15 Jahren Substituiert ist - daher sind die Zähne sehr schlecht) Ich hatte für heute den ersten Zahnarzttermin vereinbart, doch leider kam folgendes dazwischen: Sonntags, also Vorgestern, habe ich meine Mama ins Krankenhaus gefahren, sie klagte seit knapp zwei Wochen über Durchfall und war nun mittlerweile so geschwächt, dass sie mein Freund zum Auto tragen musste. (Dazu muss ich sagen dass meine Mama bei einer Größe von 1,70m nur ca. 43 Kg wiegt - somit ist sie von hausaus schon sehr geschwächt). Im Krankenhaus kam dann nach sieben Stunden Behandlung raus, dass sie an Nierenversagen leidet und einen Darmverschluss hat. - Dazu hat sie die ganze Zeit gebrochen. (Wurde auf die Intensivstation verlegt) Infolgedessen hat es nicht lange gedauert bis sie wegen des Darmverschlusses operiert worden ist. Sprich Montag/ Gestern um 15 Uhr. Zunächstmal musste ich bis 22:15 Uhr warten bis ich ärztliche Informationen bekam wie es gelaufen ist...Meine Mama hat jetzt einen künstlichen Ausgang und wurde ins künstliche Koma (Tiefschlaf - von den Ärzten lieber gehört) versetzt. So ziemlich alles läuft nun bei ihr über eine Maschine...Atmung, Ernährung (welche leider durch die Nase wieder ausgeschieden wird), Infusion,... Heute kam raus, dass sie nun auch noch eine Lungenentzündung hat Nun liegt meine Mama im künstlichen Koma/Tiefschlaf und der Krebs kann munter weiter wachsen!!! Er hat sich vor ´kurzem´ innerhalb von sechs Wochen ums dreifache vergrößert, später ist er dann innerhalb von zwei Wochen wieder ein großes Stück den Hals hochgewandert; und als ich gestern und heute in ihren Mund sah, sah es so aus als könne man ihn nun mit dem bloßen Auge schon im Mund erkennen!!! WAS KANN ICH TUN?? Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Sollte man sie lieber aus dem künstlichen Koma herausholen? Ich habe so Angst dass der Krebs sie während des Tiefschlafs umbringt und sie davor nicht mehr wach war! (PS: 1. die Ursache des Darmverschlusses ist unbekannt; // 2. Vor zwei Wochen hieß es man wisse nicht genau ob der Krebs auf die Lyphknoten gestreut hat, dass könnte man auf dem CT nicht erkennen, aber zwei von ihnen sehen sehr verdächtig aus) ICH DANKE JETZT SCHON MAL FÜR JEDE ANTWORT! |
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AW: Mit stark wachsendem zungengrundkrebs ins künstliche koma
Hallo Bian,
leider sieht es wohl nicht so gut aus um deine Mutter. Die ärztliche Betreuung macht nach deiner Schilderung auf mich auch nicht den besten Eindruck. Lungenentzündung ist eine typische Komplikation, wenn bei bewußtlosen Patienten Essen wieder hochkommt. Etwas davon gerät in die Lunge und schon ist die Lungenentzündung da. Das geht schon in Richtung Behandlungsfehler. Auch alle Zähne ziehen macht nicht unbedingt Sinn, wird aber gern gemacht. Ob deine Mutter während des Komas am Krebs sterben kann? Im Moment scheinen die anderen Probleme ja vordringlich zu sein, der Krebs wird sie erst umbringen, wenn er lebenswichtige Funktionen unterbindet, was noch länger dauern kann. Natürlich kann ich es so nicht beurteilen, du musst dann auch dazu die Ärzte fragen. Mein Vater lag auch vor seinem Tod im Koma (kein Krebs) und ich denke schon, dass er es gemerkt hat, wenn ich oder meine Geschwister da waren und z.B. seine Hand gehalten haben. Auch bei meiner Mutter war es so, sogar sehr deutlich. Du solltest auf jeden Fall diese Gelegenheit wahrnehmen, mit deiner Mutter in Kontakt zu treten. Viel mehr kannst du im Moment nicht tun. Viele Grüße und alles Gute, Rainer |
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AW: Mit stark wachsendem zungengrundkrebs ins künstliche koma
Hallo Rainer,
danke für deine Antwort! Naja, ich weiß nicht ob man es als Behandlungsfehler sehen kann? Sie haben ihr ja einen Schlauch durch die Nase gelegt, woraus sie bricht...Mehr kann man da denk ich mal nicht tun, weil den Kotzreiz zu unterbinden ist, denke ich mal, ziemlich unmöglich, oder? Das mit dem künstlichen Koma mussten sie ja angeblich machen, damit ihr Körper sich von der Darm-OP erholen kann...oder meinst du mit Behandlungsfehler, dass sie das hätten nicht machen dürfen? Wegen der Zähne wurde mir das so erklärt, dass wenn man mit der Bestrahlung beginnt sich höchst wahrscheinlich die Zähne bzw. der Mundraum entzünden würde und dass dann sehr gefährlich sei!...Meine Mama war ja wie glaub schon gesagt seit 15 Jahren nicht mehr beim Zahnarzt und dementsprechend sehen ihre Zähne aus...dazu ist ihr Kieferknochen schon fast ganz zurückgegangen... Wenn du über diese Dinge andere Infos hast...? Freue mich auf deine Antwort |
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AW: Mit stark wachsendem zungengrundkrebs ins künstliche koma
Hallo BiAn,
da du ja geschrieben hattest, dass deine Mutter schon vorher sich dauernd erbrochen hat, wäre es von daher besser gewesen, sie vorübergehend intravenös zu ernähren. Ansonsten ist eine Lungenentzündung ja praktisch vorprogrammiert. Wenn schon Sondennahrung, dann müsste diese ganz vorsichtig, quasi Schluck für Schluck einlaufen, wofür aber im Klinikalltag meist keine Zeit da ist. Da wird die Flasche angehängt, der Hahn aufgedreht und nach einer Weile kommt jemand gucken, obs durchgelaufen ist. Bei Komapatienten ist dieses 'in die Lunge kriegen' von Sondennahrung eine bekannte Komplikation. Wegen den Zähnen: Mir wollten sie auch alle Zähne ziehen, das war dort in der Klinik die Standardmethode. Ich habe es abgelehnt und siehe da, es ging auch so. Wie es jetzt genau bei deiner Mutter aussieht, kann ich natürlich nicht sagen, werde halt nur mißtrauisch, wenn ich sowas höre. Ist es wirklich notwendig oder einfach eher Bequemlichkeit? Ich mein, die Ärzte sehen es halt einfach so ganz schlicht: eine Infektionsquelle weniger. Aber als Betroffener, als Patient braucht man ja auch eine Motivation, wieder gesund zu werden, muss seinen Lebensmut sammeln, und da ist es nicht so günstig, wenn man auch noch ohne Zähne dasteht. Ich denke mal, für deine Mutter steht erst mal im Vordergrund, dass sie wieder zu Kräften kommt. Sie liegt ja noch im Koma, hatte Darmverschluss, eine OP und jetzt eine Lungenentzündung. Erst wenn sich dieser Zustand wirklich deutlich bessert, ist doch an eine Behandlung bzgl. Krebs überhaupt zu denken. Jede Behandlung muss auch so sein, dass es der Patient überhaupt vertragen kann, dass sie auch wirklich Aussicht auf Besserung bietet, ansonsten ist es nur eine unnötige Quälerei. Viele Grüße und alles Gute, Rainer |
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AW: Mit stark wachsendem zungengrundkrebs ins künstliche koma
Liebe BAin,
bitte entschuldige, dass ich mich hier einmische. Durch den Darmverschluss ist die Darmbewegung zum Erliegen gekommen, aber die Verdauungssäfte werden trotzdem gebildet, teilweise in größerer Menge, als vorher. Da sie nicht abtransportiert werden können, muss man sie mit der Sonde nach außen ableiten. Zitat:
Denn wenn man dies nicht sicherstellen würde, bestände die Gefahr, dass die Atmung plötzlich ausfällt und man sie notfallmäßig (also sehr schnell) intubieren und beatmen müßte. Dies ist sehr schwierig, da sie im Mund den großen Tumor hat. Man hat Deiner Mutti im Vorbereitungsraum des Op-Saal den Beatmungsschlauch eingeführt, davor werden etliche Medikamente gegeben, damit es die Patientin nicht spürt, der Narkosearzt hat sich auf die Situation (großer Tumor mit Blutungsgefahr) eingerichtet. Zitat:
dies der Körper so wie Du schreibst garnicht verarbeiten kann. Ihre Kalorien und die Flüssigkeit bekommt sie am Anfang nach der Operation komplett per Infusion, andes geht es meistens nicht. Der Brechreiz wird durch die starken Schmerz-und Beruhigungsmittel unterdrückt, welche Deine Mutti bekommt. Es passiert leider oft, dass die beatmeten Patienten eine Lungenentzündung bekommen, dies hängt auch mit dem stark geschwächten Immunsystem zusammen. Dagegen werden Antibiotika in hoher Dosierung als Infusion gegeben. Liebe BiAn, es tut mir sehr leid, dass Deine Mutti so schwer erkrankt ist, ich drücke Euch beide Daumen, dass sie die Kraft besitzt, nocheinmal aus dem Koma zu erwachen. Nun erlaube ich mir, Dich virtuell zu umarmen, liebe Grüße an Dich und die Mama, Elisabethh. Geändert von Elisabethh.1900 (27.05.2012 um 17:38 Uhr) |
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AW: Mit stark wachsendem zungengrundkrebs ins künstliche koma
Liebe Elisabeth,
meine Mama ist seit der OP intubiert... vorgestern hat man sie extorbiert, jedoch nach ca. drei stunden wieder intubiert, da sie es nicht schaffte allein zu atmen. Heute starten die Ärze einen neuen Versuch, wenn dies nicht klappt muss eine Luftröhrenpunktion erfolgen. Sie ist seit Samstag wieder "wach" (kann wg des Schlauchs logischerweise nicht sprechen) doch leider hatte sie nach dem Erwachen zwei bis drei Tage einen kalten Entzug...(Sie ist seit ca. 15 Jahren substituiert) Die Ärzte konnten die Verwirrtheit, die sie hatte, zunächst nicht zuordnen. Seit Sonntag kann meine Mama keinen festen Punkt mehr mit ihren Augen fixieren, sie rollen ständig nach unten und mittlerweile auch manchmal nach oben; kann mir jemand sagen woran das liegt? Scheinbar hat es mit dem Entzug nichts zu tun, da sie jetzt medikamentös wieder richtig behandelt wird. Die Ärzte machen sich auch Sorgen wegen des Krebses. Sie haben jedoch noch nicht die CT- Bilder des anderen Krankenhauses angefordert - und selbst, so sagten sie, konnten sie den Krebs beim intubieren nicht erkennen...jedoch habe ich ihn schon vor 2,5 Monaten sogar schon selbst mit dem bloßen Auge durch eine Kamera, welche durch die Nase eingeführt wurde, erkennen können... Vielen lieben Dank für deine Anwort! Lg BiAn |
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Stichworte |
angst, krebs, künstliches koma, zungengrundkarzinom, zusatzkrankheiten |
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