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Chemo ja / nein??? Bin mir total unsicher.
Hallo Ihr Lieben,
ich bin neu hier im Forum und würde mich sehr über eine Antwort von Euch freuen. Ich bin 26Jahre alt und habe ein hepatisch metastasiertes Rektumkarzinom, UICC_STadium IV. Meine Heilungschancen sollen laut der Ärzt nur noch bei ca. 10%liegen. Was mich aber nicht unterkriegen lässt!!! Den Tumor im Darm haben sie mir vor ca. 3Wochen entfernt. Allerdings hat man bei der OP festgestellt, dass die Gebärmutter- und Scheidenaußenwand auch leicht von Krebszellen befallen ist. Diese haben Sie aber erstmal nicht entfernt. Zudem habe ich 5-6 Metastasen in der gesamten Leber verteilt, weshalb die Ärzte meinen sie sei unoperabel. Die Metastasen sind zwischen 8mm und 3cm groß. Mein Onkologe und die Uniklinik Hamburg rät zur Chemotherapie mit 5-FU und Avastin über 3Monate. Ich bin mir dabei aber total unschlüssig, da die letzte Chemo und Bestrahlung vor der OP schon kein Erfolg erzielt hat. Hat jemand von Euch Erfahrungen mit anderen Therapien wie LITT oder SIRT? Und was haltet Ihr generell von Alternativtherapien wie Mistel und VItamin C? Bin am überlegen ob ich diese zusätzlich zur Chemo machen soll. Ich wäre Euch sehr dankbar für Eure Antworten. Viele liebe Grüße Jessy |
#2
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AW: Chemo ja / nein??? Bin mir total unsicher.
Hallo Jessy!
Ach, das tut mir leid, daß Du nun hier sein mußt! Aber hier wirst Du sicher viele Infos bekommen und auch aufbauende Worte. Eins mal vorweg: Heilungschancen von 10%? Woher wollen die Ärzte das wissen? Ich habe mich schon lange davon entfernt, mir das auch nur anzuhören. Von diesen Statistiken halte ich echt nichts. Wir sind alle so unterschiedlich mit verschiedensten Dispositionen, da kann es keine pauschalen Aussagen geben. Und daß Du Dich davon nicht unterkriegen läßt, ist schon mal sehr gut! Du hast also vor der OP Chemo und Bestrahlung bekommen, um den Tumor möglichst schließmuskelerhaltend zu operieren. Klappte das? Dieses Vorgehen, neoadjuvante Therapie, ist inzwischen Standart beim Rektum-Ca. Hast Du ein Stoma bekommen? Ob Du Chemo noch machen solltest oder nicht, kann ich Dir leider nicht sagen. Ich kann Dir nur erzählen, daß ich es gemacht habe. Hatte ein Rektum-Ca mit LK-Befall (4/18), aber keine Fremdmetastasen. Mir riet man vorsorglich zur Chemo (FOLFOX4), was ich auch tat. Ich denke, mit einer Chemo könnte man evtl die vorhandenen Leber-Metas verkleinern, um sie dann zu entfernen. Außerdem ist es sicher so, daß in Deinen Blut- und Lymphbahnen noch Zellen umherirren könnten, die von der Chemo eins auf die Mütze kriegen würden?! Die Chemozeit ist schon eine harte, ehrlich! Aber auch im Rückblick denke ich, ich würde mich wieder dafür entscheiden! Zu Mistel und Vitamin C kann ich Dir nichts sagen, aber da wirst Du sicher noch Antworten bekommen. Dir alles Gute, die hope
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am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09 (alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden) |
#3
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AW: Chemo ja / nein??? Bin mir total unsicher.
Hallo Jessy,
ich mache nun seit November die Chemo mit 5-Fu und Avastin.Ich kann sagen das sie ganz zu ertragen ist...ich würde sogar sagen sehr gut.ich kann alles machen.Nur meine Mundschleimhaut , meine Hände und meine Nase sind angegriffen aber dafür keine Übelkeit! Ich habe die Krankheit schon seit 3 Jahren und jetzt ist das erst CT mal ohne Befund !! Ich sage mir daher das die Chemo hilft.Ich nehme sie allerdings als Tabletten , nur das Avastin bekomme ich alle 3 Wochen über eine Infusion. Ich nehme die Mistel jetzt seit 1 Jahr.Ich war grad in einer Reha Klinik und dort hat man mir gesagt das es richtig ist Mistel , Selen zu nehmen und was ich jetzt neu dazu nehmen soll sind Enzyme. Meine Krebs ist angeblich nicht mehr heilbar daher steht jetzt überall palliative Behandlung.Davon lasse ich mich nicht unterkriegen und wie Leena ja schon geschrieben hat woher wollen die das wissen!! Ich hoffe dir ein wenig geholfen zu haben. Ganz liebe Grüsse Luna-Tina |
#4
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AW: Chemo ja / nein??? Bin mir total unsicher.
Vielen Dank für Eure Antworten :-)
Hope: Die OP ist so gut gelaufen, dass ich keinen Stoma brauchte. Nicht mal für vorübergehend. Wofür ich sehr dankbar war. Und ich finde es auch nervig, dass sich Ärzte als auch andere (Hatte gerade so eine Erfahrung beim Krebsinformationsdienst. Die Dame sagte zu mir:"Das bei Ihnen keine Heilungschance besteht wissen Sie ja bestimmt?") anmaßen solche Prognosen abzugeben. Klar ist der Kampf gegen den Krebs nicht einfach, aber wie soll eine psychisch nicht so starke Person, solchen Kommentaren gewachsen sein. In einem Buch was ich gelesen habe steht, dass Ärzte höchstens sagen dürfen aus medizinischer Sicht besteht keine Heilung mehr. ABER es gibt auch Menschen, die diese Krankheit auf anderem Wege bezwungen haben, nicht wahr? Und Luna-Tina. Es hat mich beruhigt, dass bei dir die Chemo-Nebenwirkungen nicht so heftig sind. Was hat Dein Onkologe dazu gesagt, dass du Misteltherapie machst? Mein Onkologe hatte gleich eine Abwehrhaltung. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende. |
#5
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AW: Chemo ja / nein??? Bin mir total unsicher.
Hallo Yessica,
auch von mir ein Willkommen. Eigentlich haben Hope und Luna schon alles wichtige geschrieben. Aber jetzt will ich auch noch meine Senf dazu geben. Ich bin auch immer vorsichtig mit Statistik. In seinem tollen Buch philosophiert David Servan-Schreiber über die Aussagekraft der Statistik. Eine andere tolle Quelle ist - leider nur auf englisch - "This is a personal story of statistics..." THE MEDIAN ISN'T THE MESSAGE by Stephen Jay Gould http://www.phoenix5.org/articles/GouldMessage.html Bei Mistel und Vitamin C würde ich selbst entscheiden. Onkologen scheinen eher skeptisch zu sein bei Mistel. Mein Onkologe sagte, dass er davon nichts halte, ich aber, wenn ich es wichtig fände, mich bei seinem Kollegen beraten lassen könne (ein anderer Onkologe in der Gemeinschaftspraxis). Das fand ich fair und habe dort immer meine Fragen beantwortet bekommen. Zu Vitamin C habe ich gelesen, dass, wenn man es im "falschen Moment" nimmt, man eher den Tumor stärkt. Daher eher nicht in den Tagen der Chemo und Bestrahlung. Wohl aber in der Erholungszeit zwischen den Zyklen. Das fand ich plausibel. In diesem Sinne hat mir das Buch von Prof. Beuth http://www.amazon.de/Krebs-ganzheitl...8230610&sr=8-1 geholfen. Überhaupt fand ich das sehr gut, mir meine eigenen Gedanken machen zu können - bin halt kein Mediziner, wollte aber trotzdem eine Meinung haben über verschiedene Dinge. Ich glaube sowieso, dass man seinen eigenen Weg finden muss und schauen und entscheiden sollte, was einem plausibel erscheint und was nicht. Zur Not ist dann die Meinung des behandelnden Onkologen halt nur eine Sicht der Dinge. Es ist ziemlich schwer, Dir auf Deine "Kernfrage" Chemo ja/nein zu antworten oder auch nur eine Meinung dazu zu formulieren. - Hast Du Dir denn schon ärztliche Zweitmeinungen eingeholt? Wenn ja - wo? Und wo bist Du in Behandlung? Fühlst Du Dich da gut aufgehoben? Hast Du auch schon verschiedene Meinungen was die Operierbarkeit angeht? Auch an dieser Stelle kann es ja sein, dass unterschiedliche Ärzte Deine Situation unterschiedlich einschätzen ... Ich wünsche Dir alles Gute und auf jeden Fall eine gute Entscheidung. PantaRei |
#6
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AW: Chemo ja / nein??? Bin mir total unsicher.
Vielen Dank für Deine Inforeiche Antwort :-)
Mein Onkologe als auch die Uni Klinik Hamburg raten beide zu der Chemo, da die Lebermetastasen nicht operabel sind. Allerdings wird bei den Leberspezialisten auch nur ENtfernung der Metastasen per OP oder Verödung der Blutzufuhr der Metastasen amgeboten. Ich bin jetzt noch in Kontakt mit der Uni Klinik Heidelberg. Die bieten ganz viele verschiedene Möglichkeiten an. Von Erhitzung der Metastasen (LITT), Vereisung, Lebertransplantation, Hyperthermie, etc. an. Ich warte jetzt noch deren Meinung ab und entscheide mich dann. Meine Heilpraktikerin plant die Behanlungsstrategie danach wie ich mich entscheide. Viele liebe Grüße Jessy |
#7
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AW: Chemo ja / nein??? Bin mir total unsicher.
Hallo Ihr Lieben,
ich bin Euch sehr dankbar für Eure Antworten. Tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Nachdem ich mir auch noch eine zusätzliche Meinung in der Uniklinik Heidelberg eingeholt habe, leider mit dem selben Ergebnis, habe ich vor 4 Wochen mit der Chemo (Ireneocetan, 5FU und Avastin)angefangen. Bisher vertrage ich die Chemo, bisauf eine trockene Nase und leichten Haarausfall gut. Hat jemand von Euch Erfahrung bezüglich der Haare. Habe ein bißchen Angst, dass Sie komplett ausfallen. Zusätzlich zur Chemo bin ich bei meiner Heilpraktikerin in Behandlung. Sie behandelt mich Vitamin C und Enzymen. Ich habe das Gefühl die Chemo schlägt an. Besonders weil auch mein Wasserbauch, den ich vor Beginn der Chemo hatte, verschwunden ist. In knapp zwei Wochen habe ich ein Zwischen MRT um zu sehen ob die Chemo anschlägt. Ich wünsche mir wirklich soooo sehr ein positives Ergebnis! Jetzt noch mal eine Frage. Hat von Euch schon mal jemand von Euch an einem Seminar von Simonton oder bei einem 3E-Programm mitgemacht oder etwas darüber gehört? Würde mich wirklich sehr interessieren. Viele liebe Grüße Jessy |
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AW: Chemo ja / nein??? Bin mir total unsicher.
Hei Jessy,
eine harte Zeit, nicht wahr? Aber wie schön, daß Du wenig Nebenwirkungen hast Zum Haarausfall kann ich Dir nichts sagen, denn ich behielt meine. Über Simonton kann ich Dir auch nichts sagen, habe nur Bücher gelesen, aber kein Seminar besucht. Für das MRT in 2 Wochen möchte ich Dir gern die Daumen drücken und mit Dir auf ein gutes Ergebnis hoffen! Liebe Grüße, Leena
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am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09 (alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden) |
#9
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AW: Chemo ja / nein??? Bin mir total unsicher.
Hallo Yessica,
ich besuchte aufgrund meiner frueheren ehrenamtlichen Taetigkeit 2 dieser Seminare. 3E-Programm sagt mir nun garnichts. Jeder mit dem ich nach den Simonton-Seminaren sprach, drueckte seine eigene subjektive Meinung/Empfinden darueber aus, positiv wie nicht so gut fuer sie umsetzbar. Manchen Betroffenen reichte schon die Buecher zu lesen. Wenn du an deine zusaetzlichen Selbstheilungskraefte genug glaubst, du mit positiven Bildern, und dergleichen dich gut auseinander setzen kannst, koennten dir die Seminare evtl. neue Wege zur Bewaeltigung aufzeigen. Das musst du fuer dich entscheiden, ob es etwas fuer dich ist. Alles Gute fuer das MRT, dass dein Wunsch in Erfuellung geht.
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Jutta _________________________________________ |
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