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  #1  
Alt 14.07.2007, 00:08
Typhoon239 Typhoon239 ist offline
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Hallo zusammen,

am 26. Juni hat mein Urologe bei mir einen Hodentumor rechts festgestellt. Ich bin letzte Woche operiert worden und die Diagnose ist: Typisches Hodenseminom mit Vordringen des Tumors in das Rete testis, abschnittsweise aber auch in die Tunica vaginalis; keine Tumorinfiltration des Nebenhodens und Gefäßstrangs inkl. Samenleiter. Diagnose: Seminom Hoden re pT2 CS I
Maginale Ablatio testis re. Schon vor der Op wurden im CT, MRT und Röntgen keine Metastasen nachgewiesen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Lymphknoten im Bauchraum leicht geschwollen ca. 1 cm, dies führten die Ärzte auf die Nebenhodenentzündung im anderen Hoden zurück wegen der ich eigentlich zum Arzt gegangen war. Tumormarker waren: AFP 2,31 Beta HCG < 1,2

Nach der Op waren die Lymphknoten wieder normal groß und auch die Blutwerte ok.

Die empfohlene Behandlungsmassnahme ist eine Monatherapie Carboplatin 1 Zyklus.

Meine Frage ist nun wer hat bereits eine ähnliche Geschichte erlebt und wie ist es euch ergangen und vor allem was könnt ihr mir zu den Nebenwirkungen der Chemo sagen?

Es ist toll, dass es solche Foren gibt.

Vielen Dank,

Henning
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  #2  
Alt 14.07.2007, 00:25
cancer71 cancer71 ist offline
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Standard AW: Neu hier...

Hi,
Ich hatte ein Seminom pT1 N0 M0 in 2000 und hatte eine Chemotherapie mit Carboplatin, 3 Zyklen.
Ich habe die Therapie relativ gut durchgestanden. In der ersten Woche nach der Infusion war ich jeweils platt und müde, dann habe ich aber immer bereits wieder gearbeitet bis zur nächsten Fusion. In der ersten Woche hatte ich auch immer ein merkwürdiges Schluckauf, was sich niemand erklären konnte. Kann sein, dass dies eine Nebenwirkung von den Medikamenten gegen Brechreiz war. Ich habe 3 Stufen Medikamente gegen Brechreiz erhalten, bin aber immer mit Stufe 1 ausgekommen und musste nie erbrechen. Ich hatte bei der ganzen Therapie keinen Haarausfall. Dafür hatte ich "Fressgelüste". Ich habe während und nach der Therapie sehr an Gewicht zugelegt.

Zusatzinfo: Diese Erkrankung war die zweite. Ich hatte bereits in 1993 ein nicht-seminöses Hodenkarzinom. Damals wurden mir im Unterleib Lymphknoten entfernt.

Falls Du Familienwunsch hast, empfehle ich Dir, eine Samenbank anzulegen, falls Du dies nicht schon gemacht hast.

Melde Dich, wenn Du Fragen hast.

Für die bevorstehende Therapie wünsche ich Dir viel Kraft.

Gruss
Cancer71

Tipp: Falls es Dir bei der Infusion übel wird, hilft es, Eis zu lutschen. Bei mir hatten sie in der Onkologie Eis für die Patienten bereit.
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  #3  
Alt 15.07.2007, 20:05
Typhoon239 Typhoon239 ist offline
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Hallo Cancer71,
erstmal vielen Dank für deine schnelle Antwort . Das dich das Schicksal 2mal erwischt hat, tut mir sehr leid!
Ich bin 32 und habe bereits 2 Kinder. Die Familienplanung ist somit erstmal abgeschlossen und die Ärzte meinten in 2 Jahren wäre die Zeugungsfähigkeit wieder hergestellt.

Was passiert nach der Chemo? Bekommt man noch einmal Blut abgenommen und muss nochmal CT usw machen???

Wie lange dauert es ungefähr bis man wieder fit ist? Hast du danach eine Reha gemacht? Ich habe mir überlegt "nur" einen langen Urlaub zu machen.

Morgen geht's los...

Viele Grüße,

Henning
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  #4  
Alt 15.07.2007, 21:28
cancer71 cancer71 ist offline
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Standard AW: Neu hier...

Hallo Henning,
Ich kann Dir sagen, wie es bei mir ablief. Jedes Mal musste ich fünf Jahre lang in die Nachkontrolle, anfänglich 4 Mal pro Jahr, mit der Zeit wurden die Intervalle länger. Anfangs wurde ich mit CT, Ultraschall und Röntgen überprüft, natürlich auch Überprüfung der Blutwerte, Gewicht, etc. Das CT wurde dann bei mir nach einer Zeit nur noch jedes zweite Mal durchgeführt.

Ich hatte keine Reha. Mir ging es physisch nach dem letzten Zyklus recht gut. Ging kurz danach schon wieder auf eine Bergtour. Diese war zwar klar etwas zu viel des Guten, aber ich glaube, ich musste mir damals einfach beweisen, dass ich wieder da bin.

Ich habe während der Chemo und danach mit kurzen Pausen auch immer gearbeitet.

Ich wünsche Dir viel Kraft. Du packst das auch.

Gruss
Cancer71
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  #5  
Alt 16.07.2007, 08:50
PantaRei PantaRei ist offline
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Standard AW: Neu hier...

Hallo Henning,

hatte eine ähnliche Diagnose wie Du, nur pT1. Als Therapie nach der OP dann Strahlentherapie. Über Chemo als Alternative wurde - warum auch immer - gar nicht diskutiert.

Insgesamt war ich bloß 5 Wochen außer Gefecht. Op + 2 Wochen Pause + 2 Wochen Bestrahlung. Körperlich hat mich v.a. die Bestrahlung etwas mitgenommen. Chemo ist aber sicherlich anders.

Es renkt sich aber alles recht schnell wieder ein. Meine Psyche war etwas angeknackst, aber eher so, dass ich lange Zeit unzufrieden / missmutig / schlecht gelaunt war. Das hat mehr als ein Jahr gedauert.
Im Nachhinein wäre es aber - so denke ich - gut gewesen, eine Reha zu machen und/oder sich Zeit zu nehmen, die Sache aufzuarbeiten - bspw. mit professioneller Hilfe. Ich könnte mir vorstellen, dass das die Verarbeitungsphase abgekürzt hätte.

Viele Grüße,

PantaRei
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  #6  
Alt 16.07.2007, 09:56
cancer71 cancer71 ist offline
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Standard AW: Neu hier...

Hallo noch einmal,
ich kann mich PantaRei anschliessen: Wie schon besagt, war ich physisch relativ schnell wieder fit. Aber psychisch hat mich die Sache sehrwahrscheinlich mehr belastet, als ich es zuerst wahrhaben wollte. Ich habe Jahre nach der ersten OP und Behandlung das Gespräch bei einem Psychoonkologen gesucht, was mir sehr geholfen hat.

Gruss
Cancer71
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