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#1
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Lohnt sich die neue Quälerei überhaupt noch für mich?
Weil ich seit einiger Zeit so starke Schmerzen in der Lendenwirbelsäule, Unterleib und und im Becken habe, ist am 6.2.2008 ein MRT der LWS und des Beckens, sowie Röntgenaufnahmen der Rippen und BWS gemacht worden.
Die Ergebnisse habe ich heute erhalten. TM: CA 15-3= 71,9 CRP= + 9,6 LWS: Knochenmetastasen im 12. BWK von 0.6 cm, Metastase 3. LWK von 1,3 cm. Im 2. Sakralwirbel wurde eine Metastase von 3x1,5 cm mit Ausdünnung der Kortikalis (Außenfläche des Knochen) festgestellt. Becken: Mehrere bis 1,3 cm große Metastasen im Os sakrum (Kreuzbein) in Höhe C2. Os ileum (Schaufeln des Darmbeins) 3,6 cm x 0,9 cm mit Kortikalisarrosion mit Übergreifung auf den Musculus iliacus re. (Hüftmuskel rechter Oberschenkel). Sowie einzelne Metastasenherde auch im Hüftkopf links. Röntgen: Metastase der 9. Rippe links. Am Mittwoch 13.2. wird noch ein MRT der LWS gemacht, da ich auch starke Nacken- und Kopfschmerzen habe. Ausserdem bekomme ich am 13.2. die 1. Chemotherapie mit Xeloda Tabletten. 14 Tage Xeloda-Einnahme, 7 Tage Pause. Wie lange steht noch nicht fest. Am 22.2. bekomme ich die 1. Bestrahlung, insges. sind erst mal 16 Bestrahlungen vorgesehen. Ob die Behandlung ausreicht, kann man dann anschl. erst nach den ganzen Kontrolluntersuchungen feststellen. Jetzt kämpfe ich seit Mai 2000 gegen meinen Krebs. Über 5 Jahre war ich rezidiv- und metastasenfrei. Im April 2006 wurde dann die 1. Rippenmetastase an der 5. Rippe rechts festgestellt, die aber mittlerweile inaktiv und verknöchert ist. 2000 mit 6 Höchstdosis-Chemos (Epirubicin,Taxol), Op, 6 CMF-Chemos, insges.44 Bestrahlungen . Seit April 2006 Bisphosphonatbehandlung, (Bondronatinfusionen 6 mg alle 4 Wochen) und AHT (Aromasin, habe ich wegen der starken Nebenwirkungen am 16.1. mit Zustimmung meines Gynäkologen abgesetzt ) . Ich habe bis jetzt wirklich um mein Leben gekämpft wie eine Löwin und dann das jetzt. Durch die Chemos habe ich eine unheilbare PNP behalten, sitze teilw. auf längeren Strecken mittlerweile im Rollstuhl, bin seit Oktober 2000 vorzeitig EU-Rentnerin geworden und habe eine Schwerbehinderung von 100% mit den Merkmalen G/B. Ich dachte eigentlich, dass es für mich jetzt genug ist und ich endlich Ruhe habe! Als ich meine Onkologin heute gefragt habe, wo denn die Metastasen nun sind, hat sie nur gesagt „überall“. Ich habe ihr dann erzählt, dass ich seit dem 2.1. schon 1.7 kg abgenommen habe. Sie hat mich nur angesehen und daraufhin gesagt, ich sollte alles essen worauf ich Hunger habe und so viel wie ich möchte. Keine Diäten o.ä.!!! Tja, das hat mich dann im Nachhinein noch ganz schön stutzig gemacht. Jetzt frage ich mich natürlich, lohnt sich das Alles überhaupt noch für mich? Grüße Heidi (die völlig durcheinander ist) |
#2
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AW: Lohnt sich die neue Quälerei überhaupt noch für mich?
Hallo Heidi!
Erst mal tut es mir sehr leid mit Deinem neuen Befund. Ich kann mir vorstellen, daß Du nun alle Therapien und die damit verbundenen Strapazen in Frage stellst. Aber ich denke, daß sich der Kampf auf jeden Fall (!) noch lohnt, da sich ja die Metas "nur" in den Knochen breitgemacht haben. Ich war heute morgen mit einer Freundin in der Klinik zur Beratung bzgl. ihres 3. Rezidives. Das Gespräch kam auch auf ein Vorgehen bei Metastasen (Staging steht noch aus) zu sprechen. Der Arzt meinte daraufhin, daß bei einer Meta in Lunge oder Leber das Rezidiv erst mal in den Hintergrund treten würde, da dann über eine Behandlung der Meta nachgedacht werden müsse. Wenn (falls überhaupt; und daran glaub ich jetzt einfach mal nicht) Metas in den Knochen vorhanden wären, würde das Rezidiv sofort operiert werden, da man mit Knochenmetas viele, viele Jahre leben könne und die auch erwiesenermaßen auf vielfältigste Arten behandelt werden könnten. Ich weiß, ich bin nicht in Deiner Situation. Und auch ich würde vermutlich erst mal alles weitere ablehnen, wenn ich wüßte, daß mich alle bisherigen (adjuvanten) Therapien nicht vor einer Progression geschützt hätten. Aber vielleicht denkst Du anders drüber, wenn die Bestrahlung Deine Schmerzen endlich lindert...? Ich denke, einen Versuch ists allemal wert! Gib noch nicht auf! Liebe Grüße und alles Gute, Tante Emma. |
#3
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AW: Lohnt sich die neue Quälerei überhaupt noch für mich?
Liebe Heidi,
lass Dich mal von mir ganz lieb drücken. Weil ich Dich gut und auch persönlich kenne, schimpfe ich mal mit Dir. Diese Frage, ob es sich lohnt möchte ich von Dir nicht hören. An Knochenmetastasen stirbt man nicht. Diesen Satz habe ich auch schon mal von einer Radiologin gehört (sie wußte allerdings nichts vom Lymphknotenbefall und der Lebermetas). Aber egal, dieser Satz hat sich bei mir im Hirn "festgefressen" und das sollte er auch bei Dir tun. Nun habe ich mit der PNP noch nicht so viele Probleme wie Du. Aber, liebe Heidi, es lohnt sich immer! Und mach Dir mal keine Gedanken wegen des Satzes bezüglich der Diät. Die Onkologen sind eigentlich froh, wenn die Patienten nicht ganz so dünn sind. Zu viel Gewicht ist auch nicht so optimal. Aber mir wird mein Kuchen auch noch erlaubt. Die Ärzte sind der Meinung, daß wir uns Gutes tun sollen. Mein Doc erlaubt mir inzwischen sogar weitere Reisen. Er sagt immer "machen Sie". Also, es muss nicht immer einen beängstigenden Hintergrund haben, wenn die Ärzte das sagen. Alles Liebe Renate |
#4
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AW: Lohnt sich die neue Quälerei überhaupt noch für mich?
Liebe Heidi,
Du hast am 25. Februar 2005 im Thread "Profil BK User stellen sich vor" eine Weisheit von Berthold Brecht wiedergegeben : WER KÄMPFT KANN VERLIEREN - WER NICHT KÄMPFT HAT SCHON VERLOREN . Das hat mir sehr gefallen. Ich denke an Dich LG
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Ilse |
#5
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AW: Lohnt sich die neue Quälerei überhaupt noch für mich?
Liebe Heidi,
ich habe im Thread von unserer Annett59 schon soviel von Dir gelesen, dass ich bei Deiner Nachricht jetzt echt erschüttert bin. Solange kämpfst Du schon, und trotzdem denkt man da bei dieser erneuten Diagnose "warum werde ich für meinen Kampf nicht belohnt?" Dass Du zunächst mal erschüttert bist, verstehe ich total. Auch bin ich dergleichen Meinung wie Annett, lass Dir Zeit. Du musst erstmal "verdauen" und Dir über alles klar werden. Aber dann habe ich überhaupt keine Sorge, dass Du nicht wieder das Kämpfen anfängst. Wer schon soooo viele Jahre kämpft, der hört nicht plötzlich auf damit. Leider verstehe ich vieles nicht von Deiner Diagnose (von BK hab ich nicht viel Ahnung) , aber den Satz, den Renate Dir schrieb "an Knochenmetas stirbt man nicht", den hämmer Dir ein. Bis Dein Kampfgeist wieder erwacht. Heule mal eine Nacht durch, auch das befreit und entlastet. Und dann wieder auf in den Kampf. Ich habe schon soviel Kämpferisches von Dir gelesen, soviel Kraftvolles. Du wirst auch diesmal wieder Mut finden, da bin ich mir sicher. Alles Liebe für Dich, so ein Kraftpaket finde ich so gerade noch im Keller, das soll für Dich sein. Erle |
#6
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AW: Lohnt sich die neue Quälerei überhaupt noch für mich?
Liebe Rubbelmaus,
auch von mir ein kräftiges in den Arm nehmen. Ich kann deine Gedanken sehr gut verstehen. Ich kann mich meinen "Vorschreiberinnen" auch anschliessen,dieser Schock braucht wieder Zeit um verarbeitet zu werden und um wieder zu kämpfen!!! Ich drücke die Daumen das die "Löwin in Dir " schnell wieder da ist. Das der Satz mit den "keine Diäten" und so im Nachhinein wieder beunruhigend verstanden wird,kann ich auch zu gut verstehen. Das deine Ärtzin dir damit sagen wollte,das ab nun jedes Kilo gut ist,glaube ich aber auf keinen Fall.Auf diese versteckte Art und Weise wäre das verantwortungslos. Aber bedenke die Therapien die du aufnehmen sollst,die Schwächen den Körper ja schon.Ich denke sie meinte eher das es für die kommende Zeit gilt. Denn die meisten Diäten fordern den Körper ja zusätzlich,und das sollte ja in der "Kampfzeit" nicht sein. Werde an dich denken...... Liebe Grüße und das du die Kraft wieder findest wünscht dir Katrin
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