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Hodenkrebs durch vergiftete Raumluft!?!
Hallo zusammen,
manche von Euch kennen mich ja schon. Dieses Jahr läuft im August mein Behindertenausweis ab... drei Jahre ist meine Krebserkrankung also schon her. Alles schon sehr weit weg, aber gestern wurde ich wieder drauf gestoßen... warum, will ich Euch schildern. Ich habe mittlerweile die starke Vermutung, dass SCHADSTOFFE in der RAUMLUFT meines BÜROS mit zum Krebs geführt haben! Im Sommer 2007 ist meine Abteilung in neu renovierte Büroräume gezogen. Im Juni 2008 und September 2009 wurde ich Vater, beides Söhne. Im August 2010 erkrankte ich (damals 33) an Hodenkrebs. Im Dezember 2010 wurde bei meiner direkt gegenüber sitzenden Kollegin (damals 50) Brustkrebs diagnostiziert. Im Januar 2012 sind wir dann aus betrieblichen Gründen in andere Büroräume gezogen. Im Dezember 2012 wurde dann aufgrund gesundheitlicher Beschwerden einer anderen Kollegin (kein Krebs) eine Raumluftuntersuchung in allen Büroräumen des Gebäudes gemacht. Das Ergebnis: Alle Räume waren unbedenklich, AUSSER mein Zimmer (und das meiner Kollegin) und das der jetzt kranken Kollegin...! Bei uns wurde eine sehr hohe Konzentration von WEICHMACHERN in der Raumluft festgestellt. Die genauen Stoffe kenne ich noch nicht, werde mir aber gleich am Montag eine Kopie der Analyseergebnisse anfordern. Es gäbe wohl für diese Weichmacher keine offiziellen Grenzwerte, weil noch keine Gesundheitsgefährdung offiziell nachgewiesen sei... dass Weichmacher aber im Körper hormonell wirksam sind und somit auch hormonelle Krebse wie Hodenkrebs und Brustkrebs verursachen können, wird schon lange vermutet. Zu meiner Vorgeschichte noch: Beidseitiger Hodenhochstand als Kind. Also eine Prädisposition war bei mir sicher auch vorhanden. Was haltet Ihr davon? Ich weiß nicht genau, wie ich damit umgehen soll... ich habe vor, mich mit ergoogleten Experten zu dem Thema in Verbindung zu setzen, sobald ich die Analyseergebnisse habe. Auch Professor Heidenreich (?) will ich mal kontaktieren. Mir schwirren auch so Gedanken wie "Ich verklage meine Firma, weil die mich vergiftet haben" und so weiter im Kopf rum... wie gesagt, ich weiß noch nicht genau, wie ich mit diesen neuen Infos umgehen soll. Schöne Grüße, Bernie Geändert von BernieFocker (13.01.2013 um 11:02 Uhr) Grund: Ergänzung. |
#2
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AW: Hodenkrebs durch vergiftete Raumluft!?!
Da 10% aller Frauen in ihrem Leben an Brustkrebs erkranken werden, ist die statistische Wahrscheinlichkeit hoch, dass man eine Kollegin hat, die betroffen ist. Wie sagt mein Neurologe: Ab 1965 entwickelte sich der Geburtenrückgang prozentual parallel zum Rückgang der Storchenpopulation. Ist damit bewiesen, dass der Storch die Kinder bringt???
Ein Nachweis wird mehr als schwierig sein, da jeder in Fleisch, Fisch, Umwelt mit Rückständen zu tun hat, die hormonell wirken. Hast Du vielleicht als Kind auf Plastikspielzeug herumgekaut, wie zufällig auch die Kollegin? Wer weiß ... Beide Krebsarten sind so häufig, da sagt es wenig aus, wenn solche "Indizien" mal aufeinandertreffen ... |
#3
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AW: Hodenkrebs durch vergiftete Raumluft!?!
Hallo Bernie!
Selbst wenn dort eine hohe Weichmacher-Konzentration vorlag, ist wohl der Hodenhochstand immer noch der wahrscheinlichere Auslöser. Der Hodenhochstand ist meines Wissens nach ein Top-Risikofaktor für einen Tumor an den Hoden. Dass die Weichmacher-Konzentration in der Raumluft bei einem erwachsenen Mann binnen 2 - 3 Jahren einen Hodentumor auslöst, halte ich für wenig wahrscheinlich. Abgesehen davon wird es wohl quasi unmöglich sein, den Nachweis dafür zu erbringen. Ich hatte übrigens auch einen Hodenhochstand, und bei mir hat auch eine Arbeitskollegin fast zeitgleich zu meiner Erkrankung Brustkrebs bekommen... ist halt Zufall!
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Mai 2008: Diagnose Hodentumor, Seminom Stadium 2b Juni/Juli 2008: Bestrahlung mit 36 Gy Oktober 2008: MRT - wieder gesund! Der einzige Moment zum Glücklichsein ist die Gegenwart |
#4
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AW: Hodenkrebs durch vergiftete Raumluft!?!
Ich habe heute nach den Ergebnissen der Raumluftanalyse gefragt. Die Reaktion des zuständigen Kollegen gab mir sehr zu denken: Ich darf das NICHT in Kopie haben, nur Einsicht nehmen. Und O-Ton: Ach, Weichmacher, die machen doch gar nichts aus, hat der Professor, der die Ergebnisse präsentiert hat, gesagt.
Ich halte Euch auf dem Laufenden... |
#5
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AW: Hodenkrebs durch vergiftete Raumluft!?!
Nachtrag zur Chronologie, heute erst erfahren: Bereits im 2. HJ 2011 wurde in den Büroräumen eine erhöhte Weichmacherkonzentration festgestellt. Da jedoch der Umzug ein paar Monate später schon geplant war, lies man uns erstmal dort sitzen. Gesagt wurde uns darüber rein gar nichts...
@gilda und Utopia: Sicher, wie soll man sowas "beweisen". An "alles Zufall" glaube ich aber nicht mehr. Ja, Männer, die als Kind Hodenhochstand hatten, haben statistisch ein erhöhtes Risiko später mal an Hodenkrebs zu erkranken. WARUM das so ist, weiß man jedoch IMHO noch nicht so genau... es ist ja auch so, dass sich das Risiko nicht verringert, wenn der Hodenhochstand beim Säugling operativ korrigiert wird! Klar, jeder von uns ist ständig Phthalaten / Weichmachern ausgesetzt. Aber die Dosis und die Exponierungsdauer macht das Gift. Wer weiß, vielleicht wäre der Krebs bei mir ohne die jahrelange außerordentlich hohe Weichmacherexposition gar nicht oder viel später erst ausgebrochen? Vielleicht habe ich einfach eine genetische Vordispositon in Sachen Hodenkrebs, die durch die Kontamination erst ausgebrochen ist? Dänische Studien lassen ja schon klare Zusammenhänge zwischen Weichmachern und Hodenkrebs vermuten. |
#6
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AW: Hodenkrebs durch vergiftete Raumluft!?!
Zitat:
Zitat:
Wird der Hodenhochstand beispielsweise erst im Alter von 3 -4 Jahren beseitigt, hat sich das Risiko für einen Hodentumor bereits vervielfacht.
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Mai 2008: Diagnose Hodentumor, Seminom Stadium 2b Juni/Juli 2008: Bestrahlung mit 36 Gy Oktober 2008: MRT - wieder gesund! Der einzige Moment zum Glücklichsein ist die Gegenwart |
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AW: Hodenkrebs durch vergiftete Raumluft!?!
Das Ausmaß der Schädigung bei Weichmachern (insbesondere Bisphenol-A und Phtalate) wird übrigens größtenteils durch den Zeitpunkt der Kontamination bestimmt.
Eine Schädigung tritt bei Föten bereits ab dem zweiten Schwangerschaftsmonat ein, wenn die Mutter mit diesen Chemikalien in Kontakt kommt. Eine Belastung im Erwachsenenalter kann ohne Folgen bleiben, während in der sensiblen Phase von Schwangerschaft und früher Kindheit die Schädigung erheblich stärker ist. Ich würde also an Deiner Stelle als mögliche Ursache wesentlich eher den Hodenhochstand in Betracht ziehen, als die Möglichkeit, als Erwachsener durch eine Kontamination mit Weichmachern innerhalb von 2 Jahren an einem Hodentumor zu erkranken. Der Hodenhochstand wiederum wurde am wahrscheinlichsten durch den Kontakt mit Weichmachern ausgelöst, entweder während der Schwangerschaft über die Mutter oder in frühester Kindheit.
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Mai 2008: Diagnose Hodentumor, Seminom Stadium 2b Juni/Juli 2008: Bestrahlung mit 36 Gy Oktober 2008: MRT - wieder gesund! Der einzige Moment zum Glücklichsein ist die Gegenwart Geändert von Utopia (16.01.2013 um 15:29 Uhr) |
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