#1
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Folfox
@all
ich bin als BrustkrebsBetroffene seit Jahren im BK Forum unterwegs und bitte heute mal an dieser Stelle um Aufklärung wg. einer Darmkrebs ChemoTherapie. Meiner Schwester wurde nach der OP u.a. das FOLFOX-Schema zu bedenken gegeben. Hat eine/r von euch damit Erfahrung Vielen Dank vorab für Eure Antworten mit herzlichen Grüßen
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Ilse |
#2
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AW: Folfox
Liebe Ilse,
es ist schwer dazu etwas zu sagen, wenn man im Prinzip nichts über den Fall weiss. Die Ärzte werden schon ihre Gründe haben, wenn sie Folfox empfehlen. Das einzige, was ich dazu sagen würde, wäre, dass Ihr mal nachfragen könnt, ob nicht auch Xeloda in Frage kommt. Das enthält im Prinzip die gleichen Wirkstoffe. Der Vorteil ist, dass man es in Tablettenform einnimmt und dass man daher seltener zu den Infusionen ins Krankenhaus muss (alle drei anstatt zwei Wochen). Ausserdem entwickelt Xeloda seine Wirkung hauptsächlich vor Ort, was auch gut ist, da der Rest des Organismus dann nicht so belastet wird. Die Nebenwirkungen mit Taubheitsgefühl in den Fingern und Füssen und empfindliche Schleimhäute sind wohl die gleichen, unabhängig davon, welche Therapieform man wählt. Ich weiss nicht, warum Deiner Schwester nicht Xeloda angeboten wurde. Vielleicht ist es teurer, als die Folfox-Kur. Fragt mal nach! Berichte gerne was die Ärzte Euch zu Xeloda als Alternative sagen, das wäre intressant. Ganz liebe Grüsse und allen Erfolg bei der Therapie wünscht das Alpenveilchen |
#3
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AW: Folfox
Hallo
Das Folfox 4 Schema ist aktuell die wirksamste Chemo gegen Darmkrebs. Weiteres kannst du auch in anderen Foren hier nachlesen wie: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II? Oder alle anderen sie sich mit "Oxilaplatin" beschäftigen. Gruß |
#4
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AW: Folfox
Hallo Ilse!
Tut mir leid, daß es Deine Schwester nun auch getroffen hat Ich habe auch die FOLFOX4 bekommen, es ist tatsächlich die wohl wirksamste Chemo bei Darmkrebs derzeit. Als ich sie bekam (2006), war sie noch keine Standartchemo, aber das ist sie mittlerweile. Alpenveilchen, zwischen XELODA und FOLFOX besteht der ganz entscheidende Unterschied, daß XELODA im Prinzip als Bestandteil das 5FU hat und im FOLFOX-Schema noch Oxaliplatin beigefügt ist, welches eben in Studien nachgewiesen zu eher selteneren Rezidiven im Vergleich führt. Ilse, wenn Ihr noch genauere Fragen habt, dann kannst Du sie gern stellen. Hier sind sicher genügend Menschen,die damit Erfahrung haben. Alles Gute, hope
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am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09 (alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden) |
#5
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AW: Folfox
Das ist richtig. Ich meinte auch nicht, dass Xeloda allein FOLFOX ersetzen sollte. Xeloda ist ja nur eine Medizin, während FOLFOX ein Behandlungsregime mit 5-FU und Oxaliplatin ist. Mit Xeloda und Oxaliplatin heisst der Behandlungsplan dann XELOX, wobei Xeloda 5-FU enthält, aber eben in anderer Form. Ich würde die Ärzte einfach mal drauf ansprechen.
Lieber Gruss vom Alpenveilchen |
#6
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AW: Folfox
Hallo Alpenveilchen (ich mag´s gern mit Anrede),
ah so,das kann man so kombinieren?! Das war zu meiner Zeit noch nicht bekannt. Das würde ich dann auch vorziehen! Also Ilse, dann wäre es in der Tat sinnvoll, nach diesem von Alpenv. erwähnten Chemoverfahren mal zu fragen! Viele Grüße hope
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am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09 (alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden) |
#7
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AW: Folfox
Hallo Ihr Lieben
vielen Dank für Eure Antworten Beim Entlassungsgespräch nach der OP wurde uns gesagt, dass meiner Schwester außer dem FOLFOX-Schema auch noch Alternativen "vorgestellt" würden. Nach dem Vorbereitungsgespräch am 14.4. (es soll auch über einen Port gesprochen werden) wissen wir sicher etwas mehr.... Lieben Gruß
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Ilse |
#8
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AW: Folfox
@hope38
@lothar 58 Hallo Ihr Lieben in einem anderen Thread habe ich an Alpenveilchen eine Frage gestellt, die ich nun hier auch an Euch richten möchte: Habt ihr einen "Literatur"-Vorschlag für meine Schwester ? Bei den Buchempfehlungen der Moderatorin LADINA wird das Büchlein "Zuversicht trotz Krebs" genannt, das aber offenbar überall vergriffen ist Besonders bemerkenswert an o.a. Buch ist, dass die Autorin ihre persönlichen Erfahrungen als über 70Jährige weitergibt. Als ich meiner Schwester den "Hintergrund" der Autorin - die auch noch eine andere chronische Erkrankung hat - nannte, fand sie das besonders wichtig und auch nützlicher, als "nur" ein Handbuch für Darmerkrankte oder den Therapie-Weg einer jüngeren Mitstreiterin als eine Art Leitfaden zu haben So, nun ist meine "kurze Anfrage" wieder einmal viel zu lang geraten Ich weiß, dass ihr zur jüngeren Generation gehört, aber vielleicht habt ihr doch einen LiteraturVorschlag für "ältere Semester" Alles Gute und lieben Grüße
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Ilse |
#9
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AW: Folfox
Liebe Ilse,
es gibt zwei Bücher/Autoren, von denen ich glaube, dass sie gut sind. Das eine ist das Buch "Krebszellen mögen keine Himbeeren" und das andere sind die Bücher von Simonton (auf englisch "Getting well again"). Ich denke, jedoch dass es wichtig ist, dazu zu sagen, dass diese Bücher einfach eine gute Inspirationsquelle sind und niemals den Arzt oder den ärztlichen Rat ersetzen sollten. Als krebskranker Mensch ist man oft so verzweifelt, dass man dazu geneigt ist, zu viel Hoffnung in Methoden oder Ratschläge zu stecken. Das sollte niemals auf Kosten der ärztlichen Behandlung gehen. Das positive an den Büchern ist, dass sie einem das Gefühl geben, zumindest irgendetwas selbst tun zu können, um den Krebs in Schach zu halten. Ganz liebe Grüsse vom Alpenveilchen |
#10
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AW: Folfox
Hallo Ilse!
Mir fällt da spontan das meiner Meinung nach beste Buch ein, das heißt "Den Krebs bewältigen und einfach wieder leben". Der Titel ist ein wenig überzogen, denn "einfach" ist das ja nun nicht. Aber ich finde den Inhalt klasse, denn die Autorin macht deutlich, daß man alles sagen und denken und fühlen DARF, wenn man krank ist. "Negative" Gedanken verschlimmern die Krankheit nicht, das war für mich sehr entlastend. Mit Simonton kann ich persönlich nicht viel anfangen. Das Himbeer-Buch ist interessant, was so unsere Ernährung angeht. Das hat mich aber ehrlich gesagt erst nach Abschluß der Therapien angesprochen. Alles Gute für Deine Schwester und für Dich, hope
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am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09 (alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden) |
#11
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AW: Folfox
Liebes Alpenveilchen
vielen Dank für Deine prompte Antwort Das "Himbeeren" Buch wurde auch gerne im Brustkrebs-Forum empfohlen Ich bin mehr der pragmatische Typ und neige dazu, der Schulmedizin den Vorzug zu geben - allerdings habe ich vor Jahren meine Ernährung durchaus umgestellt (und natürlich bei dieser Gelegenheit Nikotin und Alkohol erfolgreich den Kampf angesagt) und ich binde auch gerne immer mal Himbeeren und Aprikosen in meine Mahlzeiten mit ein Meine Schwester liest sicher gerne auch mal was Inspiritatives und so will ich mal sehen, ob ich dahingehend im Buchladen dann doch in diese Richtung krame Wenn mich nichts überzeugen kann, dann werde ich wieder auf Prof. Delbrück zurückgreifen - seine Bücher (Empfehlung einer Onkologie StationsSchwester) haben mich nach meiner Diagnose lange begleitet. Dir nochmal vielen Dank und liebe Grüße
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Ilse |
#12
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AW: Folfox
Hallo Hope
vielen Dank für Deine Antwort Was den Titel des von Dir empfohlenen Buches betrifft, so könnte meine Schwester sicher - genau wie Du es beschreibst - sehr sensibel über das Wörtchen "einfach" stolpern Vor einigen Minuten ist mein Mann losgezogen, um in Hanau bei den wenigen Buchhändlern nachzufragen, ob das Buch für reifere Semester nicht doch noch bestellt werden kann Gleichwohl bleiben uns ja dann immer noch die sehr empfehlenswerten Ratschläge des guten alten Professor Delbrück Dir alles Gute und herzlichen Gruß
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Ilse |
#13
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AW: Folfox
@hope
@alpenveilchen @lothar ich möchte nur kurz berichten, wie es bei meiner Schwester nun "weitergeht" Beim Gespräch in der Onkologischen Ambulanz wurden ihr - wie erwartet - als Alternativen Xelox und Folfox empfohlen. Die wohl sehr anteilnehmenden und aufgeschlossenen Ärzte rieten: Entweder im 14-Tages-Rhythmus eine Infusion oder Tabletten (morgens und abends jeweils 4). Beides schreckt meine fast 72jährige Schwester nun doch sehr, da eine Entscheidung von ihr zeitnah gefordert wird - sie fürchtet um Lebensqualität, wenn die beschriebenen Nebenwirkungen der Chemo bei ihr einschlagen sollten.... Sie meint, wenn sie etwas jünger wäre, würde sie nicht lange überlegen und ich kann das "irgendwie" verstehen. Immerhin war ich erst 60, als ich meine Diagnose bekam und habe mich (u.a. weil auch bei mir Lymphknoten betroffen waren) sofort überzeugen lassen, dass das volle Programm nötig war. Möglicherweise wird mein Schwesterherz kommenden Mittwoch zur AHB starten und vielleicht dort auf die Tabletten-Behandlung eingehen Auf ihre eindringlichen Fragen bezüglich des "Unterschieds" (zu erwartende Lebenszeit mit oder ohne Chemo) antworteten die Ärzte, sie schätzten die Chance m i t auf mindestens 20 % höher ein... So, ihr Lieben, ich danke Euch für Eure Anteilnahme mit herzlichen Grüßen
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Ilse |
#14
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AW: Folfox
Hallo Ilse
Klar sind die Nebenwirkungen beim Folfoxschema (14-tägig) wenig angenehm, aber sie sind erträglich und nur auf ein paar Tage beschränkt. Es sind die "3" Chemotage und 2-3 Tage danach, dann ist das Meiste vorbei. Klar sage ich heute, ich bin 53, ich würde niemals aufgeben, aber man kann sich nie in die individuelle Situation anderer hineindenken. Aber auch mit 72 hat man in der Regel noch ein paar Jahre vor sich, und da man leider nur dieses Leben hat ist jeder verschenkte Tag verloren. Ich wünsche euch jedenfalls noch viele gemeinsame und glückliche Tage. Gruß Lothar |
#15
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AW: Folfox
Liebe Ilse,
es heisst zumindest die Nebenwirkungen wären beim XELOX-Regime etwas geringer als beim FOLFOX, da der Wirkstoff beim XELOX-Regime erst vor Ort, also beim Tumor, austritt. Vielleicht kann Deine Schwester es ja einfach mal versuchen, sich also z.B. vornehmen drei Zyklen mitzumachen. Wenn sie dann meint, dass es die Sache nicht wert ist, kann sie die Behandlung ja immer noch abbrechen. Dann würde sie ihr Urteil zumindest auf die tatsächlichen Nebenwirkungen bauen und nicht auf Spekulationen aufgrund der Erfahrung anderer. Jeder Organismus ist anders. Keiner kann wissen, wie die Medikamente genau bei ihr wirken. Ganz liebe Grüsse vom Alpenveilchen |
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