Lymphknotenbefall (~3cm) und Lungenbefall (0,1mm und 0,9mm)

[SCK94]

hallo zusammen aus Österreich,

ich bin Stefan, 21 Jahre alt.

Hier meine erst kurze Geschichte, grob zusammengefasst.

13.02.15
leichte Bauchschmerzen im Oberbauch - Hausarztbesuch; dieser Gott sei dank sehr klug reagiert, da er meinte, Oberbauchschmerzen seien speziell für mein Alter sehr ungewöhnlich und lassen nur wenige Optionen offen --> Ultraschall und Röntgen --> es wurde eine Schwellung der Lympknoten festgestellt
16.02.15
3 Tage später --> CT
Verdacht auf Lymphom --> danach noch Hodenultraschall; Entwarnung: "nur" Hodenkrebs im rechten Hoden, Nichtsemi
17.02.15
Operation; Entfernung des rechten Hodens - verlief alles gut, schmerzlos und Narbe schaut schon sehr gut aus und gar nicht mehr stark sichtbar (Pflege mit Bionect

20.02.15
Überweisung in das Univeristätsklinikum Graz, Statusupdate:
Hodenkrebs mit Lymphknotenbefall (~3cm) und Lungenbefall (0,1mm und 0,9mm)
Heilungschance: ~90%
Therapieplan: 3 Zyklen PEB, evt. auch 4 und/oder Operation

1. Zyklus: 21.02.-25.02.2015
Ich war anfangs sehr nervös, da ich nicht wusste was mich erwarten würde - verlief aber alles gut und ohne nennenswerte Nebenwirkungen.
27.0.2.:
ambulante Bleomycin-Gabe, Blutuntersuchung
alles in Ordnung, Blutbild sogar wie vor Chemo
06.03.:
wieder ambulante Bleomycin-Gabe, Blutuntersuchung
starker Abfall der weißen Blutkörperchen auf 1.9 (von 10.4), ist aber alles im Bereich des Normalen für Chemotherapie-Patienten nach erstem Zyklus in diesem Alter, so der Onkologe.

Allgemeines Wohlbefinden gut, Stimmung gut, Motivation zur Genesung hoch
Haarausfall hat bis jetzt noch nicht eingesetzt

Am 13.03. beginnt der zweite Zyklus.
Mit mir sind 3 weitere Hodenkrebspatienten im Uniklinikum Graz, alle jeweils um 1-2Zyklen weiter wie ich und auch mit unterschiedlichen Krankheitsstatus, von besser bis auch leider deutlich "schlechter", dennoch haben sie alles sehr gute Chancen.
Ich erwähne das hier extra, weil das meiner Meinung nach mir enorm im Bezug auf meine Stimmung und Einstellung geholfen hat - klingt vil. blöd aber ich "freu" mich schon auf den zweiten Zyklus, weil ich weiß dass es dann wieder einen kleinen Schritt weiter in Richtung Heilung geht und ich wieder die anderen "Kollegen" sehe.

Doch natürlich hatte das ganze auch unschöne Seiten.
Speziell am Diagnosetag ging es mir mental nicht so gut, vor allem, weil mir anfangs nicht wirklich was zur Krankheit gesagt wurde, man hat halt so seine Gedanken wie werde ich je gesund? Kann ich noch Kinder kriegen?
Auch für die Angehörigen ist es eine Herausforderung, vor allem für meine Mutter war es denk ich am schlimmsten - doch auch sie hat sich mittlerweile wieder erholt, weil sie sieht, das es mir gut geht.
Ein Großteil der Angst ging bei meiner Familie und auch bei mir davon aus, dass die Chemotherapie einfach nur "brutal" ist und die nächsten Wochen die Hölle werden - dies blieb mir Gott sei dank erspart, und wenn ich den Ärzten Glauben schenke, dann bleibt das auch so.

Mittlerweile hat man auch das Tumorgewebe und die Gewebeprobe des linken Hodens untersucht. Der linke hat Glücklicherweise nichts.
Was ich interessant finde ist, dass man bei mir davon ausgeht, dass meine Krebserkrankung möglicherweise auf eine "embryonale Fehlentwicklung" zurückzuführen ist, das soll heißen, dass ich quasi fälschlicherweise irgendwie 3 Hoden hatte und dieser dritte, entartete Hoden die letzten 21 Jahre "schlief" und durch was auch immer aktiv wurde und den gesunden befiel und zu "verdrängen" versuchte.
So wurde es mir stark vereinfacht erklärt - klingt ziemlich abgefahren, fast wie aus einem Alien-Film (ich hab auch jetzt meinen schwarzen Humor [noch] nicht verloren )
Bezüglich meiner beruflichen Situation ist es zumindest von dieser Seite her unproblematisch, da ich noch Student bin, 6. Semester Wirtschaftsrecht an der WU Wien, sollte im Sommer fertig werden --> aber das ist jetzt wirklich zweitrangig.

Hoffe ich konnte meine Geschichte halbwegs lesbar rüberbringen und freu mich über Kommentare aller Art

Fragen habe ich im Bezug auf Bleomycin, wie problematisch kann diese Substanz werden?