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Alt 22.10.2002, 09:18
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard es tut so weh

Hallo Birgit
und auch all die anderen,
vielen dank für Deine lieben Zeilen. Es ist ja unfaßbar, was ich da so lesen muß. Das tut mir sehr leid für Dich. Es ist ja bei Deinem Vati auch noch gar nicht so lange her. Finde ich aber gut, daß die Krankenkasse sich darum kümmert. Vielleicht hätte ich mich auch an die Krankenkasse wenden sollen. Aber ich dachte, unser Fall ist schon an der richtigen Stelle, nämlich der Staatsanwaltschaft. Nachdem diese und auch die Generalstaatsanwaltschaft keine Klage erhoben hatten war ich erst einmal schockiert und hatte keine Kraft mehr. Aber vielleicht sollte ich doch noch mal einige Schritte unternehmen??? Ich muß mir das mal durch den Kopf gehen lassen. Es gibt ja da noch die Schlichtungsstelle der Ärztekammer in Hannover. Aber die Staatsanwaltschaft war ja der Meinung, die Ärzte haben alles richtig gemacht. Wieviel Chance hab ich da???
Ich vermisse meinen Vater auch sehr doll, das erste halbe Jahr habe ich nur mit starken Beruhigungsmitteln überstanden. Dann habe ich diese auf eigenen Wunsch abgesetzt. Ich habe mir gesagt, ich muß, ich muß die Kraft aufbringen, für meine Mutter, die ja jetzt selbst schwer krank ist und für meine Tochter. Es fällt mir sehr, sehr schwer. Aber was bleibt mir anderes übrig. Ich bin diejenige, die die Aufgaben meines Vaters übernehmen muß, und ich kann von Glück reden, daß ich all die Jahre viel Zeit mit meinem Vater verbracht und vieles mit ihm gemeinsam gemacht habe. So konnte ich mir doch einiges abgucken.
Wenn ich alleine bin, oder abends im Bett liege, dann weine ich sehr viel. Ich glaube, nie mehr ein normales, geschweige ein glückliches Leben führen zu können. Aber es kann doch auch nicht den Rest meines Lebens so weiter gehen. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich habe auch niemanden, mit dem ich reden kann. Deshalb bin ich sehr froh, daß ich dieses Forum gefunden habe. Hier versteht man mich. Und hier kann ich mich ausweinen. Ich hoffe zumindest, daß Ihr mich versteht. ich versteh Euch sehr gut, denn jede Phase, die Ihr beschreibt, habe ich bislang auch durch.
Heute hätten meine Eltern ihren 42. Hochzeitstag. Im vergangenen Jahr haben wir an diesem Tag im Krankenhaus noch zusammen gesessen und Kaffee getrunken.12 Tage später war er hirntod und genau 3 Wochen später tod. Ich habe solche Angst vor die nächste Zeit. Hoffentlich kann ich mich auf der Arbeit soweit ablenken, daß ich nicht laufend daran denken und weinen muß. Meine Kollegen haben nämlich wenig Verständnis dafür. Bis auf eine Kollegin, die hat vor 2 Jahren kurz vor Weihnachten ihre Mutter verloren. Aber die anderen haben noch ihre Eltern und wissen offensichtlich gar nicht, was es heißt, Vater oder Mutter zu verlieren, schon gar nicht, wenn man wie ich alleine ohne Partner ist. Außerdem arbeiet ich im handel und die Kunden würden ja auch nicht wissen, was los ist, wenn ich verheult vor ihnen stehe. Naja, ich muß versuchen mich zusammen zureißen.
So, nun habe ich Euch wieder mal genug vorgeheult, ihr habt ja selbst genug Schmerz.

Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute und viel, viel Kraft.

Ich möchte Euch umarmen!!!!!!!!!
Liebe Grüße von
Petra
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