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Alt 07.08.2005, 13:08
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Lieber Gärtner,

nun habe ich gefunden was ich in meinen Unterlagen gesucht habe. Vielleicht ist es etwas für Dich, vielleicht für später.

Ich habe einiges von ANJA WIESE gelesen, sie ist Trauerbegleiterin und bei einer meiner Seminare habe ich jemanden kennen gelernt, der ein Seminar besucht hat, „Bad Segeberger Trauerseminare für verwaiste Eltern und Geschwister“. Der Teilnehmer, den ich kennen lernte, war auch in einer Trauergruppe für „trauernde Väter“.

Damals, als meine eigene Trauer noch ganz frisch war, habe ich mich gewundert, dass man unterscheidet zwischen trauernden Vätern und trauernden Müttern. Obwohl ich ja selbst erlebte wie anders mein Bruder trauert.

Man möchte glauben, dass der Tod eines Kindes die Eltern näher bringt, doch soll meistens das Gegenteil der Fall sein. Ich weiß nicht warum das so ist. Es heißt weil Frauen anders trauern als Männer und wahrscheinlich trifft das in den meisten Fällen zu. Frauen reden viel mehr. Ich hätte nach dem Tod von Mama nicht wochen- sondern monatelang Tag und Nacht über sie reden wollen und am liebsten mit Papa und meinem Bruder. Das waren nun die beiden mit denen ich am wenigsten über sie sprechen konnte. Vielleicht ging es ihnen ja genauso wie mir.

Wenn man ein Kind verliert, dann gerät die Welt aus den Fugen. Es wird dann so sein, wie ich einmal las.....

Die Sonne erlosch,
der Himmel zerriss,
die Erde steht still.

Vielleicht ist es gar nicht möglich, oder nur sehr selten, dass sich Eltern über ihre Trauer austauschen können. Vielleicht braucht man die ganze Energie für sich selbst um diesen Verlust überleben zu können. Vielleicht weiß man, dass man den anderen nicht beistehen kann und geht ihm deshalb aus dem Weg. Und dann wird man immer einsamer. Traurig, unglücklich, einsam.

Es ist noch nicht lange her. Wahrscheinlich wärst Du, wärt Ihr mit, oder ohne Hilfe von außen in der gleichen Phase. Es braucht Zeit. Viel Zeit. Aber in einer Ehe, einer Familie muß man, glaube ich, auch aufpassen nicht den rechten Zeitpunkt zu verpassen.

Die Trauergruppen für „verwaiste Eltern“ gibt es, glaube ich, überall.

Nun schreibe ich Dir noch etwas von Erich Kästner auf – zum Thema: Unterschied zwischen Männer und Frauen bei der Trauerbewältigung)

...es gibt auch andre, die wie ich empfinden.
Wir sind um so viel ärmer, als ihr es seid.
Wir suchen nicht, wir lassen uns bloß finden.
Wenn wir euch leiden sehen, packt uns der Neid.
Ihr habt es gut. Denn ihr dürft alles fühlen.
Und wenn IHR trauert, drückt uns nur der Schuh.
Ach, unsre Seelen sitzen wie auf Stühlen
Und sehn der Liebe zu.

Ich wünsch Dir alles Gute, lieber Gärtner.

Briele
 

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