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Alt 18.10.2005, 21:02
Benutzerbild von michael78
michael78 michael78 ist offline
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Standard Krankheitsverlauf - was meint ihr?

Hallo!!
Ich heiße Michael und bin das erste Mal hier. Mein Vater (68) hat Darmkrebs Ich habe gesehen dass es vielen Leuten hier so geht wie mir im Moment und das macht mir Mut weiter dagegen anzukämpfen. Ich bin viel im Internet unterwegs und versuche mir soviele Infos wie möglich zu besorgen, denn manchmal habe ich das Gefühl das man von den Ärzten ziemlich im Unklaren gelassen wird und diese erst auf gezielte Ansprache reagieren. Aber das ist ein anderes Thema...
Aber ich bin eigentlich hier um euch mal kurz den Werdegang seiner Krankheit zu schildern und eure Meinungen dazu zu erfahren. Das wäre mir sehr wichtig.

Im Januar diesen Jahres hatte mein Vater ohne vorhergehende Beschwerden plötzlich Blut im Stuhl, worauf sofort eine Darmspiegelung veranlasst wurde, die die Diagnose Dickdarmkrebs zur Folge hatte. Gott sei Dank war der Hausarzt meines Vaters selbst in der Familie betroffen, so dass er eine gute und objektive Beratung liefern konnte. Also entschlossen wir uns die OP in der Uniklinik Mainz bei Prof. Junginger durchführen zu lassen, der auf diesem Gebiet spezialisiert ist. Die OP wurde auch schnellstmöglich durchgeführt, die Gewebeprobe ergab einen bösartigen Tumor im oberen Drittel, der die Darmwand schon durchbrochen hatte. Der Bauchraum wurde nach Methastasen abgesucht und Teile der Lymphknoten in den Leisten wurde entfernt. Das Team der Ärzte und Schwestern kümmerte sich sehr gut um sein Wohlergehen und dennoch hatte ich meinen Vater noch nie so schwach und verletzlich gesehen. Er hatte 1 Woche Schluckauf, das mit einer Magensonde medikamentös behandelt wurde, aß kaum. Trotzdem liess er sich nicht hängen. Nach 6 Wochen Krankenhausaufenthalt wurde er nach Hause entlassen. Kurz darauf folgte die Chemo mit 12 Zyklen und (wie ich erst später erfuhr) einer ziemlich harten Kombination von Medikamenten, die wir in einer Onkologischen Klinik bei uns in der Nähe durchführen ließen, um die lange Fahrt nach Mainz zu sparen. Er bekam hierzu sofort einen Port gelegt. Es war schrecklich ihn während dieser Zeit leiden zu sehen... zunächst ging es ihm entgegen der Erwartungen sehr gut, doch je länger die Chemo ging desto mehr Gebrechen tauchten auf... Nasenbluten, Geschmacksverlust, blaue Flecke überall, Schwindel, Müdigkeit und zu guter letzt war sein Blutbild so schlecht dass sie den zwölften Zyklus ausfallen liessen, um ihn nicht zu gefährden. Das ist jetzt ein Monat her. Kurz darauf bekam er eine Gürtelrose im Auge, so dass er nichts sehen konnte. Diese ist jedoch nun schon wieder zurückgegangen. Die letzte Woche hatte er schreckliche Rückenschmerzen, bekam diese zunächst auch ganz normal mit Spritzen behandelt (er hatte mal einen Bandscheibenvorfall) worauf es ihm auch wieder besser ging. Jedoch gestern Nacht bekam er unglaublich starke Schmerzen, kreischte und wimmerte, jedoch konnte heute früh bei einer CT der Wirbelsäule und des Beckens nichts festgestellt werden, der Rücken war voll beweglich, sie vermuteten eine Knochenhautentzündung durch die Chemo. Er bekam ein Morphiumpflaster für die Nacht und Abführmittel fürs Morphium. Dies kam mir bereits komisch vor undich vermutete mehr dahinter, als einen eingeklemmten Nerv oder ähnliches... und schließlich kamen heute die Ergebnisse des Onkologen zur Abschluss-Untersuchung nach der Chemo: zwei neue Knoten in Leber und Niere. Irgendwie hatte ich das geahnt. Können daher diese wahnsinnigen Schmerzen kommen??
Bisher haben uns die Ärzte immer Mut und Hoffnung gemacht, aber bereits seit einiger Zeit glaube ich, dass sie schon längst wissen, das es nicht so rosig ausssieht und sie uns nur schonen wollen. Daher auch mein Misstrauen und meine Gier nach Infos. Ich möchte die Wahrheit wissen. Eigentlich geht es meinem Vater noch recht gut, aber das liegt wohl auch daran, daß er ein "harter Hund" ist und sich nichts anmerken lassen will. Er hält sich tapfer. Aber nachdem mir bewusst wurde wie hart die Dosis seiner Chemo war und nun das niederschmetternde Ergebnis, glaube ich nun nicht mehr an eine Heilung. Was meint ihr zu der Geschichte? Würde mich über Antworten von euch freuen...
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