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Alt 10.12.2007, 16:33
merwen merwen ist offline
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Registriert seit: 10.12.2007
Ort: Rhein-Main-Gebiet
Beiträge: 7
Standard Vater erkrankt

Hallo zusammen,

auf der Suche nach Informationen bin ich über diese Seite 'gestolpert' und habe mich spontan dazu entschlossen, mich hier anzumelden. Vielleicht kann ich ja hier ein wenig meinen Gedanken freien Lauf lassen und mich hinsichtlich der Erkrankung meines Vaters 'ausheulen' bzw. mit anderen Angehörigen und/oder Betroffenen austauschen.... ich denke, dass da der gemeinsame Hintergrund (leider) ein ganz anderer ist als im Bekannten bzw. Freundeskreis. Aber vllt. erstmal zu den Fakten - auch wenn ich hier etwas weiter ausholen muss

Meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich 4 Jahre alt war - und meinen Vater kenne ich kaum. Bis letzten Samstag hätte ich gesagt, ob er da ist oder nicht - entspricht dem berühmten Sack Reis in China. Ich weiß, dass sich das hart anhört, aber ich habe meinen Vater in den letzten knapp 40 Jahren aus diversen Gründen vielleicht ein halbes Dutzend mal gesehen und die Treffen waren alles andere als familiär. (Die Hintergründe warum wir uns so selten gesehen habe, lass ich mal beiseite... die würden den Rahmen wirklich sprengen). Unsere Kommunikation ist regelmäßig (Weihnachten, Geburtstage) aber unpersönlich, da wir uns sehr fremd sind.

Mein Vater hat seit vielen Jahrzehnten bereits schwere Polyathritis - mit einer Vielzahl an künstlichen Gelenken, großen Schmerzen - er kann sich kaum bewegen und ist fast vollständig auf Hilfe Dritter angwiesen.

Nun erhielt ich am Samstag einen Brief von ihm, der mich komplett aus der Bahn geworfen hat. Neben einem ungewöhnlich persönlichen Eingehen auf meine lange Erkrankung im letzten Jahr, die ich ihm nachträglich schilderte, teilte er mir mit, dass bei ihm im Rahmen einer Routineuntersuchung im Frühjar ein Bronchialkarzinom diagnostiziert worden sei. Die Prognose sei 'vernichtend', er würde jedoch jegliche Behandlung ablehnen, da sie in seinem Alter und seinem Gesundheitszustand nur eine Quälerei wären. Entsprechend würde er sich ungut fühlen.....

So, und nun stehe ich da und weiß nicht weiter. Wie kann ich damit umgehen? Ich habe sofort einen Brief zurück geschrieben und ihm spontan meine Unterstützung und Hilfe angeboten.... trotzdem fühle ich mich schuldig und grenzenlos hilflos. Außerdem habe ich Angst. Meine Tante (mütterlicherseits) ist vor knapp 20 Jahren an Lungenkrebs gestorben und ich kann mich noch sehr genau daran erinnern, wie es ihr, trotz Behandlung und letztendlich Morphium erging. Gnädigerweise ist sie zuhause im Kreise der Familie gestorben....

Mist, jetzt kommen mir im Büro die Tränen aber irgendwie musste ich den ganzen Kram mal loswerden... leider weiß ich, über die o.g. Fakten nichts genaues (also, welcher Art Bronchialkarzinom, kleinzellig oder nicht, Stadium ....) ... kurz nochmal: ich fühle mich schrecklich hilflos....
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