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Alt 17.12.2008, 18:47
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Leuchtfeuer Leuchtfeuer ist offline
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Registriert seit: 30.09.2008
Beiträge: 124
Standard AW: Mama hat den Kampf verloren

Hallo zusammen,

hallo Katja! In mir schlagen zum Thema Deinen Bekannten (tut mir aufrichtig leid!!!) auch zwei Herzen in der Brust. Ich hatte bei meinem Papa auch manchmal den Wunsch, ob ich einfach die Ohren und Augen zuhalten und abhauen könne. Ich hätte ihm manchmal so gern nachgegeben... ich war völlig fertig und absolut überfordert. Am Ende, als auch meine Nerven vor Angst und Verzweiflung komplett hinüber waren, hat es in mir nur so geschrieen, wegzulaufen. Ich kann es also in gewissem Maße nachvollziehen. Aber niemals hätte ich es umgesetzt. Das hätte ich mir nie verziehen, damit wäre ich nie wieder mit mir ins Reine gekommen. Es war schon so schlimm genug, dass ich zum Zeitpunkt seines Todes gerade zuhause war. Das werfe ich mir jetzt noch manchmal vor...

Er war krank und sah am Ende fürchterlich aus, aber er war immer noch mein Papi, den ich liebte, der auch für mich gegen diese Sch.... Krankheit kämpfte, mich nicht allein zurücklassen wollte. Ich wollte möglichst viel bei meinem Vater sein. Als die Chemo begann und wir noch guter Hoffnung waren, er könne es packen, habe ich ihn auch schon fast täglich (nur ganz wenige Ausnahmen) im Seniorenheim besucht (während der Chemotage im Krankenhaus immer). Aber das war mein Wunsch, mein Empfinden. Die Zeit war plötzlich ein Feind... Mir war auch bewusst, dass ich nicht weglaufen kann. Genau so wenig, wie Papa. Ich würde es jederzeit wieder so machen - ich kann gar nicht anders. Du auch nicht... aber das sind eben wir.

Vielleicht ist Deiner Bekannten nicht ganz klar, dass sie nicht mehr "alle Zeit der Welt" mit ihrer Mutter verbringen kann. Sich hinterher vorzuwerfen, nicht genug Zeit miteinander verbracht zu haben, reißt eine viel schmerzhaftere Wunde (die manche lebenslang quält), als sich der Krankheit und ihrem fürchterlichem Verlauf zu stellen. Aber ich denke, sie muss selber drauf kommen. Wie alt ist sie? Hat sie niemanden weiter (Vater, Geschwister)?

Vielleicht kannst Du ihr Mut machen, ihr Deine Geschichte erzählen, dass sie sieht, wie es anders möglich ist.

Sch... Krebs.

Liebe Heike, ich glaube, Du hast Deine Entscheidung schon getroffen, was Du an Heiligabend machst. Lies mal deinen diesbezüglichen Absatz und vertrau Dir!

Liebe Grüße noch mal - auch an Svenja und Manu!

Eure Leuchfeuer
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