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  #1  
Alt 04.05.2012, 19:18
susaloh susaloh ist offline
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Registriert seit: 22.01.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 940
Standard AW: Austausch von Usern mit fortgeschrittener Erkrankung

Hallo an Alle,
will mich auch mal wieder melden. Diese Woche war nicht schön, weder physisch noch psychisch. Von Tag zu Tag wird es krasser mit meinem Bauch. Nicht nur, dass er sich langsam immer mehr hervorwölbt und die "wunden Stellen" innen drin richtig schmerzen und die Verdauung sich durch den weiß ich wie verlegten und eingequetschten Darm quält und dabei Krämpfe, schlimme Blähungen etc verursacht. Am unangenehmsten ist, dass, wenn ich mich normal aufrichte, also beim Stehen oder Gehen, meine Bauchdecke sich anfühlt, als hätte ich ein breites strammes Band oder ein Korsett drumrum, oder auch eine Art Panzer. Das war beim ersten Mal letzten September nicht so, obwohl der Bauch damals noch viel dicker war.

Es fällt mir sehr schwer, nicht den ganzen Tag auf diese Missempfindungen zu achten. Gestern bin ich sogar geblitzt worden, obwohl ich diesen festen Blitzer sehr wohl kannte, aber ich war völlig versunken in meine miesen Gedanken. Nur im Büro bin ich halbwegs abgelenkt und dann auch entsprechend normal froh und munter. Die ganze restliche Zeit bringt mich das Bewusstsein über diesen gruseligen Zustand dazu, an den Tod zu denken, daran, wie das wohl weitergeht, wenn spätestens die nächste oder übernächste Chemo nicht mehr greift und ich dann von innen her einfach zuwachse. Sehr sehr negative Gedanken.

Ich hätte nicht gedacht, dass der Krebs so schnell nach der letzten Chemo, nach gerade mal 2 Monaten, so mit Macht zurück sein würde und ich so starke Beschwerden haben würde. Ich hatte immer gedacht, wie schön, dass all die anderen Meta-Orte durch die AHT so gut kontrolliert werden. Jetzt sieht es aber doch so aus, als ob die Metas im Bauchraum es auch ganz alleine schaffen, mich fertig zu machen, als wenn ich gar nicht Brustkrebs sondern Gebärmutter- oder EIerstockkrebs hätte. Viele der Beschwerden können natürlich auch durch Verwachsungen verursacht werden. Das ist aber kein Trost, denn dagegen kann man nichts machen, denn niemand wird sie wegoperieren, weil es dann nur noch mehr Verwachsungen gibt und/oder der Krebs noch besser verteilt wird. Zumindest nicht, bis ich einen Darmverschluss oder Nierenversagen habe, das sind so die Sachen, die die Bauchmetas dann irgendwann verursachen.... Ihr merkt, meine Laune ist derzeit abgrundtief versunken....

Habe jetzt einen Termin beim Onkologen für Mittwoch.
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  #2  
Alt 04.05.2012, 21:02
Maja57 Maja57 ist offline
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Beiträge: 1.184
Standard AW: Austausch von Usern mit fortgeschrittener Erkrankung

Liebe Susaloh!
Ich bin sprachlos,weiß garnicht wie ich Dich da trösten kann.
Ich nehm Dich einfach mal in den Arm.
Hoffe sehr,daß Dein Onko noch so einiges für Dich in der Schublade hat.
LG.Marion
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  #3  
Alt 04.05.2012, 21:56
Tanja28 Tanja28 ist offline
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Registriert seit: 31.10.2009
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Standard AW: Austausch von Usern mit fortgeschrittener Erkrankung

Liebe Susaloh,

das tut mir echt leid. Traue mich jetzt gar nicht zu berichten das meine Lebermetas 40% kleiner geworden sind.

Auch für Dich gibt es bestimmt noch einige Therapien.

Drücke Dich
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  #4  
Alt 04.05.2012, 23:30
susaloh susaloh ist offline
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Beiträge: 940
Standard AW: Austausch von Usern mit fortgeschrittener Erkrankung

Ihr Lieben,
ich erschrecke mich selbst über meinen letzten Beitrag, so negativ sollte ich wirklich nicht sein. Ich will doch auch nicht Euch andere noch mit runterziehen. Aber so geht´s mir schon die ganze Woche. Ich habe wohl daran zu knapsen, dass ich inzwischen weiß, dass diese Art flächendeckende Bauchmetas, die ich da habe, nur schwer zu kontrollieren sind. Ich denke, das muss ich erstmal verarbeiten. Ich habe Angst davor, meinen Job doch schon bald aufgeben zu müssen, und ganz große Angst vor dem Moment, wo meinen Kindern klar wird, was es wirklich bedeutet. Ich dachte, mit all dem hätte es noch etwas Zeit, hat es ja vielleicht in Wirklichkeit ja auch noch. Im Moment beherrscht mich vor allem die Ungewissheit, was da nun wirklich los ist. Sobald ich einen CT-Termin habe, geht´s mir wahrscheinlich besser. Ich möchte lieber wissen, was da los ist, als mir ständig vorzustellen, was da los sein könnte.

Also nehmt mich bloß nicht zu ernst, Ihr lieben. Morgen ist ein neuer Tag.

Sus

P.S. Liebe Tanja, das ist ja super! Nur weil´s mir grad nicht gut geht, kann ich mich doch trotzdem für dich freuen!!!

Geändert von susaloh (04.05.2012 um 23:33 Uhr)
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  #5  
Alt 05.05.2012, 09:09
Tanja28 Tanja28 ist offline
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Standard AW: Austausch von Usern mit fortgeschrittener Erkrankung

Danke liebe Sus. Das ist lieb von Dir. Bei Dir geht es sicher auch bald Bergauf. Immer positiv denken. Auch wenn es schwer fällt.




Lieben Gruß

Geändert von Tanja28 (05.05.2012 um 09:10 Uhr) Grund: Name vergessen
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  #6  
Alt 05.05.2012, 09:58
Benutzerbild von Karin55
Karin55 Karin55 ist offline
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Standard AW: Austausch von Usern mit fortgeschrittener Erkrankung

Liebe Susaloh,

ich kann deine Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen, denn ähnlich denke ich in schweren Zeiten auch. Auch wenn man nicht wirklich helfen kann, wenn es "nur" Verwachsungen sein sollten, vielleicht sind es wirklich nur welche und das wäre allemal besser ... ich möchte jetzt auch nicht blöd 'rüberkommen, aber nachdem ich jetzt wochenlang morgens mit Übelkeit und öfter auch mit heftigen Bauchkrämpfen zu kämpfen habe, die abends dann nicht mehr vorhanden sind, denke ich, hoffe ich, dass ich vielleicht eine Art Laktoseallergie habe oder sonstwas, alles eben harmlos ist. Vielleicht bei dir auch so?

Tanja, schön, dass deine Metas zurückgegangen sind. Auch solche positiven Nachrichten brauchen wir, du natürlich in erster Linie.

Karin
__________________


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  #7  
Alt 05.05.2012, 12:28
Didla Didla ist offline
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Registriert seit: 12.10.2008
Beiträge: 605
Standard AW: Austausch von Usern mit fortgeschrittener Erkrankung

Hallo liebe Sus,

dich auch gern in den Arm nehmen und drücken. Es ist nun mal so, dass wir hier in dem Thread doch öfter was schlechtes zu berichten haben. Dafür ist er da und es geht und allen mehr oder weniger wie dir.

Ich habe Mittwoch auch erfahren, dass ich nicht nur mal so 2-3 Metas in der Leber habe (die Diagnose war ja erst im März) sondern das die Leber voller Metas ist. Ich hoffe auch so sehr, dass das Eribulin anschlägt. Sonst sieht es für mich auch nicht so besonders aus.

Ich habe mich auch nicht so getraut, wieder loszujammern. Aber irgenwie will es raus.

Liebe Grüße an Euch Alle
Tina
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Stichworte
hirn metastase, knochenmetastasen, lebermetastasen


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