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  #1  
Alt 13.05.2009, 23:05
Benutzerbild von Sunpower77
Sunpower77 Sunpower77 ist offline
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Standard AW: Power Thread: Was hilft Euch jeden Tag die Kraft zu nähren und nicht die Angst?

Was mir gut tut ?

Meine Mädels, meine kleine Enkeltochter, meine Hunde, meine Arbeit und ganz besonders - das Reisen. Ich bin seit Beginn meiner Erkrankung ständig unterwegs, ich will noch soviel sehen in meinem Leben. Und da ich nichts mehr auf die lange Bank schiebe, geht das Geld jetzt für mein Fernweh drauf.

Was mir nicht gut tut?

Meine Ehe, mein Mann...... leider ist das wirklich so. Und das macht mich sehr traurig, aber meine Gefühle haben sich total verändert. Und ich bin mir nicht schlüssig, ob ich das noch lange ertragen kann. Wir werden sehen...
__________________
LG

Pia


*Streite nie mit einem Dummen - dazu musst du auf sein Niveau herab und dort schlägt er dich mit seiner Erfahrung*
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  #2  
Alt 13.05.2009, 23:53
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Power Thread: Was hilft Euch jeden Tag die Kraft zu nähren und nicht die Angst?

ich ziehe meine Kraft aus jeder Nachsorge, die komplikationslos über die Bühne geht, inzwischen muss ich nicht mehr alle 3 Monate hin, sondern nur noch alle halbe Jahre.
Und aus der Normalität: arbeiten, wie sonst auch, Diät, Yoga .... und die tolle Eigenschaft des Selbstbetrugs, alles ist, wie früher... (fast)
Diese schöne heile Scheinwelt tut mir gut, mache Urlaubspläne, mache meinen Jungs wie gewohnt Beine und LEBE.
Hoffentlich hält es noch lange an, ein Schock (siehe Diagnose) hat gereicht, noch mal: bitte nein. Aber inzwischen hab ich ein dickes Fell.
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton
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  #3  
Alt 14.05.2009, 00:56
Benutzerbild von DelphinHH
DelphinHH DelphinHH ist offline
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Standard AW: Power Thread: Was hilft Euch jeden Tag die Kraft zu nähren und nicht die Angst?

Ich ziehe meine Kraft aus vielerlei Dingen.
Ich freue mich, wenn die Sonne scheint, wenn ich aufwache.
Wenn ich bei meiner Stunde durch den Wald am Flughafenrand die Continental erwische, die von Hamburg direkt nach Newark fliegt.
Wenn der Kaffee so besonders gut schmeckt am Morgen.
Wenn ich einem Menschen begegne, der mich einfach toll findet.
Wenn es draußen nach frisch gemähtem Rasen riecht.
Wenn Pflanzen, die ich eingesetzt habe, auch blühen.
Wenn mein Auto auch im Winter anspringt.
Wenn es nach Wald riecht.
Wenn mich ein (ganz besonderer) Mann fragt: „war es jetzt die linke oder rechte Seite“.
Wenn ich über den Rathausmarkt laufe und mir denke „Du Mistscheißdreckkrebs kriegst mich nicht!“
Wenn ich meine Hamburger Mädels treffe und ein Glitzerpflaster geschenkt bekomme.

Ich habe das Glück, viele solcher Momente zu erleben. Genau das ist es. Ich habe Glück.

Alexandra
__________________
Rückwärts leben geht nicht.

Geändert von DelphinHH (14.05.2009 um 00:58 Uhr)
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  #4  
Alt 14.05.2009, 19:43
Sousha Sousha ist offline
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Standard AW: Power Thread: Was hilft Euch jeden Tag die Kraft zu nähren und nicht die Angst?

Hallo ihr Mitkämpferinnen,

Eure vielen Antworten haben mich darin bestärkt, dass es sich auf jeden Fall! lohnt nicht den Kopf in den Sand zu stecken.

Mir helfen auch ganz viele Dinge, die mein Leben schön machen. Allen voran meine beiden Katers (sooooo puschig die beiden), meine Familie und die tollen Menschen,die meine FreundInnen sind. Ich liebe den Bodensee, den Frühling, gutes Essen, Rotwein, ein erotisches Wetterleuchten ab und an (oder auch ein bisschen mehr), laue Sommernächte die nach schwüler Sinnlichkeit duften, meine Wohnung, ich mag meinen Job, meinen Kangoo, Sturm am See..... und nicht zuletzt das Leben selbst.

Den Kopf stecke ich an manchen Tagen in den Sand - aber nur ganz kurz. Dort gefällt es mir nicht. Definitiv.


Ich starte also demnächst in Runde 2 um dem Scheißkerl endlich die Luft rauszuhauen! TSCHAKA!!!!

Bin noch etwas unsortiert und desorientiert, weil ich noch auf den genauen Starttermin warte und das Warten macht mich kirre. Ich will, dass es jetzt endlich losgeht. Dann kann ich mich aktiv damit beschäftigen. Bin noch müde von der OP und fühle mich noch nicht in Balance und voll zentriert auf das, was vor mir liegt. Jeden Tag ein Stückchen näher zu mir rücken und all meine Kraft bündeln. Wie einen Laserstrahl stelle ich mir das vor. Rot!

Viel Kraft für Euch alle und von allem nur das Beste!

Sousha
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  #5  
Alt 17.05.2009, 23:42
Dreamer 1701 Dreamer 1701 ist offline
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Standard AW: Power Thread: Was hilft Euch jeden Tag die Kraft zu nähren und nicht die Angst?

Hallo zusammen,

ich finde das eine recht interessante Frage aber auch eine, die stark von der persönlichen Situation und dem Umfeld geprägt ist.

Da findet man die, die FÜR etwas leben und kämpfen wollen - die Familie, Freunde, Tiere ein zuhause oder was auch immer.

Da findet man aber auch die, die GEGEN etwas käpfen wollen - den Scheißkrebs und sein Eindrigen in unsere vormals heile Welt, die Komplikationen und Schmerzen und die Wut, die so eine Erfahrung mit sich bringt.

Bei mir stellt sich meistens eine Mischform ein - ich weigere mich schlicht und ergreifend nach meiner Vorgeschichte, diesem Scheißkerl den notwendigen Respekt zuzugestehen und mit dieser Verweigerung (was nicht als Vogel Strauß Politik gemeint ist) dieser Krankheit mehr Raum in meinem Leben einzuräumen, als unbedingt notwendig. Das führt natürlich zu Spannungsfeldern privat und und medizinisch - onkophysiologisch bin ich wahrscheinlich als jemand verschriehen, der seine Krankheit nicht annimmt und sich damit auseinandersetzt. Na und?
Ich will mein Leben so führen, wie ich es auch mit einem Kochenbruch, Herzproblem oder Nabelbruch tun würde - das Notwendige wird gemacht und durchgestanden und danach Schwamm drüber!
Natürlich habe ich auch meine Mond-Anheulphasen über Glatze, Perücke, Haare, doofe Prothese, Einschränkunegen in meinem Sportbereich und - seltener - warum immer ich; - auf der anderen Seite möchte ich die Erfahrungen, die ich hier im Forum gesammelt habe, den 7. Sinn für echte und vermeintliche Freunde und die Möglichkeit "Öffentlichkeitsarbeit" zu betreiben auch nicht missen. Das ist mein Antrieb und eine positive Betätigung ebenfalls.

Wenn ich eine Schulter zum Anlehnen brauche, habe ich diese an mehreren Stellen, dafür bin ich auch überaus dankbar.

Vielleicht geht und ging es mir während der Therapie auch zu gut, dass ich mir diesen Ansatz erlauben kann - auch wenn immer wieder Nackenschläge reinkommen, wie jetzt Pleuraerguß, Perikardenguß, Atem- und Herzrhythmusstörungen.
ABER DAS KRIEGE ICH AUCH NOCH IN DEN GRIFF. Aufgeben zählt nicht für mich.

Was auch immer Euch aufrecht hält - haltet daran fest. Ohne einen Anker treibt man sonst schnell im sprichwörtlichen Saragossameer und dort kann es recht einsam werden.

Dreamer 1701
__________________
1991 M. Hodgkin IIb; anhaltende Vollremission

2008 Mamma Carc. rechts, 3x FEC, 3 x Taxol subk. Mastektomie mit Silikonimplantat; 2nd line Chemotherapie 6 x Taxol, 5FU, zw.zeitlich Ablatio wegen Nekrose
2010 invasives Mamma Ca links und lymph. Ca rechts
Therapieansatz Vinorelbin, Gemcitabin, Femara, Bestrahlung
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  #6  
Alt 18.05.2009, 08:25
holiday1978 holiday1978 ist offline
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Standard AW: Power Thread: Was hilft Euch jeden Tag die Kraft zu nähren und nicht die Angst?

Hallo Andrea,

meine Diagnose bekam ich am 3.12.08 mit 30 Jahren.
Es ging alles sooo schnell, man hatte gar keine Zeit zum Überlegen....
Jetzt habe ich die Chemo endlich geschafft (am 14.5.war die LETZTE)...und ich weiss ohne meine Familie und meine Freunde hätte ich das SO nicht geschafft. Es sind ganz wunderbare Menschen...

Jeder Anruf, jeder Besuch, jede kleine Karte, jede SMS, jedes "Kopf hoch"...oder ein "Wir glauben an dich und brauchen dich"....
Ich bin sehr dankbar dafür...
Ich habe Glück, mein Arbeitgeber hat toll reagiert (bin seit meiner Ausbildung dort)...ich solle mich nicht stressen lassen, kann so wiedereinsteigen wie ich es möchte.
Wir treffen uns, telefonieren, von Kunden kommen auch ab und an Karten, Blumen oder Süssigkeiten...das tut mr auch gut, man denkt an mich, braucht mich und vermisst mich.

Und mein Hundi natürlich....er spürt was los ist....kuschelt viel mehr als sonst oder belagert mich...und zwingt mich zum Rausgehen...und muntert mich auf.
Immer und immer wieder...

Am 11.2. sind mir die Haare ausgegangen...und mein Patenkind kam zur Welt.
Die kleine Zaubermaus tut mir auch unheimlich gut.
Ich freue mich sehr darauf sie durchs Leben zu begleiten...so gut und so lange es geht.

Es gibt sooooo vieles...was mich glücklich macht und mir gut tut...die Angst ist aber trotzdem nach wie vor da...die kann mir keiner nehmen.
An manchen Tagen hilft nichts...das sind dann sehr dunkle und traurige Tage...ich muss lernen das zu akzeptieren und damit zu leben.
Warten wir ab was passiert wenn der Alltag wieder einkehrt....die ersten Nachsorgeuntersuchungen kommen...usw.

Eine Frau hier im Forum (habe leider den Namen wieder vergessen tut mir leid) hat von "Leuchttürmen" geschrieben...
Man solle sich Leuchttürme setzen...Ereignisse oder Sachen auf die man sich sehr freut.
Ich finde das ist ein sehr schöner Gedanke und ich werde das auch so versuchen...Schritt für Schritt...

Auch was Alexandra geschrieben hat finde ich toll...oft sind es die ganz kleinen Dinge, die das Leben ausmachen.

Bei mir ist es..wenn es nach Meer riecht.

Viele Grüsse
holiday
__________________



Geändert von holiday1978 (18.05.2009 um 08:34 Uhr)
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  #7  
Alt 18.05.2009, 20:59
Benutzerbild von ängel
ängel ängel ist offline
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Standard AW: Power Thread: Was hilft Euch jeden Tag die Kraft zu nähren und nicht die Angst?

Liebe Andrea und alle anderen,
ich habe hier so viele tolle Antworten gelesen. So schön kann ich nicht schreiben.
Als ich Okt.07 meine Diagnose bekam und 3 Operationen, 8 Chemos und 25 Bestrahlungen über mich ergehen liess war ich ziemlich stark und alle sagte, was bist du stark und das machte mich wohl stark.
Natürlich gab es auch Tiefs, aber die sah kaum einer.
Da half mir eigentlich nur meine eine Freundin, weder Familie noch Verwandtschaft.
Und vielleicht, weil nicht so viele da waren, musste ich die Kraft aus mir selbst schöpfen.

Nach Beendigung der Behandlungen fiel ich in ein tiefes Loch. In allen Schmerzen sah ich metastasen.
Da hat mir das Forum hier wirklich geholfen.!!!

Im Grunde genommen bleibt mir gar nichts anderes übrig als stark zu sein, weil es alle von mir verlangen.

Ängel
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