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  #1  
Alt 21.10.2011, 23:19
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Unsere kleine Geschichte

Hallo Tom,

ja, deine Gedanken sind gut. Leider ist die Frage nur: wie setzt man das um? Setzt man es tatsächlich um?

Vor 13 Jahren bekam ich meinen Warnschuss und mein Schwager starb mit 45 Jahren den Sekundentod. Einfach umgefallen und weg. Für uns war das der Moment zum Anhalten und Nachdenken. Was ist uns wichtig und was können/wollen/sollten wir ändern? Der Wunschzettel war entsprechend gross.

Sicher, wir haben das ein oder andere auch umgesetzt doch so manches fiel dann doch wieder unter den Tisch. Wir haben bewusster gelebt und geliebt. Das Leben genossen im Rahmen der Möglichkeiten. Wir wurden bescheidener und dankbarer. Bis wir dann schliesslich von den Ereignissen überrollt wurden und so manches Ziel nicht mehr zu erreichen war. Nach dem Gau im Februar 2008 brach für mich eine Welt zusammen und viele dieser Träume musste ich begraben im wahrsten Sinne des Wortes.

Und heute? Tja, keine Ahnung. Ich sag mal so ....... ich bin zufrieden mit dem, was ich habe, ohne dabei die Zukunft aus den Augen zu verlieren. Langfristige Pläne sind selten geworden bei mir, doch es gibt sie.

Hoffnungen .... ja. Mein Leben ändern? Wie und wo? Meine Ansprüche passe ich an die Gegebenheiten an, geniesse, was ich habe. Gute Vorsätze? Du weisst ja, wie das an Sylvester ist. Nicht sich etwas vornehmen sondern einfach umsetzen, wenn die Gelegenheit dazu ist und beherzt darauf zu gehen.


Liebe Grüsse,

Helmut
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  #2  
Alt 22.10.2011, 02:31
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Standard AW: Unsere kleine Geschichte

Hallo Karina,

naja Ihr beiden seid ja schon auf 100%, so wie es klingt. Zumindest Karina. Ich bin aber auf 230%. Irgendwie im Begrenzer. Nicht, weil ich es so gewollt hätte, sondern weil es sich so ergeben hat. Und ich frage mich ernsthaft, ob ich das so für den Rest meines Lebens so will. Vielleicht wird dieser thread ein Kontrollinstrument für anstehende Veränderungen. Wer weiß. Jammern ist meine Sache nicht. Ich guck nach vorne und da sehe ich mich in einer kleinen Wohnung mit nem Hund, nem riesen Freundeskreis, nem normalen Einkommen, womit man so eben rund kommt und vermutlich nichtmal mehr mit nem Auto. Maximal behalte ich eins von den vielen.

Spannend.

Liebe Grüße

Tom
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  #3  
Alt 22.10.2011, 03:48
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Standard AW: Unsere kleine Geschichte

Guten Morgen, Tom,

neee, mit jammern hat das absolut nix zu tun. Weder in die eine noch in die andere Richtung. Der Tod eines oder einer Angehörigen ist immer (besser sollte!) ein Anlass zum Nachdenken sein. Je näher umso schmerzlicher. Was ist richtig, was ist falsch. Für sich selbst. Nur für sich selbst.

Nur die Umsetzung ist dann das Problem. Ich nehme mich dabei keineswegs aus. Für dich ist es ja vielleicht in Ordnung auch weiterhin auf 230 % zu fahren? Ich fände das durchaus OK, wenn es für dich das Richtige ist. Man sollte sich nur bewusst sein, dass es vielleicht irgendwann zu spät ist, daran was zu ändern und dass man dann nicht jammern darf: hätte ich doch! Das ist die Konsequenz. Diese Entscheidung kann dir niemand abnehmen. Vielleicht würdest du irgendwann bedauern nicht auf 230 % geblieben zu sein?


Liebe Grüsse,

Helmut
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  #4  
Alt 22.10.2011, 11:09
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Scheidungsanwalt Scheidungsanwalt ist offline
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Standard AW: Unsere kleine Geschichte

Moin Helmut,

nee, das glaube ich nicht. Ich hätts gern etwas gemütlicher. Mehr Zeit mehr Freunden, weniger Arbeit, wieder in der Heimat leben. Zumindest denke ich jetzt, nachdem ich gesehen habe, wie schnell alles vorrüber sein kann, darüber nach.

Spannend.

Gruß

TOm
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  #5  
Alt 22.10.2011, 13:15
dphw dphw ist offline
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Standard AW: Unsere kleine Geschichte

Moin Tom,

vielleicht ist das ja der richtige Weg,3 Gänge zurückschalten und es ruhig angehen lassen,einfach mit dem zufrieden sein was man hat und zum normalen
Leben reicht,gute Freunde,Bekannte, ein Einkommen das einem ein sorgenfreies Leben ermöglicht.........
Ich wünschte ich hätte nur ein Bruchteil dieser Dinge,bin ich doch gezwungen
so lange als möglich zu arbeiten,zu kämpfen um zu überleben usw.mangels entsprechendem Umfeld,sprich Freunde,Bekannte, Familie usw..
Aber ,was solls,ich wünsche Dir das Du Dein Leben dementsprechend(neu)
ordnest und mit der dann getroffenen Entscheidung ruhig und zufrieden Leben kannst.

Alles Gute

Dieter
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  #6  
Alt 22.10.2011, 19:06
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Standard AW: Unsere kleine Geschichte

Hallo Tom,
auch von mir ein aufrichtiges Beileid.
Ich kenn diese vielen Abschiede..erst mein Mann, dann ein halbes Jahr später meine Mama mit Lungenkrebs im zarten Alter von 58 Jahren.

WasDeine Theorie betrifft...ich war mal sehr krank und hab damals den Schuss gehört und mein Leben komplett umgekrempelt und ich würde es immer wieder tun.
Die Masse an Geld bringt einen ja nicht immer Zufriedenheit.
Ich backe jetzt kleinere Brötchen...fliege nicht mehr in der Welt rum..Urlaube sind jetzt einfach bis kurz, weil ich mir einen Hund zugelegt habe ;-)
Ich fühl mich sehr wohl damit.
Man kann natürlich auch fleissig weiter 230% fahren..fragt sich nur wie lange das gutgeht.
Ich hab nen sehr guten Freund, der Jurst ist..supererfolgreich..aber glaub mal, da kannste zugucken, wie er sich zu Tode arbeitet.
Was hat er dann davon wenn er in der Kiste liegt?
Nix.

Bezüglich Abmeldung Telefon und Co....wenns die Telekom is viel Spaß :-(
Die brauchten von mir glatte 2 Anträge nur für die Namensänderung unseres Anschlusses hier, da er auf meinen Mann lief. Noch 2 Jahre später war er im Telefonbuch vermerkt, bis ich richtig Ärger machte.
Manche brauchen übrigens nur eine Kopie einer Sterbeurkunde...Orginal würd ich nur schicken, wenn es dringend notwendig ist.
Viele Grüße
Mel
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  #7  
Alt 23.10.2011, 00:58
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Scheidungsanwalt Scheidungsanwalt ist offline
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Standard AW: Unsere kleine Geschichte

Hallo Mel,

genau das wollte ich hören . Wird bei mir aber ein Prozess, von heut auf morgen will das nicht. Aber freut mich zu hören, dass es Dir damit gut geht. Zeigt mir, dass mein Plan gut ist. Original Sterbeurkunde schick ich nur an Mutter's Arbeitgeber und an Ihre Versicherung. Den anderen schicke ich Kopien, soll wohl reichen. Telekom ists nicht, sondern Versatel. Sind aber auch anstrengend, aber mit den Burschen werde ich schon fertig.

@Dieter: jau, bei Dir ist das doof, weil Du auf den Job angewiesen bist und so. Oh man. Aber sei froh, dass Du so ein Warrior bist. Sonst wärste auch sicher schon weg vom Fenster oder hättset den Sand in den Kopf gesteckt. Und ich hoffe, dass bleibt noch ne Weile so, damit wir noch möglichst lange DUmmzeug erzählen können im Chat.

Beste Grüße Euch beiden

Tom (der, weil es eh nichts ändert, grad auf Konzert war und sich amüsiert hat)
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