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Alt 22.06.2012, 01:52
Dreizahn Dreizahn ist offline
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Ort: Sanssouci
Beiträge: 468
Standard AW: Was waren/sind eure gesellschaftlichen Hürden?

Hallo Nikita,

sei mir nicht böse, aber ich finde Deinen Beitrag nicht mutmachend, sondern für eine Betroffene recht ... nunja .... unbedarft. Er erinnert mich erschreckend an das, was Leute, die klug daherreden wollen, aber noch nie mit (HNO-)Krebs und dessen Folgen zu tun hatten, so von sich geben. Sorry, aber das ist nunmal meine Erfahrung (ED 2/08); ist nicht persönlich gemeint. Es freut mich immer, wenn es Betroffenen gut geht und sie alles super verarbeitet haben

Aber das Glück, kein Rezidiv zu bekommen, muss man erstmal haben - leider. Das gleiche gilt für das Fehlen schwerer Folgeerscheinung. Nicht alle hier haben ihr sichtbaren Folgen an Körperteilen, die von Kleidung bedeckt sind.

Wie Du meinem ersten Beitrag in diesem Thema entnehmen kannst, habe ich ziemliche Einschränkungen im HNO-Bereich (es geht zugegebenermaßen allerdings noch schlimmer). Da ich eigentlich einen Beruf mit intensiver Stimmnutzung angestrebt habe (und ja, ich bin gut genug für eine Professur), durfte ich mich von weiten Teilen meiner Zunkunft(splanung) verabschieden** - nicht nur von Plan A, sondern auch von B bis I. Mein Hobby war mal Fremdsprachen....der Abschied fiel mir wirklich schwer. Mit dem Sprechen ist es übrigens nicht erledigt. Atmen, Schlucken, Küssen, etc. sind ebenfalls betroffen.

Und bevor ich jetzt unterstellt kriege, dass ich es mir selber schwer mache und den lieben langen Tag depressiv auf dem Sofa sitze: ich arbeite Teilzeit, schreibe meine Diplomarbeit (TROTZ Konzentrationsstörungen von Chemo und bis vor kurzem Morphin), habe gerade Bestrahlung auf den Mund hinter mir (Hölle!) und hatte heute die erste Infusion im zweiten von sechs Zyklen à 4 Wochen Erbitux und Taxotere.
Ich habe zwar Hobbys und Freunde, aber sowas wie Weggehen ist für mich wegen der Geräuschkulisse unmöglich - außer ich will den ganzen Abend stumm rumsitzen.

Zitat:
Zitat von nikita1 Beitrag anzeigen
denn wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus !
Sehr richtig. Also was soll ich mit den ganzen Leuten machen, die mich wie den letzten Dreck behandeln?
Wenn jemand meine Stimme an einem normalen bis schlechten Tag hört, bin ich plötzlich für alles zu dämlich und gelte als inkompetent oder zurückgeblieben, werde nicht bedient, dumm angemacht oder völlig übersehen und kann mich dagegen nichtmal wehren. Auf die Dauer ist das schon zermürbend....

Just my two cents....

LG, Dreizahn


**und da reden wir nur von sozio-ökonomischen Folgen, nicht vom Risiko, am Krebs zu Sterben.

Geändert von Dreizahn (22.06.2012 um 02:04 Uhr) Grund: Wer Tippfehler findet, darf sie behalten :P
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