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  #1  
Alt 01.07.2012, 12:02
morgenland1987@freenet.de morgenland1987@freenet.de ist offline
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Standard AW: G2 invasiv-duktales Mammacarzinom

Danke Sundheit,
so ähnlich lief es auch bei mir ab, aber halt uni farbe. Ich habe einiges probiert und eine mir ausgesucht, ähnlich wie meine jetzige Frisur und als wir an der Theke die Bestellung abwickeln wollten, sah ich vom weiten eine Perücke in einem Regal, die signalisierte, ich bestelle die falsche und das war es. In letzte Sekunde habe ich die aus dem Regal probiert und die war es! Die ganze Zeit war mein Kind dabei und hat sie mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Doch ich weiß, ich, ich würde niemandem raten, sein Kind mit zu nehmen. Denn ich fühlte mich sehr schlecht, die Vorstellung, ich würde meine Haare verlieren und die Gespräche!.... Krebs ist nichts normales und .... Es war für mich kein Spaß, eine Perücke auszusuchen, es war alles so fremd und eine Welt, die mir nicht gehört. Ich glaube ich gehöre zu denen, die bestenfalls nur mit einem Tuch rum laufen würden, sonst eben kahl.

Lg
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  #2  
Alt 01.07.2012, 12:56
Benutzerbild von bifi65
bifi65 bifi65 ist offline
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Standard AW: G2 invasiv-duktales Mammacarzinom

Hmmm... meinst du wirklich, es war falsch, deine Tochter mitzunehmen? Meine war ja auch dabei und es war ihr eine große Beruhigung, zu wissen, wie ich ich "hinterher" aussehen würde (obwohl ich dann auch meist Tücher getragen habe). Vielleicht kommt es ja auch aufs Alter an, meine war ja schon 13. Und mein nicht unterzukriegender Humor tut vielleicht auch was dazu.
Wir hatten auf jeden Fall einen netten Nachmittag, was auch an der einfühlsamen Art und Weise der Frisörin lag, die meine Tochter wie einen VIP Gast behandelte und mit ihr Vor- und Nachteile der einzelnen Frisuren genau so besprach, wie mit mir.
In dieser Situation fand ich den Spruch "der Mensch ist ein Gewohnheitstier" passend, denn nach ein paar Wochen "oben ohne" hat es sie gar nicht mehr interessiert, was ich auf dem Kopf hatte - oder auch nicht...
Eine große Tuchauswahl gibt es bei uns zur Zeit beim "ClamottenAugust", da hab ich gestern mal wieder zugeschlagen (um mein nicht mehr vorhandenes Dekolleté zu kaschieren )

Viele liebe Grüße von Birgit
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  #3  
Alt 01.07.2012, 16:19
G.Sundheit G.Sundheit ist offline
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Standard AW: G2 invasiv-duktales Mammacarzinom

hallo ihr lieben,

also mir hat das aussuchen der perücke wirklich auch spaß gemacht. die friseurin hat mich ja dann noch etwas "rasiert" und meinte, daß die vorhandenen rest-stoppeln mit den tressen der perücke jetzt wie klettverschluß wirken.
da habe ich gelacht und mit dem handy bilder gemacht, die friseurin sagte, daß auf dem stuhl, auf dem ich saß meist die tränen fließen und daß es schön ist, daß es auch mal lustig ist.

als erstes ist mir dann meine nichte über den weg gelaufen (habe die perücke gleich aufgelassen) und nuschelte irgendwas von "warum warste beim friseur wenn deinen haare ja nun alle ausfallen?" da habe ich mir den skalp gelüftet und die gute ist fast umgekippt......teenies halt......

schön war auch mein besuch bei meiner zahnärztin, ganz normal rauf auf den sessel und sie fährt mich mit selbigen nach hinten weg ....und die perücke rutscht....und ich sage noch, mit schielen zur schwester, weil ich mich nicht traute den kopf zu bewegen "jetzt fällt sie runter" und meine zahnärztin und die schwester sehen mich ratlos an....und sie fiel.....und die beiden kreischten auf und waren völlig erschrocken ...traumhaft!!

birgit, tücher habe ich nach einem tipp einer chemofreundin aus alten t-shirts gemacht, von einem mit halblangen ärmeln habe ich nur die ärmel abgeschnitten und versäumt und mir dann den ärmel auf den kopf gesetzt, die sahen teilweise besser aus als die gekauften tücher.

morgenland, nein, krebs ist nichts normales und wir mütter hätten es unseren kindern natürlich am liebsten erspart - aber können wir nun mal nicht.
deshalb versuche ich mit meinen kindern den normalsten umgang mit dem krebs, den ich hinbekomme.

eine kollegin sagte mal zu mir "oh gott, was mußt du jetzt vor deinen kindern schauspielern!" - das habe ich aber nicht. zwar habe ich es natürlich nicht vor den kindern "ausgelebt" (z.b. brechreiz, dunkle stunden, schmerzen) aber ich habe mich dann immer mit einer kurzen begründung zurückgezogen und habe mich auch aufgerafft bei ihnen zu sein wenn es mir nicht so gut ging - was sie auch merken durften.

auch meinen kindern war es übrigens völlig wurscht was ich auf den kopf trug und ob ich was auf dem kopf trug.

lg
gesine
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  #4  
Alt 01.07.2012, 23:39
morgenland1987@freenet.de morgenland1987@freenet.de ist offline
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Standard AW: G2 invasiv-duktales Mammacarzinom

Danke liebe Leute!

Eines ist sicher, wir hatten keinen Spass, vielleicht lag es auch an mir, dass ich immer noch nicht begriffen habe, was ich habe!

Die Frisösin war sehr nett, viel mit meiner Tochter auch gesprochen, ihr sogar ein blaues Stränchen geschenkt und mich gut beraten. Mit Sicherheit lag es nicht an ihr. Ich fühlte mich häßlich mit all den Perücken, es war nicht ich. Und was meinem Kind angeht, sie weiß es jetzt, sie war sehr erschrocken. Manchmal weckt sie mich in der Nacht, um zu sehen, ob ich noch da bin, ich würde nur so gern unser Leben davor zurück! Ich glaube mit Tüchern oder überhaupt ohne alles würde ich mich wohler fühlen, aber letztendlich ist doch ziemlich egal was man auf dem Kopf hat.

Ich glaube, ich mache gerade eine Krise durch und das hat vermutlich gar nicht mit Äußeres von meinem Kopf zu tun, eher das was drin ist, braucht Hilfe. Ich rufe morgen den Psychoonkologen an. Eigentlich sollte ich froh sein, denn meine neuen Freunde und einige ältere kümmern sich richtig um uns. Meine Tochter fährt für ein Paar Tagen nach Süden zu Freunden und ich kann in Ruhe durch die erste Chemo.
Ich melde mich nach der Krise wieder!

Lg
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  #5  
Alt 02.07.2012, 00:04
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bifi65 bifi65 ist offline
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Standard AW: G2 invasiv-duktales Mammacarzinom

Ach Morgenland...

Ja, mein altes Leben hätte ich auch gerne zurück... Mit meinen kurzen grauen Haaren erkenne ich mich auch noch nicht im Spiegel, sie waren vorher lang und braunrot (gefärbt) und passten viel besser zu mir.
Mein Töchterchen ist heute für 2 Wochen nach Sylt gefahren, wenn sie wiederkommt, bin ich kurz darauf weg zur AHB.
Und Krisenphasen kennen wir alle, sie sind einfach nur sch....! Gut, dass du dir Hilfe holst.
Alles Liebe und komm gut durch die erste Chemo. Drücke dir fest die Daumen!

Ganz ganz viele liebe Grüße von Birgit
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  #6  
Alt 02.07.2012, 00:48
G.Sundheit G.Sundheit ist offline
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Standard AW: G2 invasiv-duktales Mammacarzinom

ach liebe......

ich wollte dich nicht bedrängen, es geht doch jede anders mit dem verlust der haare um und auch ich wußte VOR dem ausfallen der haar nicht, wie ich es aufnehmen würde oder wie ich mit der perücke zurecht käme.....bitte sag nicht solche sachen wie "es lag nicht an mir".....wir wollen doch alle gern, nur zu gern unser altes leben zurück....

eigentlich wollte ich dich nur ein wenig aufheitern und etwas lustiges erzählen...

meine tochter ist 8 und seit ich im januar nach der ablatio wieder aus der klinik nach hause kam schläft sie wieder bei mir im bett....obwohl wir nur 160cm haben lasse ich sie.......und sie hat so große probleme mit meiner diagnose daß ich sie jetzt als patientin mitnehmen kann......

meine haare waren pechschwarz und schulterlang und nun sind es graue stoppeln die nach allen seiten stürzen. das ist für mich nicht schlimm und ich habe auch gar nicht so auf den spiegel geachtet sonst hätte ich schon mal gefärbt.
aber vor ein paar tagen war ich mit meinem sohn bei einem arzt und die schwester fragte ihn "ist das deine oma oder deine mama?"
am liebsten hätte ich den "krebs-joker" gezogen und ihr vor den latz geknallt daß ich nicht die oma sein kann weil ich das kind mit 32 zur welt gebracht habe aber daß ich so scheixxxe aussehe weil ich krebs habe....vielen dank!

meinen sohn hat es auch so mitgenommen und in meinen schlaflosen phasen (so wie gerade eben...) kann ich über soviel dummheit und ignoranz sogar heulen weil meinem kind damit weh getan wurde.

diese krisen sind normal, wie birgit schon schreibt, es ist gut, daß du dir hilfe holst und nicht alleine bist.

aber ich habe auch noch etwas gemerkt in den letzten 10 monaten und habe das auch ringsum von meinen busenfreundinnen bestätigt bekommen: unsere kinder sind stärker, als wir denken, als wir annehmen.
oftmals überrascht mich gerade auch meine kleine tochter mit ihrer stärke und das tut mir wieder gut und gibt mir kraft für die krisen-tage.

auch von mir ganz, ganz liebe grüße, ich weiß genau, wie du dich fühlst....melde dich bald,
gesine
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Geändert von gitti2002 (11.04.2013 um 00:48 Uhr)
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  #7  
Alt 02.07.2012, 14:35
ännchen ännchen ist offline
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Hallo Morgenland,

nach dem Wochenende, an dem ich überhaupt nicht an den Rechner kam (bei uns war 3 Tage Dorffest ), muss ich mich erstmal wieder einlesen.

Zum Perücke Aussuchen hatte ich nur meinen Mann und meine beste Freundin mitgenommen. Zu Hause hatte ich die Perücke nicht oft auf, lieber Mütze oder Tuch. Da meine "Glatzenzeit" im Winter war, brauchte ich aber auch nachts eine warme Mütze, sonst habe ich am Kopf gefroren. Im Mai sprossen dann die ersten Härchen (natürlich in weiß) und mir wurde unter der Perücke sooo warm, dass ich sie in die Ecke geschmissen habe und mit stoppelkurzem "Igelputz" durch die Gegend lief. Wenn ich mir heute Bilder aus der Zeit ansehe, denke ich manchmal, ich hätte die Perücke ruhig noch etwas länger tragen sollen.

Mein Kleiner war während der Chemozeit auch sehr anhänglich. Ich habe es genossen, wenn er zu mir zum Kuscheln auf die Couch oder ins Bett kam. Da konnte ich mich meiner Chemoschwäche hingeben und ihm trotzdem Zuwendung und Ansprache. Heute kommt das nur noch sehr selten vor.

Genieße also die Zeit mit deiner Tochter (wenn sie wieder da ist), auch wenn es dir grad nicht so gut geht. Irgendwie geht es doch!
...und oft helfen uns gerade unsere Kinder wieder aus dem Chemoloch.

@G.Sundheit: Mich hat man auch schon für die Oma meines Jüngsten gehalten.
Trotzdem habe ich keine Lust, jetzt wieder mit dem Färben anzufangen.
Man muss mich halt so nehmen, wie ich bin!
Dir und deiner Tochter wünsche ich gute Erholung bei der Reha. Nimmst du deinen Sohn auch mit?
Dann musst du aber drauf achten, dass du selbst nicht zu kurz kommst!

Ich selbst darf übrigens ab KW 30 auch zur Reha. Wär zwar lieber an der See, aber B.N. kenn ich schon von 2007; das hat dann auch Vorteile.

Lasst euch nicht unterkriegen!

Annegret

Geändert von gitti2002 (01.02.2013 um 01:31 Uhr) Grund: PN
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