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AW: Nachsorge nach 11 Jahren
Nein, KK und LH gehören nicht zusammen.
Dieses KK-Forum ist sehr viel älter. Es dient dem Erfahrungsaustausch von Patienten. Auch die Moderatoren sind meines Wissens Patienten, wenngleich ich damit über deren Fachkenntnisse im Einzelnen überhaupt nichts aussagen möchte. Aber 7 Moderatoren und 200 (?) Krebsarten, da kann es nicht um wissenschaftliche Information gehen. Das LH dagegen befaßt sich gezielt mit den seltenen Krebsarten, die in der allgemeinen Diskussion und Berichterstattung meist zu kurz kommen. Und mit nur ca. 14.000 Neuerkrankungen jährlich gehört der Nierenkrebs zu den seltenen Krebsarten. Das LH hat u.a. 2 wissenschaftliche Mitarbeiter. Und einen wissenschaftlichen Beirat, dessen Mitglieder zu den erfahrensten NK-Ärzten Deutschlands gehören. Auch der oft genannte Dr. St. aus M. ist dabei. Ich glaube nicht, daß die sich mit Prognosen aufhalten. Jede Prognose stammt aus der Vergangenheit und beruht auf tausenden von Einzeldaten von extrem unterschiedlichen Patienten. Prognosen machen dem Patienten Angst, auch das zeigt die Erfahrung. Eine Langzeitprognose setzt ja auch eine lange Beobachtungszeit voraus. Die Medizin aber macht Fortschritte und läßt die Vergangenheit hinter sich. "Wenn du mitreden willst . . ." über das LH, dann solltest du den persönlichen Kontakt nicht scheuen. Vielleicht erfährst du ja beim Krebsinformationsdienst in Heidelberg etwas über eine allgemeine Nachsorgeempfehlung speziell für deine Situation. |
#2
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AW: Nachsorge nach 11 Jahren
Es gibt keine wissenschaftlichen Studien zum Langzeitüberleben mit oder nach einer NZK-Erkrankung. Die Target-Therapie, die das Überleben mit dieser Krankheit deutlich erhöht, ist erst Mitte 2005 auf dem Markt gekommen. Daher kann es solche Studien noch gar nicht geben, da die Zeit noch viel zu kurz ist. Ich kenne z.B. einen Patienten dessen Erkrankung unter der Target-Therapie seit 6 Jahren stabil ist (und das in der Erstlinie).
Nun zum Thema wissenschaftlich versus statistisch. Statistiker sind in der Regel Mathematiker, die eine wissenschaftliches Studium (Mathematik) hinter sich haben und sich im Studium auf Statistik spezialisier haben (anstelle von z.B. Topologie, Algebra, Funktionalanalysis, usw.) Hinter jedem statistischem Verfahren stehen hoch komplizierte und komplexe mathematische Überlegungen. Wenn ein Modell mathematisch als „richtig“ (heisst konsisten) bewiesen wird, wird danach ein Modell, ein Algorithmus für die Anwender (Mediziner, Biologen, Bänker usw.) zur Verfügung gestellt. Der Mediziner verwendet diese Modelle als Werkzeug für die Interpretation seiner Daten um eine Vermutung (durch klinische Beobachtungen) zu untermauern oder zu verwerfen. D.h. Mediziner verwenden solche statistische Verfahren zur Vorhersage der Überlebenszeit (z.B. Kaplan-Meier, Hazardrate usw.) um einen Trend zu erkennen und um Methoden gegeneinander zu prüfen (z.B. wirkt Mittel A besser als Mittel B). Du wirst in keiner Veröffentlichung eine einzige solche Vorhersagekurve sehen. Es sind immer mehrere solche Trendkurven unter verschiedenen Voraussetzungen. Daher wird kein Mediziner oder Statistiker eine solche Studie missbrauchen um vorherzusagen, wie lange Herr Maier noch leben wird anhand der Statistik A. Genau so gut könnte man für eine solche Vorhersage die Kristallkugel verwenden. Also, wozu interessieren dich wissenschaftliche Studien? Die sagen dir nicht, wie lange du noch leben wirst und das interessiert dich als Patient, oder? Zur Nachsorge nach 10 Jahren: Der NZK hat eindrucksvoll erwiesen, dass er auch nach 20 Jahren solitär metastasieren kann. Momentan ist die Empfehlen nach 10 Jahren alle 2 Jahre bildgebende Nachsorge zu betreiben (wie gesagt, ohne Studie, aber von führenden Medizinern auf diesem Gebiet). |
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