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Alt 07.10.2013, 19:26
GlaubeLiebeHoffnung GlaubeLiebeHoffnung ist offline
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Standard AW: wie geht ihr damit um?

Hallo Meioni,

mir und meinem Mann geht es da sehr ähnlich wie Dir, nur das uns der Kinderwunsch durch die Total-OP verwehrt blieb. Wir haben uns erstmal damit arrangiert und in der ersten Zeit war dieses Thema auch gar nicht so präsent, da ich mehr mit mir, der Chemo, dem Heilungsprozess, usw. . beschäftigt war.

Seit einiger Zeit spüre ich doch eine tiefe Traurigkeit, wenn ich die Nachricht bekomme, dass jemand aus dem näheren Umfeld schwanger ist oder ich direkt mit Babys oder kleinen Kindern in Kontakt komme. Eine Adoption kommt für mich/uns dennoch nicht in Frage.

Ich bin jetzt, dreieinhalb Jahre nach der Erstdiagnose EK, 35 Jahre und das ist ein typisches Alter für ein oder zwei Kinder und da wird man früher oder später im Laufe eines Gespräches oft darauf angesprochen. Ich sage dann einfach, dass wir keine Kinder haben möchten. So vermeide ich die weiteren Fragen, wenn ich sage, wir können keine Kinder bekommen: "warum wir keine Kinder bekommen können...?". Einmal habe ich meine echte Geschichte erzählt mit dem Resultat, dass das Mädel war so schockiert war und vor mir direkt geweint hat. Diese Situation war mir sehr unangenehm und möchte ich nicht mehr haben.

Was mir persönlich oft aufgefallen ist, dass man komisch angeschaut wird wenn man sagt, dass man "keine Kinder haben will" (was ja bei uns nicht stimmt) - man wird fast als "kinderhassendes Monster" verurteilt - gerade hier bei uns, wir leben in einer ländlichen Gegend

Jeder geht anders damit um. Ich z. B. möchte nicht über meine Erkrankung und die Folgenden der Kinderloskeit sprechen.

Zu Deiner Frage zudem BRCA-Gen, ich war im August bei einem Humangenetiker in Kassel. 'Bei mir ist es so, dass auch leider meine Mutter letztes Jahr die Diagnose Mamma-Ca bekam und ich so die Voraussetzungen "erfüllt" habe und die Kasse die Kosten übernimmt. Das Ergebnis der Blutuntersuchung müsste in ca. 6-8 Woche vorliegen - also Ende Oktober/Anfang NOv. d. J.

@tennisquicky: das tut mir leid für Dich. So ein Ergebnis will man erst nicht hören, ist dann aber doch froh, dass es diese MÖglichkeiten der Untersuchung gibt und dann entsprechende weitere Schritte geht. Also entweder mit dem Risiko Leben und die Brüste nicht abnehmen lassen oder auf NUmmer sich gehen und sich für eine Brustamputation entscheiden. Hut ab davor, dass war sicher nicht leicht. Darf ich fragen, wie Alt du bei der OP warst und was dich zu diesem Schritt bewergt hat - ist jemand aus deiner Familie an Brust oder Eierstock..... erkrankt?
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  #2  
Alt 08.10.2013, 08:17
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tennisquicky tennisquicky ist offline
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Standard AW: wie geht ihr damit um?

@GlaubeLiebeHoffnung: Ich war 46 und meine Oma und Uroma mütterlicherseits und meine Tante und Cousine väterlicherseits sind an Eierstockkrebs gestorben.

Ich weiß also nicht, von welcher Seite her ich den Gendefekt geerbt habe.

Aufmerksam gemacht hat mich mein neuer Gyn darauf, dass es so einen Test gibt.

Der Grund für die radikale OP war die Erinnerung an das Leiden meiner an EK verstorbenen Familienangehörigen - diese Qualen wollte ich mir ersparen.... Außerdem habe ich einen 15-jährigen Sohn, der mich noch braucht. Ich will LEBEN, egal wie ich aussehe - das ist meine Devise. Und für ein glückliches Leben würde ich alles tun, dazu brauche ich keine Eierstöcke und keine Brüste.

Das ist aber Einstellungssache, aber ich bin genau mit dieser Einstellung zu dem Test gegangen. Da ich ja aber die Voraussetzungen für eine Kostenübernahme nicht erfüllt hatte, habe ich beim Antrag an die Krankenkasse gleich geschrieben, dass ich im Falle eines pos. Testergebnisses die beiden OPs durchziehen würde.

Deine Situation ist anders, ich hatte ein Kind. Auch dieses war ein Wunder, da uns gesagt wurde, dass es schwer sein würde eines zu bekommen....hatte nach nur 3 Monaten geklappt. Blieb aber leider auch bei dem einen. Wenn ich keines bekommen hätte, dann hätten wir wohl eines adoptiert oder in Pflege genommen. Es gibt ja so viele Kinder, die gute Eltern bräuchten...

Ich würde auch anders umgehen mit der Situation wie du - ich würde offen und ehrlich sagen, warum ich keine Kinder habe/haben werde. Das Lügen ist auf Dauer viel zu anstrengend und es ist doch keine Schande, dass du EK hast/hattest. Das würde jeder verstehen und hätte sicherlich Mitleid - das ist besser als als "Kinderhasserin" gesehen zu werden, und das auch noch fälschlicherweise. Versuche zu dem zu stehen, was du hast und was du bist, dqas ist zu Beginn schwer, aber auf Dauer leichter... Das ist nur ein kleiner Tip von mir....der gut gemeint ist.

Geändert von tennisquicky (08.10.2013 um 08:25 Uhr) Grund: Ergänzung
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Stichworte
gentest, kinderwunsch


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