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  #1  
Alt 10.10.2013, 22:54
Almnixe Almnixe ist offline
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Registriert seit: 09.01.2012
Beiträge: 469
Standard AW: Für immer losgelassen...

Liebe Mama,

heute sind es ganze drei Monate, seit wir dich loslassen mussten. Ich denke jeden Tag an Dich. Mami weißt Du noch als Du mich gefragt hast ob wir Dich nicht loslassen können und ich ganz fest gesagt habe "doch" und Du mich zweifelnd angeschaut hast und ich dann zugeben musste, dass wir das eigentlich doch nicht können? Da habe ich Dir gesagt, dass ich Dich einfach ganz, ganz schrecklich vermissen werde. Und Du hast gesagt, dass Du mich auch sehr vermissen wirst. Mami es ist so. Ich vermisse Dich so ganz, ganz schrecklich. Tust Du das auch?

Ich hab Dich und Papa sehr lieb!

Eure Tochter.


@Nina: Liebe Nina, ich hoffe es geht Dir inzwischen wieder etwas besser, Der 3. Oktober ist bei uns ja ein Feiertag und ich war ein paar Tage in der Heimat, um mal wieder nach dem Rechten zu schauen. Ich kann Euch gut verstehen. Mir ist zuhause auch einiges zu viel und ich möchte eigentlich nur da sein und die Zeit genießen und nahe bei meinen Eltern sein, aber es muss doch so viel gemacht werden. Ich bewundere meine Mama sehr dafür, wie sie das in der Zeit ohne meinen Papa und trotz schwerer Krankheit alles so gut geschafft hat.
Über die Krankheit an sich muss ich auch immer viel nachdenken. Gerade die Krankheit unserer Lieben ist einfach so heftig. Auch das es seit Jahren keine neuen ERkenntisse und Medikamente dazu gibt. Das ist schon verrückt und ich finds auch unfair. Nach wie vor. Ich bin froh, wenn es mal irgendwann soweit sein sollte und es gibt ein wirksames Mittel dagegen. Gleichzeitig werde ich wohl unendlich traurig sein, dass es unseren Lieben nichts mehr nutzen wird...

Drück Dich! Tina
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  #2  
Alt 11.10.2013, 15:21
Tiina Tiina ist offline
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Beiträge: 676
Standard AW: Für immer losgelassen...

Liebe Tina,
3 Monate ist es schon her...
Diese ganzen Dinge, die zu erledigen sind, fand ich auch sehr belastend... Und ich kann mir gut vorstellen, dass da auch sehr viele Erinnerungen hochkommen - gerade weil Du ja sonst nicht dort wohnst.

Ach liebe Tina, ich umarme Dich mal virtuell!
Traurige Grüße,
Anja
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  #3  
Alt 11.10.2013, 19:35
Benutzerbild von Gina79
Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Für immer losgelassen...

Hallo Tina! Danke, mir geht es jetzt halbwegs gut! Wir haben wieder alles so halbwegs im Griff, der Fernseher, den Papa vor Weihnachten noch gekauft hat spinnt ein bisschen aber das werden wir auch noch hinkriegen! Ansonsten haben wir alles eingewintert und viel geschafft! Gerade bei diesen Arbeiten, die ja Papa immer erledigt hat, kommen die Erinnerungen und natürlich auch die Traurigkeit. Aber wir haben, denke ich, alles in Papas Sinne gemacht und er ist sicher stolz auf uns!
Ich kann dich gut verstehen, gerade wenn du nicht immer in der Heimat bist, tut es dann noch mehr weh weil es ja so selten ist. Wohnt im Moment niemand in diesem Haus?

Ja, ich hoffe auch, dass diese furchtbare Krankheit irgendwann gut erforscht ist und wir wissen wo sie herkommt und wie wir sie bekämpfen können. Sicherlich, unsere Lieben haben es nicht mehr geschafft weil die Krankheit zu mächtig war, aber ich freue mich trotzdem über jeden Menschen der diesen Kampf gewinnt!

Ich wünsche dir ein ganz schönes Wochenende und viel ERholung! Liebe Grüße
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
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  #4  
Alt 14.10.2013, 21:20
Almnixe Almnixe ist offline
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Standard AW: Für immer losgelassen...

Hallo Ihr Lieben,

es ist tatsächlich schon drei Monate her, dass Mami gehen musste. Es kommt vor wie eine Ewigkeit...ich werde in zwei Wochen wieder nach Hause fahren und das Haus für die Winterzeit vorbereiten. Ich weiß noch gar nicht so genau, worauf ich alles achten muss, aber irgendwie glaube ich, dass es mir einfällt, wenn ich da bin. Das Haus steht gerade leer. Einmal im Monat kommt Mamis Putzfrau und entstaubt und lüftet. Der Gärtner kümmert sich nun um den Garten und macht ihn winterfest und ansonsten passen alle Nachbarn gut auf. Und ich bin ja auch einmal im Monat da...alles nicht so einfach. Wenn Mami jetzt noch da wäre, dann müssten wir uns diese ganzen Gedanken nicht machen und hätten auch noch ein richtiges zuhause...

Ich saß gerade auf dem Fahrrad auf dem Weg nach Hause und wie aus dem Nichts ist wieder so ein Gedanke angeschossen gekommen und ich habe überlegt, ob Mami wohl große Angst hatte. Ich glaube die letzten zwei Wochen hatte sie keine Angst mehr. Aber davor, als sie noch so voller Hoffnung war und auch nicht gehen wollte...das macht mich gerade so traurig und ich frage mich, ob wir wirklich genug für sie da waren und ihr ein wenig Schutz und Ruhe geben konnten.

Beim Lesen in den anderen Threads ist mir aufgefallen, dass LK schon eine der überwiegenden Todesursachen ist. Wie sehr ich diese Krankheit hasse...

LG! Tina
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  #5  
Alt 15.10.2013, 19:23
Benutzerbild von Gina79
Gina79 Gina79 ist offline
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Beiträge: 846
Standard AW: Für immer losgelassen...

Hallo Tina! Ja, mir ist es auch aufgefallen dass LK eine der überwiegenden Todesursachen ist! Es ist halt, mit ein paar anderen Krebsarten auch eine der aggressivsten Krebsarten und so heimtückisch weil es ja oft schon zu spät ist wenn man es erkennt. Bei meinem Dad war es ja auch schon sehr spät als wir die Krankheit dann wirklich erkannt hatten. Aber unsere Eltern hatten ja wirklich die aggressivste Tumorart "erwischt"!
Ich kann dich sehr gut verstehen dass bei dir schön langsam auch diese Gedanken "ob du wohl genug für deine Mum getan hast und ob sie Angst hatte " kommen. Als der erste Schock und die vielen Erledigungen vorbei waren sind diese Gedanken auch gekommen. Und ich habe sie noch immer! Gerade gestern habe ich wieder daran denken müssen warum ich bei Papa die Marmorierung an den Beinen nicht sehen oder nicht deuten wollte und warum es mir niemand gesagt hat.
Ich glaube dass auch unsere Lieben, genauso wie wir einen Schock hatten und das alles in dem ganzen Ausmaß wie es wirklich war gar nicht wahrgenommen haben.

Gestern, als ich diese Gedanken wieder hatte, bin ich zu Papa ans Grab und habe ihm von meinen Gedanken erzählt. Irgendwie spürte ich in mir oder hörte ich ihn sagen dass es alles genau so gut war wie es eben war. Es war alles richtig und gut! Ich denke diese Vorwürfe werden uns noch länger beschäftigen und immer wieder mal in unserem Kopf auftauchen aber ganz tief drinnen weiß ich doch dass wir für unsere Lieben ALLES was zu diesem Zeitpunkt in unserer Macht stand, gemacht haben!

Schön, dass die Nachbarn das Haus ein bisschen bewachen! Ich hoffe sie stehen dir auch ein bisschen zur Seite wenn du Hilfe brauchst im Haus!?? Wir haben auch ganz liebe Nachbarn die wir jederzeit um Rat fragen können.
Möchtest du wieder in das Haus einziehen?

Ach Tina, die Jahreszeit trägt auch nicht unbedingt zu einer besseren Stimmung bei aber versuche trotzdem so viel Kraft wie möglich zu tanken und denk daran, wir kämpfen uns durch!

PS: Ich hasse diese Krankheit auch!

Alles Liebe und schönen erholsamen Abend!
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
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  #6  
Alt 15.10.2013, 21:55
Almnixe Almnixe ist offline
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Beiträge: 469
Standard AW: Für immer losgelassen...

Hey Nina,

das stimmt. Wir standen alle unter Schock und man konnte gar nicht richtig fassen, was da gerade passiert. Bis zu einem gewissen Zeitpunkt habe ich den Gedanken, dass Mama tatsächlich sterben könnte, auch gar nicht zuende gedacht. Mama bestimmt auch nicht. Aber wie auch? Dann würde man ja alle Hoffnung verlieren, die in diesem Moment so wichtig ist, damit man überhaupt weiter machen kann. Das ist bestimmt auch eine Art von Schutzfunktion, die man sich zulegt, um in dieser Zeit stark zu sein.
Diese quälenden Gedanken sind wirklich schlimm. Früher, wenn man dachte man hätte etwas falsch gemacht, konnte man zu unseren Lieben gehen und sie haben einen in den Arm genommen und gesagt, dass alles gut ist. Es ist schön, dass Du Deinen Papa gespürt hast und er dir vermitteln konnte, dass alles richtig und gut war. Als ich das gelesen habe, ist mir wieder eingefallen, dass Mama noch zuletzt zu mir sagte, dass sie es nicht besser haben könnte, da wir immer bei ihr sind in dieser schweren Zeit....

Ich denke schon, dass mir die Nachbarn helfen werden, wenn ich sie darum bitte. Die Nachbarschaft ist eine gute Gemeinschaft und alle sind super hilfsbereit. Und ein paar Freunde von mir wohnen auch noch dort unten...

Ach Nina. Wir kämpfen uns durch. Das stimmt. Meine Schwester ist heute ins KH gekommen, da sie ganz schlechte Leberwerte hat und das Baby nun eventuell schnell geholt werden muss. Sie hat mir erzählt, dass sie zuhause irgendeine Tasche gegriffen hat, um diese zu packen. Im KH hat sie dann die letzte Geburtstagskarte von meiner Mami an sie darin gefunden...Wir denken, dass Mami ihr ein Zeichen geschickt hat, dass sie nun bei ihr ist...

LG und drück Dich! Tina
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  #7  
Alt 15.10.2013, 22:07
monika100 monika100 ist offline
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Beiträge: 1.780
Standard AW: Für immer losgelassen...

Hallo Tina,

alles Gute für deine Schwester.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass eure Mutter ihr da ein kleines Zeichen geschickt hat. Das wird ihr sicher Kraft geben.
In der wievielten Woche ist sie denn?

LG Monika
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