Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #27  
Alt 02.04.2014, 21:47
Stoerchin Stoerchin ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.06.2011
Beiträge: 167
Standard AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister

Liebe Birgit,
bitte schreibe doch noch einmal, wir möchten gerne von Dir lesen!

Auch ich habe mich eine Zeitland hier nicht aktiv gemeldet, weil ich irgendwie einfach nichts zu berichten hatte. Und so viel positive Gedanken konnte ich leider auch nicht verbreiten. Auf den Kanaren war ich für eine Woche, das war schön, aber wie Ihr Euch sicher denken könnt, kann so viel freie Zeit für Trauernde auch ein Fluch sein,auch dort galt morgens der erste und abends der letzte Gedanke meinem Bruder. Gestern, als ich auf dem Friedhof bei ihm war, dachte ich einfach nur, wie sinnlos es ist, dass er jetzt da unten liegt. Und ich hatte wieder verstärkt das Gefühl, dass mich niemand so wirklich versteht. Eine gute Freundin meinte neulich -klassisch- zu mir, dass ich doch jetzt mal mit dem Trauern aufhöhren und endlich wieder mein Leben leben solle - ah ja...ich konnte nicht anders, als ironisch zu erwidern, was das doch für eine gute Idee sei und dass ich gleich damit anfangen werde. Als ich Ihr dann sagte, dass ich mich eigentlich recht gut dafür fand und finde, dass ich eigentlich alles wie vorher mache und auch nur einen Tag nach dem Tod meines Bruders nicht auf Arbeit war, musste sie mir dann widerum zustimmen. Warum wird einem in dieser Trauerkultur nur vorgeschrieben, dass man nach kurzer Zeit nicht mehr drüber zu reden hat und nicht normal ist, wenn man noch trauert? Bei z. B. einem Querschnittsgelähmten würde ich doch auch niemals anmaßen, zu sagen, dass es nun mal gut ist und derjenige mal aufhören soll zu jammern - ich würde mir auch bei so schrecklichen menschlichen Verlusten wünschen, dass man das, was uns passiert ist, als große Tragödie anerkennt und uns auch einmal lobt, wie wir unser Leben trotzdem meistern. Ich würde, wenn man mich fragen würde "wie schaffst Du das nur, jetzt weiterzumachen"? antworten: ich versuche es so gut es geht, ich möchte leben. Aber nicht, weil mein Umfeld meint, dass längst alles wieder gut zu sein hat, sondern weil ich es möchte.

Ich grüße Euch alle und würde und freuen, bald mal wieder von Euch zu hören.
Frühlinsgrüße
Störchin
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 05:54 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55