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Alt 26.04.2014, 14:34
Lehla Lehla ist offline
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Registriert seit: 24.04.2014
Ort: Graz
Beiträge: 8
Standard AW: Es fällt mir schwer zu begreifen....

Liebe Nadine,
deine Zeilen berühren mich zutiefst, nicht nur weil sie so wunderschön geschrieben sind und die Liebe zu deiner Mutter spiegeln, sondern weil mir haargenau der selbe Weg bevorsteht.
Meine Mama hat vorgestern die niederschmetternde Diagnose bekommen.
Karzinom 6-8cm in der Lunge, Meta in Leber und Lymphen.
Sie weiss es noch nicht und wir suchen erst einen Weg um alles irgendwie in die richtigen Bahnen zu lenken.
Da meine Mutter schon generell eine sehr umfangreiche Krankengeschichte hat,
COPD 4, scheiden OP und Strahlentherapie schon mal aus.
Mit 90%iger Sicherheit wird es nur mehr eine begleitenden Schmerztherapie geben um die letzte Zeit erträglich zu machen. Mehr wissen wir erst nächste Woche nach Termin auf der Onko.

Erträglich ist für mich zur Zeit noch gar nichts, ich habe das Gefühl zu schweben und empfinde alles wie durch einen Nebel.

Du hast die Situation in der Wohnung deiner Mutter so treffend beschrieben, ich hatte das Gefühl neben dir zu stehen.
Mir geht es ganz genauso, und sie ist aber noch da.
Ich war heute bei ihr, in ihrer Wohnung und habe ihr Essen gebracht.
Dabei wurde mir klar, es werden nur mehr wenige Momente sein, in denen ich sie in diesen Wänden vorfinden werde.
Der Gedanke daran nimmt mir die Luft zum Atmen und macht mich blind vor Tränen.
Gleichzeitig weiss ich aber, ich muss lernen loszulassen, sie gehen lassen, wenn es so weit ist.
Der Verstand sagt mir es muss sein, mein Herz aber klammert sich an alles und
kämpft gegen jede Vernunft.

Du bist nun über den Tag X hinaus, du weisst wie es ist, ich stehe davor.
Daher fühle ich mich dir so sehr verbunden und kann jedes deiner Worte bis tief in mein Herz spüren.
Es tut so weh zu wissen, das Wort MAMA bald nie mehr sagen zu können.
Zu wissen, auch ich werde sehr bald in ihrem Zuhause stehen, sie noch riechen aber nie mehr hören oder angreifen können.

Fühl dich einfach schweigend und wissend umarmt und lass uns glauben, dass die Zeit vielleicht wirklich alles erträglicher macht.

Liebe Grüße aus Österreich
Lehla
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