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AW: Jetzt ist Deine Seele frei und ich kann es doch nicht begreifen
Guten Abend Awkward,
Wie ich deinen Zeilen entnehmen kann befindest du dich gerade in einem absoluten Gefühlschaos. Mal bist du abgestumpft und nüchtern, mal hast du konfuse Ängste und fühlst dich der Situation ausgeliefert. Genau so geht es mir auch. Nachdem wir die Diagnose im November erhalten haben und mein Mann ab sofort Palliativpatient war, fühlte ich mich dermaßen abgestumpft, das ich glaubte völlig gefühlskalt geworden zu sein. Später erfuhr ich von meiner Psychotherapeutin, das dieses Gefühl so eine Art Selbstschutz ist, bei der ich die Todesbedrohung meines Mannes ausgegrenzt habe, weil ich es anders nicht hätte ertragen können. So ist es jetzt auch immer wieder zwischendurch ,und damit die Wellen mich nicht in die Tiefe reißen, nehme ich seit einiger Zeit ein angstlösendes Medikament. Mir hilft es in der jetzigen Situation sehr, aber das ist natürlich nicht jedermanns Sache..... Auch ich habe die Bestattung meines Mannes noch vor mir. Sie ist Freitag den 15.08 und ich denke es wird nochmal ein besonders schwerer Tag!!! Du siehst, du bist mit deinen heftigen Emotionen nicht alleine und ich bin in Gedanken am Montag bei der Beerdigung deines Vaters bei dir. Sei herzlich gegrüßt Jutta |
#2
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AW: Jetzt ist Deine Seele frei und ich kann es doch nicht begreifen
Liebe Jutta,
zunächst möchte ich Dir für Deinen schweren Weg am Freitag ganz viel Kraft und Stärke schicken. Ich bin in Gedanken bei Dir! Wie geht es Dir heute? Ich habe mich ein bisschen gefangen. Langsam lerne ich, dass man den einen Tag wirklich tief fallen kann, es aber an dem nächsten auch schon wieder etwas erträglicher sein kann. Selbstschutz...so habe ich das ganze noch gar nicht gesehen...Klingt mehr als logisch. Leider konnte ich bis heute keinen Therapeuten finden, der kurzfristig Zeit für mich hat. Auch die Psychiater haben erst Mitte September was frei. Ich denke immer öfter, dass ich die Doppelbelastung von Tod und Trennung nicht alleine werde aufarbeiten und durchstehen können. Werde mich weiter bemühen, dass ich von außen vielleicht etwas Unterstützung bekomme. Aber momentan herrscht da bei mir eher Kopfschütteln... Ich sag bereits am Telefon, dass ich mich (so denke ich) schon in einer akuten Krise befinde. Bislang hilft es leider nicht. Auch das Thema Medikamente ist für mich absolutes Neuland... Ich würd einfach so gern mal mit jemandem "Professionelles" sprechen. Ganz liebe Grüße Steffi
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Mein Paps - kleinzelliges Bronchialkarzinom - für immer eingeschlafen am 31.07.2014. Du bist meine Seele, mein Herz. Ich liebe Dich. |
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