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  #1  
Alt 15.11.2014, 15:59
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und die Arbeit...

Zitat:
Zitat von gilda2007 Beitrag anzeigen
Ich war auch nur 4 Tage nach OP im Krankenhaus, trotzdem sollte ich 4 Wochen bis zur Bestrahlung warten und war auch die ganze Zeit krankgeschrieben. So eine Krankschreibung bei Krebs kann man ja problemlos verlängern.
Dann hattest du vemutlich einen netten Arzt. Und eine verständnisvolle Krankenkasse. Ich fand da überhaupt nichts problemlos. Und deswegen schrieb ich das. Nicht wegen des Wettbewerbs ums Arbeitstier. Ich meine, ich war auch in zig unterschiedlichen Praxen zugange während der Therapie, vielleicht lag es daran. Leute, die ausschließlich in einem bestimmten Brustzentrum sind, mögen es einfacher haben mit der Krankschreibung.
Oder wie war das, hattet ihr unmittelbar am Tag nach der Entlassung aus dem Krankenhaus einen Termin bei eurem Gynäkologen für eine Anschlusskrankschreibung ? Alleine auf so einen Termin muss ich hier nämlich schon 3 Monate warten.
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  #2  
Alt 15.11.2014, 17:45
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und die Arbeit...

Mein Brustzentrum war dezentral organisiert, sprich: Radiologe, Gyn, Onkologe etc waren allles private Praxen. Für eine Krankschreibung brauchte ich in der ganzen Zeit keinen Termin bei meiner Gyn. Es war von Anfang an klar, dass ich bis zum Ende der AHB krankgeschrieben werden konnte. Das erfolgte im 3 Wochen-Rhythmus, dafür brauchte ich aber keinen Termin sondern ging einfach hin und holte den Schein ab.

Nach der AHB wurde ich als nicht arbeitsfähig entlassen, weil ich noch nicht so weit war. Da besprach ich dann alle 4 Wochen mit meiner Gyn, wie es steht. Das war bei allen Frauen so, die ich mit Brustkrebs kenne.
__________________
lg
gilda
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  #3  
Alt 15.11.2014, 20:50
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lilok lilok ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und die Arbeit...

Guten Abend,
Ich musste tatsächlich am Tag nach der Krankenhausentlassung mir bei meiner Hausärztin eine Krankmeldung holen, ich fand das zwar auch lästig, zum Glück ist sie aber ganz in meiner Nähe. Aber danach musste ich auch nur noch die Auszahlungsscheine für die Krankenkasse unterschreiben lassen. Das konnte ich immer bei meiner Hausärztin machn lassen, bei Ihr liefen alle Fäden zusammen.
Ich hatte allerdings keine Chemo, aber die Bestrahlung hat mich sehr geschwächt, außerdem der plötzliche Hormonentzug, ich hätte niemals arbeiten können.
Nach der AHB wurde ich arbeitsunfähig entlassen. Habe mit meiner Hausärztin die Eingliederung geplant. Dann kam allerdings noch eine Gürtelrose dazwischen, mein Körper war einfach noch nicht soweit.
Die krankenkasse hat zwar mal angerufen und sich erkundigt, wie es mir geht, aber Druck haben sie nicht gemacht.
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Liebe Grüße

lilok
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  #4  
Alt 15.11.2014, 21:11
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GlidingGeli GlidingGeli ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und die Arbeit...

Hallo,

bei meiner Diagnose habe ich sofort eine Krankmeldung für vier Wochen bekommen, danach noch einmal für vier Wochen. Danach war ich b.a.w. krankgeschrieben und es gab keine Probleme mit der KK. Als Krebspatient konnte ich immer bei der Gyn vorbei kommen und sie hat mir die Rezepte und Formulare sofort ausgefüllt, manchmal musste ich auch warten oder es wurde mir gesagt, ich solle in einer Stunde wiederkommen, dann gab es einen Kaffee in der Nähe. Ich finde es ein Unding, dass du für eine Krankmeldung keinen Termin ad hoc bekommst. Oft ist so, dass bei KH Behandlung die Krankmeldung mit dem Tag der Entlassung endet, dann muss man halt zum niedergelassenen Arzt.

Meine Freundin ist sofort nach Ende der Bestrahlung ohne AHB arbeiten gewesen, nach drei Tag hatte sie einen Kreuzbandes und so hat sich der Körper die notwendige Erholung geholt. Ich bin gerne arbeiten gewesen und teilweise auch krank dort aufgetaucht, mein Vorgesetzter hat mich und andere Kollegen dann auch schon mal heimgeschickt.

Oft sieht man uns die Krankheit nicht an und es gibt doofe Sprüche. Ich sagte dann manchmal, wollen wir tauschen, wenn alles so easy ist.
Man muss sich nicht alles gefallen lassen, neulich sagte mir meine HÄ, dass ich ja auf Krawall gebürstet sei. Stimmte auch an dem Tag.
Alles Gute
GlidingGeli
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  #5  
Alt 16.11.2014, 12:32
Kerstin40 Kerstin40 ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und die Arbeit...

Hallo Leuchtturm,

ich finde es sehr bewundernswert, wie schnell du wieder zu Arbeiten angefangen hast. Darf ich fragen, warum? Ich meine, hast du es getan, weil du für dich das "normale" Leben so schnell wie möglich zurück haben wolltest, oder war es "nur" den Kollegen und der Firma zuliebe?

Denn anscheinend dankt dir keiner dort dafür, dass du nach einer Krebsbehandlung schon nach nur 15 Wochen wieder angefangen hast. Denn wohlgemerkt, wir haben Krebs und das ist eine schwere Erkrankung. Es kann nicht sein, dass wir uns dafür RECHTFERTIGEN müssen, dass wir Krebs bekommen haben!!??

Ich kann dir keinen Rat geben, was du tun sollst... Gar kündigen?? Ich stecke selbst noch mitten in den Bestrahlungen. Mir GRAUST es davor, wieder zurück zur Arbeit zu kommen.
Ich hatte bereits im März 2013 ein Gespräch mit meinen beiden Chefinnen, weil ich aufgrund gesundheitlicher Probleme um ihre Hilfe bat. Es hat sich nichts geändert. Ich wurde sinngemäß mit "Stellen Sie sich nicht so an!" abgespeist. Im April 2014 erhielt ich dann die Krebsdiagnose. Die eine Chefin hat sich kein einziges Mal bei mir gemeldet. Sie kennt mich seit über 20 Jahren! Mal davon abgesehen, dass ich absolut keinen Wert auf eine einzige Zeile von ihr lege, finde ich es schon ziemlich aussagekräftig. Es interessiert manche Leute einfach nicht, wie es einem geht. Und für solche Leute sollen wir weiterhin unsere Gesundheit aufs Spiel setzen??

Ich weiß selbst noch nicht, wie es beruflich bei mir weitergehen wird. Ich habe jetzt schon wieder teilweise schlaflose Nächte deswegen, obwohl ich mindestens noch bis Ende Januar krank geschrieben bin (im Januar ist die AHB).

Mein Gyn sagte mir bei der Diagnose, dass er mich solange krank schreiben wird, wie ich es brauche. Ich hoffe sehr, er tut es dann auch. Einerseits bewundere ich all die Frauen, die ziemlich schnell wieder anfangen zu arbeiten, oder gar während der Behandlung arbeiten. Ich habe echt Respekt davor! Andererseits macht mir das immer wieder ein schlechtes Gewissen.

Ich bin gerad so erleichtert, dass es auch Frauen gibt, die 1 Jahr oder länger krank geschrieben waren. Bitte nicht falsch verstehen. Ich meine damit, dass mein schlechtes Gewissen dadurch etwas leiser wird...

Liebe Leuchtturm, ich hoffe, es ändert sich in deiner Firma doch noch einiges wieder zum Positiven. Wenn nicht, wünsche ich dir (und auch allen anderen )von Herzen, dass du (wir) deinen (unseren) Weg nach den ganzen Behandlungen finden werden!!

LG Kerstin
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  #6  
Alt 16.11.2014, 15:44
Leuchtturm66 Leuchtturm66 ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und die Arbeit...

Hallo ihr Lieben!

Danke für die vielen Zeilen von euch!

Es ist tatsächlich so Kerstin,das ich wieder zur Arbeit bin,weil sie auf mich warteten!
Und ich würde es nicht mehr tun,nachdem was mir nun "entgegen schwappt"
Ich arbeite ab morgen wieder meine normale Zeit,Teilzeit,aber mittlerweile bin ich mir garnicht mehr sicher,ob ich es packe...
Schon allein aus psychischer Sicht!

Zwei meiner Kolleginnen sind echt nett,die signalisieren mir auch das sie mir helfen beim tragen etc.
Allerdings arbeite ich nicht jeden Tag mit ihnen.
Die anderen zwei Kolleginnen (eine ist meine Chefin) sind da schon anders...
Es wird einem wirklich nicht gedankt,das man so früh wieder zurück ist!!!
Eher habe ich das Gefühl,es wird hintenrum geredet,warum ich solange weg war!
Mein nächster Problem sind meine vielen Urlaubstage die ich noch habe und im neuen Jahr kommen wieder welche dazu,wir sind ein kleiner Betrieb,der das nicht auffangen kann. Wie soll ich da nächstes Jahr wieder in Reha gehen?? Aber es kann nicht mein Problem sein und irgendwie müssen wir das lösen....

Es ist gerade kein leichter Stand für mich...zudem bin ich alleinerziehend und in der akuten Krebsphase auch noch umgezogen und mir fehlt das Einkommen..

Aber ich merke auch an mir,das ich nun mit allem langsamer mache und es mir gutut und es mich nicht mehr schert,was andere davon halten oder von mir denken.
Ich bin mir wichtiger geworden und lebe nicht um zu arbeiten sondern andersrum.
Wenn ich nun meinen Job doch nicht packe,kann ich mich wieder krankschreiben lassen?
VG
Leuchtturm
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  #7  
Alt 16.11.2014, 19:10
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lilok lilok ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und die Arbeit...

Hallo Leuchtturm,

Eine Wiedereingliederung kann jederzeit abgebrochen werden,vwenn man merkt, daß man es nicht schafft. Wenn Du gerade an dem Punkt bist, wo Du wieder Deine normale Zeit anfangen sollst, würde ich unbedingt versuchen, einen zeitnahen Termin mit Deinem Arzt/Ärztin auszumachen, um die Sache zu besprechen.

So wie ich es damals verstanden habe, kannst Du sagen, es ist Dir zu viel und einen neuen Plan ausarbeiten, der die Sache langsamer angeht. So habe ich es jedenfalls gemacht, den Plan mit meiner Ärztin und mit meiner Chefin besprochen, bzw. von ihr genehmigen lassen. Oder wenn es gar nicht geht, wieder krankschreiben lassen.

Bei meiner Krankenkasse gab es auch einen persönlichen Berater, mit dem ich darüber sprechen konnte, und er war auch hilfsbereit.

Geh nicht über Deine Kräfte, es wird Dir von niemandem gedankt. Dein Kind braucht Dich!

Alles Gute!
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Liebe Grüße

lilok
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  #8  
Alt 17.11.2014, 10:43
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und die Arbeit...

Zitat:
Zitat von GlidingGeli Beitrag anzeigen
Ich finde es ein Unding, dass du für eine Krankmeldung keinen Termin ad hoc bekommst. Oft ist so, dass bei KH Behandlung die Krankmeldung mit dem Tag der Entlassung endet, dann muss man halt zum niedergelassenen Arzt.
Mein Doc empfängt Krebspatienten sogar nur Montagsvormittags, das nervt ein bisschen. Vielleicht, damit er den Rest der Woche nur noch Schönes sieht wie Babybäuche ? Keine Ahnung. Aber ansonsten bin ich mit ihm sehr zufrieden.

Allgemein sollte ich vielleicht sagen, ich war früher nie krank und bin es auch jetzt nicht. Und als die mir im Krankenhaus einen gelben Schein bis zum Ende der Woche in die Hand gedrückt haben, bin ich davon ausgegangen, dass ich dann wohl ab Montag wieder zur Arbeit gehe. Und wie gesagt war das in meinem Job auch kein Problem, dass ich den rechten Arm da noch nicht wieder anständig bewegen konnte. Nochmal mache ich sowas vermutlich auch nicht mit. Wobei die Zeit zwischen OP und Beginn der Chemo echt noch ziemlich normal war, also ich habe mich normal gesund gefühlt. Erst danach ging es dann bergab.

Liebe Leuchtturm, du hast erheblich viel um die Ohren als Alleinerziehende mit Krebserkrankung. Wie schon geschrieben wurde, tu langsam, dein Kind braucht dich. Das mit dem Geld ist natürlich wirklich doof, verstehe ich total, aber im Vergleich jetzt nicht ganz so wichtig. Warst du schon mal bei so einer Sozialberatungsstelle, vielleicht hast du ja noch gar nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft ?
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  #9  
Alt 17.11.2014, 19:48
Leuchtturm66 Leuchtturm66 ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und die Arbeit...

Hallo und guten Abend!

So,der erste normale Arbeitstag ist vorbei...ich arbeite 33 Stunden in der Woche..
War schon anstrengend 6 Std zu stehen. Aber ich merke,wie sich etwas in mir verinnerlicht hat,ich bin immer noch ruhig,lasse mich nicht aus dem Konzept bringen. Und ich merke,es tut mir sehr gut!
Früher meinte ich,zweidrei Dinge auf einmal zu erledigen,heute mache ich eine Arbeit nach der anderen und verfalle nicht in Stress.
Ich hoffe,ich bleibe so!
Ich bin total im Zwiespalt,wenn ich eure Zeilen so lese und lese wie lange ihr zum Teil krank geschrieben seit...
Ich war auch vorher nie krank...doch,einmal eine Bronchitis vor 18 Jahren eine Woche lang...aber im März war ich zu einer Mütterkur,weil ich so erschöpft war. Ich habe noch ein zweites Kind,mein erwachsener Sohn,der jahrelang Depressionen hatte...irgendwann war meine Kraft am Ende und ich bin in diese Reha.
Das heisst,ich war dieses Jahre schon mal 3 Wochen weg und somit hatte ich auch ein schlechtes Gewissen "so lange" wieder krank gewesen zu sein...
Obwohl ich nun im nachhinein merke und verarbeite,das es wirklich nicht nur Schnupfen war.
Bei mir kommt auch nun,wo ich zur Ruhe komme,nach der Trennung und Umzug,die Angst vor einem Rezidiv hoch.
Hatte ich all die Zeit vorher nicht.
Muss lernen damit zu leben...wie macht ihr das?
Ich war nun auch mal in einer Selbsthilfegruppe und werde wieder hingehen.

VG
Leuchtturm
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  #10  
Alt 18.11.2014, 06:55
Esseling Esseling ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und die Arbeit...

Guten Morgen

Ja die Angst kommt schon noch hoch aber ich habe gehört das es von Jahr zu Jahr besser werden soll.Ich will es hoffen. Das Du dieses Jahr schon einmal 3 Wochen gefehlt hast tut überhaupt nichts zur Sache du musst nicht immer ein schlechtes Gewissen haben aber du solltest um auch ins Reine mit deinem Gewissen zu kommen vielleicht sollte nocheinmal so eine Situation aufkommen das du dich recht unwohl fühlst ein klärendens Gespräch mit deinen Kollegen führen. Wer Weiss vielleicht verstehen sie dann alles viel besser und reden nichtmehr irgendeinen Unsinn.
Hattest Du eigentlich auch eine Chemo ??? Denn wenn du die hattest wärst du bestimmt nicht nach 15 Wochen wieder arbeiten gegangen.Es kommt ja immer darauf an wie stark die Chemo ist,denn es gibt ja auch Frauen die während der Therapie arbeiten gegangen sind oder noch gehen, dass hätte ich nie machen können da waren meine Knochenschmerzen einfach zu stark.Und die angst noch viel zu gross und ohne Haare ware ich sowieso nicht gegangen war alles schon schlimm genug, wie ich es fühlte.
Ich finde alle Frauen die das durch gemacht haben sind die stärksten Helden aller Zeiten .Lasst nie den Kopf hängen. Man muss alles geniesen auch wenn man mal traurig zurück denkt ,es kommen noch wundervolle Momente wo man auch unschöne Dinge mal wegschieben kann. Ihr seid alle stark. Aufgeben ist nicht !!!!!!!!!!

LG Mandy
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  #11  
Alt 21.11.2014, 20:21
Leuchtturm66 Leuchtturm66 ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und die Arbeit...

So...nun hat es mich noch erkältungsmässig erwischt!
Habe keine Stimme mehr,war beim Doc heute morgen:Kehlkopfentzündung!
Antibiotika..
Gestern hatte ich noch mit meiner Chefin geredet,das ich ab nächster Woche doch noch etwas kürzer treten mag.
Ich packe es noch nicht...
Und danach sprach ich mit meinen Kolleginnen,das es mir noch zuviel ist.Und warum ich nicht einfach so zur fröhlichen "Tagesordnung" übergehen kann. Es war mir wichtig selbst mit ihnen zu sprechen!
Aber es ist tatsächlich so,wer noch keinen Krebs hatte,versteht nicht,was in einem vor geht.
Eine Kollegin meinte,das ich mich doch freuen sollte,statt Trübsal blasen,ich bin doch wieder gesund!!!
Aber ich kann nicht einfach mal so umschalten momentan und denke auch,das ich mir Zeit geben kann und darf.
Aber sonst war es ein gutes Gespräch
Meine Ärztin sagte mir heute,ohne das sie weiss wie es mir gerade geht (bin sonst bei der anderen Ärztin) das es viele Menschen gibt,die erst nach der AHB realiesieren,was da so in den letzten Monaten passiert ist.
Tja,dazu gehöre ich auch.
Und ich glaube auch,das mein Körper mir mit der Kehlkopfentzündung zeigen wollte:Stop....mach langsam!
Und in meinem Job benötige ich meine Stimme!
Nun musste meine Kollegin heute wieder einspringen,obwohl sie frei gehabt hätte.
Womöglich wird nun wieder geredet....aber ich kann auch nichts für!
Jetzt versuche ich erstmal nix zu reden und gesund zu werden..
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  #12  
Alt 21.11.2014, 20:45
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GlidingGeli GlidingGeli ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und die Arbeit...

Hallo Leuchtturm,

ich wünsche dir gute Besserung und lass die Kollegen reden. Menschen, die diese Erkrankung selbst noch nicht hatten oder sie in ihrem Umfeld erlebt haben, wissen nicht, wie es in uns manchmal aussieht. Einige von uns können schnell und leicht wieder zum gewohnten Alltag zurück finden, die meisten brauchen einfach länger.
Eine Kollegin meinte zu mir, als ich das Team mal besuchte, warum arbeitest du nicht, du siehst doch gesund aus. Als ich dann Perücke lüpfte, war Ruhe im Raum.
Nach der Wiedereingliederung hat es noch ein Jahr gedauert. Bisdahin habe ich oft mein reiches Überstundenkonto genutzt und habe ein langes Wochenende gemacht.
Lass dir Zeit.
GlidingGeli
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  #13  
Alt 22.11.2014, 17:53
Leuchtturm66 Leuchtturm66 ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und die Arbeit...

Hallo Mädels!

Heute bin ich richtig krank...fühle mich schlapp und hatte heute früh Hustattaken und Hustenreiz bis hin zu Kopfschmerzen.
Bäh.....
Die Stimme ist so gut wie weg,aber ich rede nur ganz selten,halte brav meinen Schnabel!
Mal sehen,wie es morgen aussieht...
Geli,was für eine tolle Aktion mit deiner Perücke,Hut ab!!!
Und flighty,na ja,nun bin ich ja wieder krank,zwar wegen was anderem,aber in so kurzer Zeit,(ich war sonst so gut wie nie gross krank)das wird sicher wieder nicht so gut bei meinen Kolleginnen angekommen sein...
Aber wie ihr alle sagt,ich muss lernen auf mich aufzupassen,achtsam zu sein...wir alle haben nur diese eine Gesundheit!

Schönen Abend
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  #14  
Alt 22.11.2014, 21:21
Norma Norma ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und die Arbeit...

Tief seufz und Achtung: langer Beitrag...

wenn ich das alles hier so lese, habe ich offensichtlich den (für mich) einzig richtigen Weg beschritten; den unbarmherzigen, knallharten und nervenaufreibenden Weg in... die Rente.

In einer Woche kann ich den 13. Jahrestag seit der Diagnose (29.11.2001) "feiern". Da war ich 47 Jahre alt, stand mitten im Leben, berufstätig, Haushalt, Kinder, Tiere und eine pflegebedürftige Mutter.
Mein Tag bestand aus 18 Stunden Arbeit und 6 Stunden Schlaf... 7 Tage die Woche.

Am Tag der endgültigen Gewissheit, dass sich in meiner Brust ein 5 cm großer Tumor breit gemacht hatte, gab es außer Verzweiflung keine anderen Gedanken.

Aber als der Verstand langsam wieder einsetzte, wusste ich genau (nicht ahnte, ich wusste es mit Gewissheit), was mir blühen würde, wenn ich wieder am Arbeitsplatz erscheinen würde. Nämlich genau DAS, was hier bereits geschrieben wurde: Null Verständnis, null Toleranz, null Rücksicht.

Das ungeschriebene Arbeitsgesetz lautete: Wer gesundgeschrieben ist, IST gesund, sonst wäre er krankgeschrieben. Wer aber gesundgeschrieben ist, hat auch volle Leistung zu bringen. Basta.
Wiedereingliederung? Mit so etwas hätte ich erst recht die kleinen süßen "Mobbing-Lächler" auf den Plan gerufen.

Wenn es so etwas wie "Hilfe vom Himmel" gibt, so kann ich im Nachhinein sagen: Ich erhielt sie während der gesamten Therapie-Zeit (14 Monate, einschließlich Reha).

Das änderte sich schlagartig, als die ersten beiden Zeitrenten-Jahre vorbei waren und die Verlängerung anstand.
Ab da begann ein wahnsinniger Renten-"Krieg" und oftmals habe ich gedacht, das schaffe ich nicht mehr. Ich war psychisch und physisch ausgelaugt, kaputt, fertig.

Und... wie auch hier schon beschrieben wurde, jede Aufregung zog körperliche "Missstände" nach sich, die überhaupt nichts mit der Krebserkrankung zu tun hatten. Es sind zu viele, um die alle aufzuzählen.

Fakt ist nur, dass mein Körper mir immer wieder unmissverständlich klar machte: Bis hierher und nicht weiter.

Was diverse Renten-Gutachter für unglaubliche Äußerungen von sich gegeben haben; wie sie versucht haben, mich als Simulantin, als arbeitsunwillig, als faul, als Rentenkasse-Plünderin etc. hinzustellen... darüber könnte ich ein Buch schreiben.

Die zweite Reha, angeordnet von der Rentenkasse, habe ich dann nicht mehr durchgehalten. Da kam der völlige Zusammenbruch nach etwa 12 Tagen. Dieses enorme Pensum an Therapien von morgens früh bis spätnachmittags, war endgültig zu viel.

Und doch war es genau diese Reha, die dazu führte, dass der lange 7-jährige Rentenkampf zu Ende ging.

Immer, wenn ich dann solche Threath´s wie diese lese, sind die Emotionen kaum noch beherrschbar.
WAS tut man schwerkranken Menschen alles an? ICH kann kein Verständnis für irgendwelche (wenn auch unbedachten) Äußerungen oder Anklagen gegen eine Krebskranke am Arbeitsplatz haben.
Ich kann auch nicht nachvollziehen, dass man eine Krebskranke für Mehrarbeit verantwortlich macht.
Ebenso wenig verständlich, wie man verlangen kann, dass Krebskranke genauso viel zu leisten haben, wie Gesunde.

Wir hier sind alle NICHT gesund und werden es auch nie mehr werden.

Ich gelte auch nach so langer Zeit als "In Vollremmission befindend" und nicht als gesund. Meine Krankenkasse hat sich darüber noch nie beschwert und sie wird wissen, warum.

Was eure aktuelle Arbeits-Situation angeht, kann ich leider nicht helfen. Wenn ich könnte... würde ich es tun.

Was ich aber machen kann, ist, meine volle Solidarität zu bekunden.

Merkt euch: Krebskranke haben ein Recht darauf, so viele und so lange Arbeitsauszeiten in Anspruch zu nehmen, wie sie selbst es für nötig erachten.

BASTA.



Liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann

Geändert von Norma (22.11.2014 um 21:27 Uhr)
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  #15  
Alt 22.11.2014, 22:12
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Hallo Norma,

ich denke, du hattest Glück im Unglück, aber auch du musstest für deine Rente kämpfen.
Ich glaube nicht, dass der Wechsel in die EU-Rente für alle das Richtige ist und es sind nicht alle in der glücklichen Lage mit dem Geld auskommen zu müssen. Ich war bei meiner Diagnose 55 Jahre und wollte wieder in das Berufsleben einsteigen. Ich hatte Glück, man hatte Verständnis, dass ich weniger belastbar war. Ich habe sogar die Wiedereingliederung um eine Woche abgekürzt, da ich unbedingt einen freien Tag wollte, nicht am Arbeitsplatz sein aber gleichzeitig 300 km weg von zu Hause ging gar nicht.
Da ich mit reduzierten Stundenzahl gearbeitet habe und viele Überstunden hatte, konnte ich oft ein verlängertes Wochenende machen.
Nach einer sehr arbeitsreichen Phase konnte ich mich durchsetzen und die Stunden an vier Tagen ableisten. Trotzdem war für mich klar, dass ich meinen SB-Ausweis nutze und die Rente für schwerbeschädigte in Anspruch nehme. Jetzt bin ich ein Jahr zu Hause und es geht mir gut.
Aus meinem Kollegenkreis konnte das keiner verstehen, aber hier ging mir Lebensqualität vor Geld, trotz der Rentenabzüge.
Während meiner Erkrankung habe ich das Wort - NEIN - gelernt und meine Ehrenämter aufgegeben.


In dem Sinne GlidingGeli
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