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#1
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AW: Diagnose Hodenkrebs - kein unilinear-differenziertes Semionom
Hi,
1) die Wahrscheinlichkeit einer Heilung liegt bei W&S beim Nichtseminom bei ca. 98 % und beim Seminom bei ca. 99 %. 2) bei einer adjuvanten Chemo beträgt die Heilungsraten wohl deutlich weniger (ca. 90 %), man muss aber natürlich berücksichtigen, dass aufgrund der adjuvanten Chemo bereits ein sehr großer Teil schon gar keine Folgebehandlung mehr benötigt. Z.B. Führt die adj. Chemo dazu, dass 95 % geheilt sind, müssten es "nur" noch ca. 60 % der restlichen 5 % "schaffen", um ingesamt auf 98 % zu kommen. 3) Dass man mit CT mehr sieht als mit MRT ist Quatsch. MRT ist sogar sensibler und hat keine Strahlung. Aufgrund der deutlich höheren Kosten ist es schwierig, MRT verschrieben zu bekommen. Ich würde aber raten, darauf zu drängen. 4) Das in der Lunge könnte alles sein, wahrscheinlich ist es nichts. Wenn das in der Leber etwas wäre, wärest Du ein großer Ausnahmefall. Auch ein Internist kann Dir da wenig helfen. Ob das in der Leber was ist, bekommt man nur durch eine Biopsie raus (die bei der Leber nicht ungefährlich ist) oder wenn die Läsion an Größe zunimmt (überwacht durch MRT). Ich drücke die Daumen, dass nichts mehr kommt. |
#2
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AW: Diagnose Hodenkrebs - kein unilinear-differenziertes Semionom
Zitat:
http://uroweb.org/guideline/testicular-cancer/#7 Siehe "7.2.2.2.Adjuvant chemotherapy" und "7.2.2.3.Risk-adapted treatment" Markus hat Stadium IA, keine Blut-/Gefäßinvasion, erleidet also statistisch weniger als zu 2% ein Rezidiv nach 1xPEB. Und wenn doch, wird er (je nach Risikofaktoren) statistisch zu ca. 70% mit einer Folgetherapie geheilt. Da komm' ich auf über 99% Heilungsrate. Wird wohl sogar noch besser sein, weil das Stadium besonders früh ist und es einen Mischtumor gibt. Geändert von Derjayger (18.11.2017 um 15:07 Uhr) |
#3
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AW: Diagnose Hodenkrebs - kein unilinear-differenziertes Semionom
Hi,
doch die Zahlen stimmen, auch wenn mein Abschnitt 2 etwas unklar formuliert ist. Die Zahlen 99 % und 98 % entstammen den European Guidelines. Letztlich sind dies natürlich Schätzwerte, weil nach ganz neuen Studien z.B. zum Seminom die Rückfallquote bei 3x BEP im Stadium IIa sogar 0 Patienten betrug, die Quoten in der Praxis ggf. sogar noch besser sind (was uns ja recht sein kann). Die Heilungsraten bei adj. Chemo beim Nichtseminom (ergibt sich eigentl. aus Satz 2 meines 2. Absatzes) beträgt ca. 95 % (nach neuen Studien möglicherweise sogar mehr, s. European Guidelines. Der Rest 2-5 %, der einen Rückfall erhält, hat dann aber keine Heilugsquote von 98 % mehr, sondern geringer, in der Summe kommt man dann auf die ca. 98 % (oder mehr). Kurzum, unsere Zahlen widersprechen sich nicht. |
#4
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AW: Diagnose Hodenkrebs - kein unilinear-differenziertes Semionom
Hi,
danke für Eure Antworten. Auf den Link habe ich keinen Zugriff und bei der Registrierung scheitere ich. Nochmals für mich zum Mitschreiben, ob ich Eure Zahlen halbwegs richtig verstanden habe: Variante 1: w&s Risiko Rezidiv ca. 20% Wenn Rezidiv, dann 3*BEP und mit einer Gesamtwahrscheinlichkeit von ca. 98% geheilt Variante 2: adj. 1BEP Risiko Rezidiv ca. 2-5% Wenn Rezidiv, dann ?! Salvagetherapie?! und mit einer Gesamtwahrscheinlichkeit von ca. 98% geheilt Spricht also alles für w&s, wenn die Gesamtwahrscheinlichkeit bei beiden Varianten gleich ist oder übersehe ich etwas? |
#5
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AW: Diagnose Hodenkrebs - kein unilinear-differenziertes Semionom
Jop. W&S wird empfohlen.
Zum Rezidiv bei Variante 2: Mit Vorbehalt. Die mir bekannten Quellen besprechen Rezidive nach 3xPEB, nicht nach 1x. Weiß da jemand mehr? |
#6
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AW: Diagnose Hodenkrebs - kein unilinear-differenziertes Semionom
Hi,
die Zahlen zu W&S stimmen (... man kann das aber natürlich nie auf das letzte Prozent sagen, weil die Daten ja aus verschiedenen Studien stammen und die Daten jeweils, wenn auch geringfügig, variieren). Bei adj. Chemo sollten die Zahlen auch passen. Das Problem ist jetzt aber wohl Folgendes: 1) Wenn Du ein kleines Rezidiv hast (z.B. Stadium IIa oder IIb) würde man sichrlich mit 3xBEP behandeln. 2) Solltest Du beim Rezidiv Stadium IIc oder III erreichen, müsste man eigentlich 4xBEP geben, was aber nicht geht, weil BEP max. 4x im Leben gegeben werden darf. Man müsste also auf eine andere Chemo ausweichen. 3) Problematisch ist bei der adj. Chemo wohl (dazu gibt es vor allem bei Carboplatin-adj. Chemo mittlerweile Zahlen), dass die spätere "richtige" Chemo in einigen wenigen Fällen, aber wohl statistisch relevant, nicht mehr so wirkt. Mein Prof. hat mir das so erklärt, dass in wenigen Fällen der Tumor, wenn er die adj. Chemo überlebt, Resistenzen entwickeln könnte. Das ist auch der Grund, warum die "richtige" Chemo auch unter keinen Umständen unterbrochen, sondern durchgezogen werden sollte, damit der Tumor keine Chance hat, Resistenzen zu bilden. Ich denke aber, dass Dir diese Feinheiten ein absoluter Spezialist erklären sollte. Ich selbst habe mich für W/S entschieden (bei einem Seminom); nach einem Rezidiv im Stadium IIa habe ich dann 3xBEP erhalten (was verkraftbar war). Ich will im Übrigen ausdrücklich keine Empfehlung aussprechen; das muss letztlich jeder selber entscheiden. 1xBEP hat natürlich auch den Vorteil, dass Du keine langfristigen Nebenwirkungen hast; die akuten Nebenwirkungen sind in etwa 2 Tage etwas stärkere Grippe + Haarausfall. Das fällt also kaum auf. Beide Varianten haben also Vor- und Nachteile. |
#7
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AW: Diagnose Hodenkrebs - kein unilinear-differenziertes Semionom
ich muss kurz mal was klugscheissen: spricht man bei W&S überhaupt von einem Rezidiv? Irgendjemand schrieb hier mal sehr nachvollziehbar, dass es dann lediglich das "normale" Fortschreiten der Krankheit ist und kein echtes Rezidiv.
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