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#1
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AW: Was ist bloß mit meinem Mann los?
Ja, ich versuche es...
Danke, du Liebe!
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Manchmal wollt ich fast verzagen und ich glaubt ich trüg es nie. Und dann hab ich's doch getragen. Aber fragt mich bloß nicht wie. H.Heine Mein Mann: Zustand nach Hirntumor OP 2001, Chemo, Bestrahlung. Jetzt Spätfolgen und Folgeschäden von der Hirnbestrahlung Zustand nach Schlaganfall 2001 Herzkrank Lebt seit 2015 in einem Pflegeheim |
#2
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AW: Was ist bloß mit meinem Mann los?
Seit 5 Wochen ist eine neue Situation.
Uwe hatte (hat?) eine Bronchitis und zu dem ist wieder etwas im Gehirn kaputt gegangen... Er liegt seit 5 Wochen, spricht nur JA und NEIN oder ICH WEIß NICHT. Alles andere, falls er mal etwas sagen möchte, verstehe ich nicht. Aber ansich ist er still. Er verschluckt sich oft und hat des öfteren Erstickungsanfälle, an dem Verschluckten. Einmal habe ich es erlebt - es war grauenvoll. Er guckt einen auch nicht an, er guckt durch einen hindurch oder in eine andere Richtung. Manchmal macht er auch Bewegungen mit der Hand oder dem Arm und guckt dabei in eine bestimmte Richtung. Frage ich ihn, ob er jemanden sieht, kommt keine Antwort. Überhaupt kommt fast nie eine Antwort. Er hat die Augen zu, oder guckt ins Nichts. Auch ist er total abgemagert, hat eine spitze Nase. Um etwas zu tun, wenn ich dort bin, reibe ich ihn mit Wick ein oder Franzbranntwein, oder flöße ihm Trinken ein. Auch bette ich ihn, lagere ihn um, oder so. Ich habe das Gefühl, das es ihm guttut, wenn ich es mache. Ich gehe oft zu den Malzeiten hin um ihm Essen zu reichen und mir ein Bild zumachen wie er drauf ist. Er schluckt verzögert. Ich muss immer sagen, das er schlucken soll und am Hals lang streichen. Ich streichle sein Gesicht, küsse seine Augen, seinen Mund...Halt alles was man so macht aus Liebe... Ansonsten bin ich ratlos und hilflos. Ich weiß nicht, was ich noch tun kann. Diese Krankheit, mit all ihren Spätfolgen hält uns nun schon 17 Jahre gefangen. Aber so wie jetzt, war es noch nie...
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Manchmal wollt ich fast verzagen und ich glaubt ich trüg es nie. Und dann hab ich's doch getragen. Aber fragt mich bloß nicht wie. H.Heine Mein Mann: Zustand nach Hirntumor OP 2001, Chemo, Bestrahlung. Jetzt Spätfolgen und Folgeschäden von der Hirnbestrahlung Zustand nach Schlaganfall 2001 Herzkrank Lebt seit 2015 in einem Pflegeheim |
#3
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AW: Was ist bloß mit meinem Mann los?
...ich sehe gerade meine letzter Eintrag war vor drei Monaten...
Zwischenzeitlich hatte Uwe immermal Fieberattaken. Vielleicht liegt es auch an der schlechten Zahnpflege, denn das Zahnfleisch ist entzündet, Zähne abgesplittert, abgebrochen. Da kann man sich den Mund fusselig reden, es ändert sich nichts. Uwe ist so 3 -4 Std am Tag in seinem Liegerollstuhl. Sie holen ihn zum Mittagessen raus und zum Kaffee, oder danach , legen sie ihn wieder zu Bett. Er spricht wenig. Mal ein JA, mal ein ICH WEISS NiCHT, mal ein DANKE. Meißt guckt er still. Wenn ich komme. lächelt er. Aber ich bekomme nicht immer Kontakt zu ihm. Er schläft viel. Ich möchte gern wissen, wie er mich wahrnimmt. Ich denke , auf der Gefühlsebene. Aber was ist das genau???? Wie fühlt es sich an für ihn? Vielleicht wie bei kleinen Kindern, die die Nähe der Mutter als etwas Warmes, Liebendes spüren, wahrnehmen, sich aber ja nicht äußern können...? Wenn ich ihn hinlege, irgendetwas pflegerisches mache, verwechselt er mich mit den Schwestern - das merke ich.
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Manchmal wollt ich fast verzagen und ich glaubt ich trüg es nie. Und dann hab ich's doch getragen. Aber fragt mich bloß nicht wie. H.Heine Mein Mann: Zustand nach Hirntumor OP 2001, Chemo, Bestrahlung. Jetzt Spätfolgen und Folgeschäden von der Hirnbestrahlung Zustand nach Schlaganfall 2001 Herzkrank Lebt seit 2015 in einem Pflegeheim |
#4
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AW: Was ist bloß mit meinem Mann los?
Liebe Hohesonne. Ich habe Eure Geschichte gelesen.
Es ist schlimm was Ihr bereits durchgemacht habt. Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft. |
#5
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AW: Was ist bloß mit meinem Mann los?
Vielen lieben Dank!
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Manchmal wollt ich fast verzagen und ich glaubt ich trüg es nie. Und dann hab ich's doch getragen. Aber fragt mich bloß nicht wie. H.Heine Mein Mann: Zustand nach Hirntumor OP 2001, Chemo, Bestrahlung. Jetzt Spätfolgen und Folgeschäden von der Hirnbestrahlung Zustand nach Schlaganfall 2001 Herzkrank Lebt seit 2015 in einem Pflegeheim |
#6
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AW: Was ist bloß mit meinem Mann los?
Liebe hohesonne,
Ich wünsche euch beiden und vor allem dir ganz viel Kraft für euch verbleibende gemeinsame Zeit so schön wie nur möglich zu verbringen. Meine Augen sind noch immer voller Tränen und ich hoffe du verzeihst den ein oder anderen Tipfehler. Ich ziehe den Hut vor dir. Ich weiss nicht ob ich solange durchhalten könnte. Aber da ich meine Mutter (COPD + Lungenkrebs) und meine Tante (Bauchspeicheldrüsenkrebs) die letzten Jahre bzw. Monate gepflegt hatte, kann ich dir sagen das sie alles mitbekommen haben. Auch wenn sie unter Morphium nicht wussten was oben oder unten war. Aber sie wussten genau ob eine Schwester oder ich da waren. Ich möchte für dich glauben das Uwe es spürt das du ihn noch mit jeder Faser deines Herzens liebst, aber halt selbst nicht mehr so zeigen kann wie er möchte. Und da du geschrieben hast das du so niedergeschlagen warst als er wie ein "Idiot" rüber kam. War das evtl. das kindhafte Vergnügen wie man es bei manchen Downvarianten sieht und ist vlt. in diesem Zusammenhang als eher positiv zu sehen. Vlt kannst das nächste Mal wenn du ihn so erlebst die Vergangenheit hinter dir lassen und dich einfach mit ihm freuen, auch wenn das jetzt erstmal befremdlich klingt. L.G. Amirasa |
#7
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AW: Was ist bloß mit meinem Mann los?
Nun ist wieder ein Jahr vergangen...
Mittlerweile liegt Uwe nur noch im Bett. Ihm wird Essen und Trinken angereicht und ich bin nicht sicher, ob er mich wirklich erkennen kann. Sprechen kann er nicht, er schläft fast die ganze Zeit und ist dünn. Freunde empfahlen mir eindringlich, nicht weiterhin 2- 3x die Woche zu ihm zu gehen, sondern einmal in der Woche, oder sogar nur alle 14 Tage. Ich bin sehr erschöpft und weine sehr viel. Mir rinnen die Tränen einfach nur so herrab. Ich kann es gar nicht richtig steuern. Allerdings merke ich, das es so nicht weitergehen kann mit mir. (Uwe ist nun 18 Jahre krank, ich bin 60 geworden in diesem Jahr, er 74.)
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Manchmal wollt ich fast verzagen und ich glaubt ich trüg es nie. Und dann hab ich's doch getragen. Aber fragt mich bloß nicht wie. H.Heine Mein Mann: Zustand nach Hirntumor OP 2001, Chemo, Bestrahlung. Jetzt Spätfolgen und Folgeschäden von der Hirnbestrahlung Zustand nach Schlaganfall 2001 Herzkrank Lebt seit 2015 in einem Pflegeheim |
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