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Alt 07.03.2005, 11:16
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Beiträge: n/a
Standard Bestrahlung nach Blasenentfernung, warum?

An Anja/Annonymus:

Immuntsystem stärkende Therapie wie Mistel oder Thymus (Mistel zumindest beim Nierenzellkarzinom sehr gut lebensqualitätssteigernd und Leben verlängernd, Thymus gibts keinen Wirknachweis) ist i.Z.n. Herztransplantation fürs Herz sicher nicht gut, wenn auch gegen den Blasenkrebs wirksam: sie wirken (Mistel) in der Tat lebensverlängernd, eine Heilung ist keinesfalls auch vom Ansatz her nicht drin. Einzelfälle, wirklich extrem selten, gibt es, die gab es vor der Immuntherapie und gibt es auch heute, die haben den Ansatz der Immuntherapie erst ermöglicht.

Die NAchbehandlung wird offenbar empfohlen, weil im OP-Präparat entweder 1. in der Harnblase ein sog. organüberschreitendes Wachstum, festgestellt wurde, wir nennen das Schnittrand positiv, oder 2. in den lymphknoten bösartige Zellen nachgweisen wurden. Bildgebende Diagnostik ist hier nicht hilfreich, weil mikroskopisch kleine Zellhaufen mit nichts festgestellt werden können, auch die PET kann prinzipiell keine BEzirke kleiner als 5mm darstellen. Zur PET: dies ist eine Untersuchung, die darstellt, wo Stoffwechsel betrieben wird. Nun weip man aber noch kaum Etwas über spezifischen Stoffwechsel bei den einzelnen Tumorarten,so auch Blasenkrebs. Die PET ist hier also nichts Anderes als die Suche Blinder nach einem schwarzen Stück Stoff im Dunkeln: zufällig mag Einer was finden. Im Falle 1: entweder ist Schnittrand positiv, dann entweder a) trotzdem alles raus, b)NAchbarorgane in paar Zellschichten noch Bösartiges dringeblieben, c) Eisbergphänomen: überall im Körper Zellen, oder der Nachweis des Einwachsens bösartiger Zellen in Nachbarorgane (z.B. NAchweis glatter Muskulatur mit bösartigen Zellen drin), dann prinzipiell auch a, b oder c. Ähnlich bei 2: entweder a)die Lymphknoten mit den bösartigen zellen komplett entfernt, oder b)nur ein paar NAchbar-LK betroffen, oder c)Anzeichen für Aussaat im ganzen Körper.

a, b oder c kann man nicht auseinanderhalten. Unter der Annahme a oder b (irgendwie noch Tumorreste "in der Region", wird die Strahlentherapie diskutiert. Blasenkrebs ist strahlensensibel, in diesen Fällen sehr guter Erfolg, Heilung möglich, im Falle c natürlich umsonst. Daher gehen Viele davon aus, daß, da ja c auch möglich, Strahlentherapie nicht sinnvoll, und Chemo angesetzt werden muß. Auch hier LEbensverlängerung dramatisch möglich, Heilung nicht.

ABER: Nach Sterbetafel http://www.advocat24.de/user_files/t...betabelle2.pdf ist Vater bereits, so massiv krank (Z.n. HErztransplantation) wie er ist, erheblich älter, als statistsch ein Gesunder werden würde. Zweites ABER: Dennoch ist seine fernere Lebenserwartung (so nennt man die vom jetzigen Zeitpunkt zu erwartende Lebensdauer) bei 6 Jahren. Ohne Nachbehandlung liegt die fernere Lebenserwartung mit einem Blasenkrebs unter den Annahmen b und c (im Falle 1 UND 2) bei Monaten bis wenigen Jahren, im Falle a ist er geheilt und lebt "ewig" (also von Seiten des Blasenkrebses). Mit Nachbehandlung Chemo oder Bestrahlung kann er Monate bis wenige Jahre an Lebenszeit zu den ohne Therapie hinzugewinnen in den Fällen b und c!! Insofern sollte eine solche NAchbehandlung dringend empfpohlen werden, die Nebenwirkungen sind, das muß aber jeder selbst entscheiden, m.E. akzeptabel, auch wenn die Chemo schon ein ziemlicher Hammer ist, besonders fürs Herz.
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