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#1
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AW: Diagnose ganz frisch
Hallo,
frisch ist die Diagnose nun nicht mehr. Mein Vater hat mittlerweile die kombinierte Strahlen- und Chemo-Therapie überstanden. Die Symptome waren doch sehr schlimm. Er hat in der Zeit sehr viel abgenommen - zu viel. Leider ist er manchmal ein etwas schwieriger Patient. Bei der geplanten Nachsorgeuntersuchung wurde er dann gleich im Krankenhaus behalten, um ihn wieder aufzubauen. Dies ist nun 14 Tage her, heute wurde er aus dem Krankenhaus entlassen. Seit gestern Abend wissen wir nun endlich, dass eine Operation doch möglich ist. Die OP ist bis jetzt für den 11.Oktober geplant. Dies sah nicht immer so gut aus, auch nach der Chemo- / und Strahlentherapie waren sich die Ärzte am Anfang nicht sicher, ob es möglich ist. Glücklicherweise haben sich alle Befürchtungen nun in Luft aufgelöst. Im Moment sind wir einfach nur froh, dass diese Chance besteht, auch wenn der Weg für meinen Vater noch eine Zeitlang sehr schwer sein wird. In den letzten Wochen konnte ich hier nicht schreiben, zumal meine Beiträge nur aus Zweifeln bestanden hätten. Gerne hätte ich etwas mehr von Susannes positivem Optimismus! Dieser ist auf dem Weg diese Krankheit zu bewältigen soooo wichtig. Ich kann für mich nur sagen, dass ich sehr viel Kraft aus ihren Beiträgen schöpfen konnte. Leider möchte mein Vater nichts von anderen Betroffenen hören. Meine Familien lebt im Ruhrgebiet, ich in Hamburg. Manchmal ist es wie ein Seiltanzakt, dass Richtige zu tun. Hier in Hamburg ist mein Mann und meine Arbeit, die auch nicht vernachlässigt werden dürfen. Glücklicherweise habe ich einen sehr verständnisvollen Chef. So manches Mal bin ich in dieser Zeit spontan zu meinen Eltern gefahren, wenn die Situation mal wieder ganz ausweglos schien und meine Schwester einfach zu viel aufgebürdet bekam. Unsere Mutter sitzt nach mehreren Schlaganfällen seit 5 Jahren im Rollstuhl und nimmt auf ihre eigene egoistische Art am Leben teil - man kann es ihr nicht verdenken, es macht die Sache aber nicht einfacher. Einen lieben Gruß an alle und besonders an Dirk. Wie geht es Deinem Vater? Elke |
#2
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AW: Diagnose ganz frisch
Liebe Elke, wenn es Deinem Vater vielleicht hilft, kann er gerne mal mit meinem Mann telefonieren. Er hat auch diesen Krebs. Diagnose war am 21.12.2004. Jetzt hat er eine Metastase und bekommt wieder Chemo. Aber er ist sehr positiv eingestellt. Wie gesagt, er kann ihn gerne mal anrufen. Tel.: 09453 / 99 79 29. Vielleicht bekommt er dadurch eine bessere Einstellung.
Es tut oft gut mit Betroffenen zu sprechen. Liebe Grüße Gabi |
#3
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AW: Diagnose ganz frisch
Liebe Gabi,
vielen Dank für Dein nettes Angebot. Eure Geschichte habe ich gelesen. Es ist schon bewundernswert, wie ihr damit umgehen könnt. Leider ist es im Moment so, dass mein Vater zur Zeit noch keinen Kontakt mit anderen Betroffenen haben möchte. Selbst Berichte aus diesem Forum stoßen bei ihm auf äußersten Widerstand. Deshalb wollen wir ihn auch nicht mit solchen Dingen "belasten". Wie gesagt, ist er jetzt wieder zu Hause. Es geht im mittlerweile auch viel besser. Für den 11. Oktober ist die große Operation geplant. Es ist schon verständlich, dass er sich vor solch einem großen Eingriff Gedanken macht. Vielen Dank noch einmal für das nette Angebot. Alles Liebe Elke |
#4
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AW: Diagnose ganz frisch
Liebe Elke,
gestern ist ja Dein Vater operiert worden. Wie ist es gelaufen? Melde Dich doch kurz mal, wäre schön. Liebe Grüsse Esther
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Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen". Ich lächelte und war froh ..... und es kam schlimmer. |
#5
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AW: Diagnose ganz frisch
Hallo Esther,
danke für die liebe Nachfrage. Leider konnte die Operation nicht durchgeführt werden. Während der Operation wurden kleinste, nicht sichtbare, nur fühlbare, Metastasen (so groß wie ein Stecknadelkopf) im Bereich des Beckens gefunden. Daraufhin wurde die große Operation gleich abgebrochen, da sie für ihn bei dem weiteren Kranksheitsverlauf keine Verbesserung gebracht hätte. Heute Nachmittag findet nun wieder eine große Besprechung mit allen behandelnden Ärzten statt, um den weiteren Verlauf der Therapie zu besprechen. Das ganze ist wirklich bitter, weil die Chemo- und Strahlentherapie an der Speiseröhre und der Ablagerung am Bauchfell so gut funktioniert haben, dass diese Operation möglich gewesen wäre. Mehr kann ich dazu im Moment nicht schreiben, weil ich in einer Stunde wieder ins Krankenhaus fahren will und mich vorher wieder in den Griff bekommen muss. Alles Liebe Elke |
#6
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AW: Diagnose ganz frisch
Hallo,
ich bin es schon wieder. Heute haben die Ärzte nun im sogenannten Tumorboard alle Möglichkeiten abgewägt. Sie sind zu dem Entschluss gekommen, dass es für meinen Vater das Beste ist, erst einmal nichts mehr zu machen. Abwarten, wie sich das ganze weiter entwickelt! Der Krebs an der Speiseröhre ist komplett weg. D.h. es ist zur Zeit nichts Nachweisbares mehr dort. Es können an solch behandelten Herden aber kleinste, nicht sichtbare, Reste vorhanden sein, die irgendwann wieder ausbrechen. In den meisten Fällen soll dies der Fall sein, daher erfolgt nach einer erfolgreichen Chemo- und / oder Strahlentherapie auch die Operation. Bei den Metastasen im kleinen Becken konnte festgestellt werden, dass sie durch die agressive Chemotherapie zwar teilweise zerstört wurden, aber eben nicht vollständig. Auch hier müssen wir abwarten, wie sich das ganze weiter verhält. Prof. Rupp rechnet damit, dass in ca. 6 Monaten wieder Beschwerden auftreten werden. Er hat uns heute erklärt, dass es sinnvoller ist, dann wieder eine evtl. Chemo- oder Strahlentherapie durchzuführen und nicht den Körper jetzt durch diese agressive Behandlung zu stark zu schwächen. Das ist zwar nachvollziehbar, aber trotzdem fällt es mir noch schwer, dass zu akzeptieren. Alle Befürchtungen von meiner Schwester und mir werden nach und nach Wirklichkeit. Elke |
#7
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AW: Diagnose ganz frisch
Liebe Elke,
das sind ja schlechte Nachrichten, so ein Mist, es tut mir sehr leid. Ich bin kein Arzt und möchte mir auch nicht anmassen, deren Entscheidungen zu bewerten, aber ich habe ehrlich gesagt schon etwas Mühe mit deren Aussagen hinsichtlich des weiteren Vorgehens bei Deinem Vater. Auch wenn er jetzt bestimmt geschwächt ist, aber wieso denn warten, bis die Metastasen wachsen und der Krebs wieder voll angreift, anstatt dem jetzt entgegen zu wirken? Und wie kommt der Professor zu der Annahme von ca. 6 Monaten? Wie schnell sich die Metastasen weiter entwickeln hängt doch von zu vielen Faktoren ab, als dass man da eine solche ziemlich klare Beurteilung machen könnte. Einfach ein halbes Jahr zusehen und warten was kommt? Die Metas können in dieser Zeit auch in noch nicht befallene Organe übergreifen, und das will man bloss so abwarten? Für mich ist das alles unverständlich. Hältst Du uns auf dem laufenden? Ich wünsche Deinem Vater alles Gute und hoffe, dass er nicht allzu lange im Krankenhaus bleiben muss. Liebe Grüsse Esther
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Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen". Ich lächelte und war froh ..... und es kam schlimmer. |
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