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  #1  
Alt 07.11.2006, 17:40
Crissy Crissy ist offline
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Standard AW: Leider auch bei mir Rückfall

Hallo Micha,

auch von mir unbekannterweise ein riesiges Kraftpaket in Deine Richtung. Ich drück' Dir die Daumen, dass alles gut wird und Du bald wieder unter "Positives" schreibst.

LG
Crissy
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  #2  
Alt 07.11.2006, 21:15
Josi W Josi W ist offline
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Standard AW: Leider auch bei mir Rückfall

Hallo, lieber Micha

Auch ich "umärmel" Dich unbekannterweise und wünsche Dir positive kraftvolle Gedanken!!

Liebe Grüße Josi
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  #3  
Alt 07.11.2006, 22:24
Benutzerbild von PaulaGreen
PaulaGreen PaulaGreen ist offline
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Beiträge: 171
Standard AW: Leider auch bei mir Rückfall

Lieber Micha,

auch ich drück alle Daumen dieser Welt und hoffe ganz doll, dass sich alles zum Guten wendet!

Toi, toi, toi!

Alles, alles Gute
Anke
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  #4  
Alt 08.11.2006, 10:26
susi11 susi11 ist offline
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Standard AW: Leider auch bei mir Rückfall

hallo micha!
ich war total sprachlos als ich deine zeilen laß.kopf hoch und ein für dich.auch ich drücke dir ganz ganz fest die daumen.
alles nur erdenklich gute
susi
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  #5  
Alt 12.11.2006, 17:06
Mark Mark ist offline
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Beiträge: 20
Standard AW: Leider auch bei mir Rückfall

Lieber Micha,
auch ich bin in Gedanken bei Dir und Drücke Dir ganz fest die Daumen, das das kommende Ergebnis in Richtung Lympfknoten zielt.

Erst wenn alle Untersuchungen abgeschlossen sind, wirst du Klarheit haben und die Zeit bis dahin wird bestimmt nicht leicht sein.
Selbst ein Rezidiv kann bekämpft werden.

Wünsche Dir das beste,
mit freundlichen Grüßen
Mark
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  #6  
Alt 13.11.2006, 13:56
Benutzerbild von Micha
Micha Micha ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 148
Unglücklich AW: Leider auch bei mir Rückfall

Hallo Leute,

heute komme ich endlich wieder dazu, mich zu melden. Schönen Dank für die lieben Worte. Eins vorweg: Der Krebs ist wieder da.

Musste ja am Donnerstag wieder in die Klinik. Habe es einfach nicht mehr ausgehalten. Solche Schmerzen habe ich noch nie gehabt. Mir tat vom Rücken her, der ganze Unterleib weh. Die Ärzte wussten auch erst auch erst mal nicht, wo die Schmerzen herkamen. Haben mir dann irgendwelche starken Schmerzmittel gegeben. Haben aber überhaupt nicht geholfen. Habe nur nach den Ärzten gerufen. So nach 3-4 Stunden haben sie sich dann entschieden, mir ein Morphin zu geben. Danach ging es. Hat aber nur so 3 Stunden geholfen, dann gab es die nächste Spritze. So gegen zwei oder drei Uhr morgens meinte dann der Nachtarzt (nicht von meiner Station), dass er mir nichts mehr geben dürfe, weil es sonst zu viel wäre. Ich dachte ich höre nicht richtig. Ich quälte mich vor Schmerzen und der Arzt wollte mir nichts mehr geben. Hab ganz schön Radau gemacht und dann auch alles bekommen. Leider hatte das Morphin bei mir auch die Wirkung, das ich nichts mehr bei mir behalten konnte. War nur am Kot... Selbst MCP hat nicht geholfen. Ärzte meinten, man brauche ein paar Tage um sich an das Mittel zu gewöhnen. Hatten zum Glück recht. So nach einer Woche ging es.

Freitag hatte ich dann mein erstes Gespräch mit dem Oberarzt. Erklärte mir, dass der Krebs wieder da ist und auch nicht mehr operabel ist. Jetzt ginge es darum zu klären, was man jetzt tut (Strahlen, Chemo ....) um den Krebs zu bekämpfen und wo die Schmerzen herkommen. Mehr sagte er erst mal noch nicht. War trotzdem ein Schock. Bin erst mal raus und hab nur noch geheult.

Freitagabend war dann auch klar, wo die Schmerzen herkamen. Hatte zwar ein akutes Nierenversagen. Aber das war von den Schmerzmitteln, die vorher schluckte. Für die Schmerzen selbst sollte das Nierenversagen aber nicht verantwortlich sein. Die Schmerzen kamen vom Tumor. Heißt: Tumor kleiner – Schmerzen kleiner.

Hatte am Samstag dann nochmal ein ausführliches Gespräch mit meinem Arzt. Hat mir ganz genau erklärt, was nun Sache ist. Wollte auch nicht das er mit irgendwas hinter den Berg hält. Wollte die ganze Wahrheit mit allen Konsequenzen wissen. Sagte mir, dass er kein Prophet sei. Es kann jetzt ganz schnell gehen, aber auch ein paar Jahre sind noch drin. Scheiße!!! Genaues könne er mir erst am Montag sagen, wenn alle Alternativen mit den andern Ärzten und mir besprochen sind. Übers Wochenende sollte erst mal mit der Schmerztherapie begonnen werden.

Ich habe dem Arzt aber noch klar gemacht, dass ich für vieles offen bin. Ich will aber ein lebenswertes Leben. Vor allem keine Schmerzen. Habe keinen Bock auf Behandlungen, die mein Leben zwar verlängern, aber es dafür zur Hölle machen, nur damit die Ärzte ihr Ego aufgebessert haben. Dann lieber kurz aber intensiv. Versteht mich nicht falsch. Ich habe noch nicht aufgegeben. Noch lange nicht. Ich werde Kämpfen. Aber nur wenn es Sinn macht.

Hier aber erst mal meine neue Diagnose:

Deutliche Größenprogredienz der präaortalen locoregionären Lymphknoten im Oberbauch mit nun konglomeratartiger Darstellung von 6,6 x 3,1 cm.

Mir wurde erklärt, das sind Metastasen in der Nähe der Bauchspeicheldrüse. Sehr dicht an der Wirbelsäule und genau zwischen zwei Hauptadern. Da der Bursche schon ganz schön groß ist, drückt er genau in ein Nervenzentrum. Das verursacht auch die großen Schmerzen.

Weiterhin schwirren noch irgendwo am Dünndarm weitere Metastasen rum. Habe mal nicht den ganzen Befund aufgeschrieben.

Am Wochenende wurde versucht herauszufinden, wie viel Schmerzmittel ich brauch. War eine ganz schöne Tortur. Aber bis Mittwoch hatten sie es im Griff. Bekomme jetzt ein Schmerzpflaster (Morphin), ein paar Tropfen und mehrere Tabletten. Wenn alles nicht hilft, versprachen mir die Ärzte auch ein paar Spritzen für zu Hause.

Montag habe ich dann den Therapievorschlag bekommen. Leider gibt es nicht so viel Alternativen. Die klassische Behandlung mit Cisplatin und 5FU oder eine neue Studie, die verschiedene Medikamente kombiniert. Allerdings sind davon noch nicht alle Medikamente in Deutschland zugelassen. In England und in den USA war die neue Methode wohl sehr erfolgreich. Bei 40% der behandelten Patienten konnte zumindest ein Rückgang der Metastasen erreicht werden. Auch geht diese Chemo nicht so auf die Nieren, die bei mir leider von der ersten Chemo schon geschädigt sind.

Habe mich für die Studie entschieden. Auch weil man nach 6 Wochen schon erste Ergebnisse sieht, und sofort umstellen kann, wenn die Chemo nicht anschlägt. Ich gehe aber davon aus, dass sie wirkt.

Habe nun am Dienstag mit der Chemo angefangen. Bekomme alle drei Wochen eine Chemo-Infusion. Danach muss ich immer für zwei Wochen Tabletten schlucken. Das Mittel nennt sich Capecitabin. Jeden Tag sechs Stück. Morgens und Abends jeweils drei. Ist ein ganz schöner Hammer. Danach geht es mir immer total Miss. Mir ist nicht schlecht, oder so, sondern es geht einen nur dreckig. Auch kommen schon andere Nebenwirkungen zum Tragen. Die äußern sich im Nervenzucken. Weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll. Es ist einfach so, dass wenn ich mich hinlege, ab und zu mal meine Arme oder Bein zu Zucken anfangen. Nicht doll, und man sieht auch nichts. Es so ein Gefühl und sehr unangenehm. Aber mir haben die Ärzte gesagt, dass es sehr häufig vorkommt. Danach habe ich dann eine Woche Pause und es geht wieder von vorne los. Insgesamt bekomme ich 12 Zyklen. Drückt mir die Daumen.

Donnerstag konnte ich dann entlassen werden. Die Schmerzen hatte man einigermaßen im Griff und die Tabletten kann ich erst mal zu Hause nehmen. Bin aber erst mal zu meinen Eltern. Hatte noch einen großen Kampf mit einem Arzt, bei der Entlassung. Der wollte mir einfach nicht, die versprochenen Schmerzspritzen (Morphin) verschreiben. Dabei habe ich diese noch jede Nacht einmal gebraucht, weil die Pflaster ihre volle Wirkung erst nach 24-72 Stunden entfalten. Hab mich dann einfach aufs Bett gesetzt und den Oberarzt oder das Rezept verlangt. Auf einmal war alles kein Problem. Weiß nicht, was das immer soll.

Bis jetzt habe ich irgendwie sehr sachlich berichtet. Vielleicht auch ein wenig Durcheinander. Aber ich bin auch noch von den Schmerzmitteln etwas Daun. Im Inneren sieht es bei mir leider etwas anders aus. Bin immer noch total fertig und habe es immer noch nicht ganz begriffen. Sah doch alles so gut aus. Habe gerade mit der Weiterbildung angefangen. Habe so darum gekämpft und mich auch so darauf gefreut. Und jetzt wieder dieser Schlag in den Nacken. Frage mich immer wieder:

Warum denn ich? Was habe ich falsch gemacht? Was soll ich noch aushalten?

Am meisten tuen mir meine Eltern leid. Konnte meinem Vater gar nicht in die Augen sehen. Waren voller Tränen. Konnte richtig sehen, wie er leidet. Bin doch sein einzigstes Kind. Muss auch für meine Eltern so schlimm sein. Vor allem, weil sie nichts tuen können. Meine Mutter spielt die starke Frau, und läst sich nichts anmerken. Organisiert alles und macht den ganzen Schreibkram. Hätte ich allein nicht geschafft. An was man alles denken muss! Rentenkasse, Arbeitsamt, Krankenkasse .........Aber ich merke auch, wie sie leidet. Schon alleine für die beiden, lohnt sich das Kämpfen. So das war’s erst mal. Hoffe ich komme in Zukunft wieder öfter zum Schreiben. Leider haben meine Eltern nur einen ganz langsamen Internetanschluß, und deshalb dauert alles etwas länger.

Entschuldigt, wenn alles etwas Durcheinander und lang war. Musste mir aber mal alles von der Seele schreiben.

Liebe Grüße
Micha
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  #7  
Alt 13.11.2006, 15:37
thomue thomue ist offline
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Registriert seit: 30.06.2006
Beiträge: 186
Standard AW: Leider auch bei mir Rückfall

Lieber Micha,

ich will aus meinem Herzen keine Mördergrube machen: Ihr Bericht hat mich zutiefst schockiert und ich hoffe und bete für Sie, dass die Geschichte einen guten Ausgang nimmt!

Was für ein gnadenloser Rückschlag.

Micha, mir tut unendlich leid was Ihnen widerfahren ist. Dennoch glaube ich fest daran, dass das Letzte was Sie jetzt brauchen abgrundtiefe Jammertäler sind.

Sie haben noch "Eisen im Feuer" und Sie sind keinesfalls zum untätigen Zuschauen verdammt. Ich weiss nicht ob Ihnen dieses Geständnis etwas bringt aber ich hätte mich ebenfalls für die Studie entschieden. Die Teilnahme ist sicherlich kein Fehler, sondern vielmehr eine logische Schlussfolgerung aus den Erkenntnissen der Ärzte. Wenn Cisplatin und 5-FU am Ende sind, müssen offensichtlich Wege ausserhalb der Norm beschritten werden, ganz klar.

Die Ängste um Ihre Eltern kann ich gut verstehen. Wer findet Gefallen daran seinen Vater weinen zu sehen? Sicherlich niemand. Zumal Ihre Beziehung zu den Eltern überaus intakt zu sein scheint. Leider können Sie Ihre Eltern von diesem Trauma nicht befreien, so sehr Sie sich auch mühen. Sie sind genauso schuldlos zu Ihrer Erkrnakung gekommen, wie alle anderen Krebspatienten und Sie lassen den feigen Schmarotzer nicht einfach gewähren. Mehr als offen über die aktuelle Lage zu sprechen können Sie nicht tun!

Dennoch gibt es eine positive Botschaft, die ich aus Ihrem Beitrag mitnehme. Sie sind ein Kämpferherz und Sie sind Willens dem Monster Krebs die Zähne zu zeigen. Bravo, weiter so, lassen Sie sich nicht unterkriegen! Nicht von einem feigen Heckenschützen!

Micha, Ich wünschen Ihnen alles erdenklich Gute, Kraft und Gottes Segen für die kommenden Therapiemaßnahmen. Gleiches gilt für Ihre Eltern. Selbstverständlich soll es auch am notwendigen Glück nicht fehlen!

Wir werden hier sein und auf Sie warten. Wir harren der positiven Dinge die kommen werden!

thomue.
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