Gebärmutterhalskrebs und jetzt weiss nicht mehr weiter

[Petra_S]

Hallo Evalein,
ich habe das Gefühl, du hast ein sehr schweres Leben. Irgendwie machst du mir den Eindruck, als wäre dir dein Leben nicht so besonders wichtig. Ist es dir hauptsächlich eine Last, weil du für deine Familie sorgen musst? Ich bin Hinterbliebene und habe schon einige Stimmungswechsel an meinem Mann und mir beobachten müssen. Doch ich kann dir nur sagen, was ich zwischen deinen Zeilen lese, ob das richtig ist weiß ich natürlich nicht und ich möchte dir nicht zu nahe treten. Trotzdem will ich versuchen zu schreiben was ich glaube zu lesen: Du kommst aus einem fernen Land, deine Familie ist in dem Land darauf angewiesen, dass du/ ihr sie unterstützt, dein Freund und du - ihr arbeitet den ganzen Tag, für Gefühle und einfühlsame Gespräche ist nicht viel Zeit und Raum, evtl. auch kein Interesse von Seiten deines Partners, du hast nicht viel Bestätigung aus deiner Umwelt, dass es wichtig ist, dass es dich als Person und nicht nur als Versorger gibt???? Du kennst den Wert deines eigenen Lebens für dich nicht? Es wäre endlich Ruhe, wenn kommt was kommt? Du denkst es ist dir egal? ...Evalein, wenn das so sein sollte, denke ich wäre es wichtig, wenn du erst mal versuchst ein paar Tage oder eine Wochen mal nur ´mit dir allein zu sein, nicht zu arbeiten, spazieren gehst, telefoniertst MIT WEM DU WILLST (nicht wer es von dir erwartet), schwimmen gehst...usw. deine Zeilen lesen sich für mich, als hättest du den Kontakt zu dir selbst und deinen Gefühlen verloren. Du kannst aber erst um dein Leben kämpfen wollen, wenn es dir etwas wert ist, du leben willst...Versuch zu finden was DICH hier WIRKLICH hält, WARUM/ WOFÜR DU LEBEN WILLST!

Wie gesagt, ich entschuldige mich schon jetzt, wenn ich falsch liege...
Viele Grüße Petra

[evalein]

Hallo Petra
du brauchst dich nicht entschuldigen.
Ich weiss es selbe nicht was ich denken soll. Ich hab einfech mal rausgeschrieben was mir im Kopf stand.
Ich lese hier viel über Frauen, oder Menschen, die ihre Krankheit als etws ganz schlimmes erleben.
Ich erlebe eigentlcih meine Krebs als etwas die zu mir gehört.Oder erlebe vielleicht den ganz nicht.Ich weiss dass er da ist, aber beobachte ihn nicht. Teoretisch weiss wie es gefährlich sein könnte, pracktisch lebe jeden Tag weiter, wie bis jetzt gemacht habe. Ein Schritt nach dem ander, die so wie so in nichts führen, und trotzdem lachen und die andere Mut machen, in der Öffnung er wird irgendwann Zeit auch für sich selbe bleiben.
Eine Woche Urlaub.Wäre schon mal ein Tag schon ausschalten können.
Aber jeden Tag ist was anders da,die Priorität eins hat. Und der Kopf hat einfach kein Platz für anders als weiter gehen, wie es gehen kann.
Aber ich bin fröh mal ein Platz gefunden zum haben, wo man einfach sich den Kopf , für ein paar Minuten, sich frei machen kann.
liebe Grüße

[Petra_S]

Hallo Evalein,

die so wie so in nichts führen

...das ist es was ich meine

wird irgendwann Zeit auch für sich selbe bleiben.

irgendwann - kann zu spät sein...es ist dir egal? Wenn du dir die Zeit nicht NIMMST, wird sie vielleicht erst "bleiben", wenn sie dich mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht haben. Sollte dir dann aber auffallen, dass du doch ganz gern leben, vielleicht auch anders als jetzt, leben möchtest, könnte es sein, dass es zu spät ist, dass sich schon so viele Metastasen gebildet haben...

Eine Woche Urlaub.Wäre schon mal ein Tag schon ausschalten können.
Aber jeden Tag ist was anders da,die Priorität eins hat. Und der Kopf hat einfach kein Platz für anders als weiter gehen, wie es gehen kann

Prioritäten...wer setzt die? Was ist mit diesen Dingen wenn du ganz schwer krank bist, wenn du gar stirbst? Oder glaubst du nicht, dass du daran sterben kannst? Glaubst du der Krebs gehört so sehr zu dir, dass "er dir nichts tun wird, dein Freund" ist? Das ist jetzt nicht ironisch oder böse gemeint, ich versuche nur dein Denken zu verstehen...Überleg dir doch in den nächsten Tagen mal genau, WAS PASSIERT, wenn ich das und das jetzt nicht mache, WAS ist das SCHLIMMSTE, was dann passiert? Und was passiert, wenn der Krebs deich ganz krank macht, dich umbringt ...? Wenn du es vor dir her schiebst, kannst du noch einiges erledigen, aber ich glaube nicht, dass du ihn für immer ignorieren kannst...und dann fahren sie dich irgendwann ins Krankenhaus, weil irgendwas in deinem Körper nicht mehr funktioniert und dann liiegst du da, die Behandlungen werden entweder schwieriger, langwieriger oder du lehnst sie ab...In dem Fall hast du dich jetzt schon entschlossen sterben zu wollen. Oder habe ich dich nicht richtig verstanden? Meinst du vielleicht, er geht wieder weg, wenn du ihn nicht beachtest oder verhält sich still? Du sagst du weißt nicht was du denkst. Ich bin immer noch der Meinung, das Denken kommt, wenn du dir Raum und Zeit dafür lässt. Du hast es von Mai bis jetzt geschafft den Kopf in den Sand zu stecken, mich wundert, dass deine Ärzte so lange zu schauen oder gehst du da nicht mehr hin? Manchmal nimmt man seinen Körper und die Krankheiten nicht so richtig wahr, kann sich nicht vorstellen, dass man überseinen eigenen Körper redet, der so was haben soll, weil man SICH SELBST nicht richtig wahr nimmt und das passiert sehr schnell, wenn man Tag für Tag immer nur funktioniert wie eine Maschine...

Bitte überleg es dir genau. Ich habe meinen Mann verloren und auch wenn wir vorher wußten, was sterben heißt, diese Endgültigkeit dann jeden Tag aushalten zu müssen und zu spüren ist ganz schwer! Und auch für dich kann irgendwann der Punkt überschritten sein, an welchem du noch zurück kannst.
Gruss Petra

[evalein]

Du hast Recht.
Vielleicht bringt den Kopf in sand stecken nicht, aber bringt es weiter, Tag für Tag, um das heutige zustande so zum halten, bis wasnn es geht.
Danach ist nicht mehr meine Verantwortung.
Danach kann mir keine es sagen, du tust es nicht genug, du machst nicht.
Es wurd ein Tag kommen wo nicht mehr weiter geht, aber bis dahin müß durchhalten. Und öffen dass wenn der Tag kommt, dann nicht zu spät für mich ist.
Weisst du. dein Mann hat etwas gutes gehabt, jemand die in Heute vermisst, und mit ihm gekämpft hat.
Ich kämpfe Heute für andere in der tägliche leben, aber wieso weiss ich es nicht.
Danke aber für deine Wörter.
Vielleicht kommt ein Tag, wo ich deine Rat verfolgen wird.
Eva

[Petra_S]

Hallo Evalein!

Ich bin sehr traurig so von dir zu lesen, obwohl ich befürchtet habe, dass es so ist. Es sollte kein Mensch sagen müssen

Ich kämpfe Heute für andere in der tägliche leben, aber wieso weiss ich es nicht.

. Es scheint mir ja sogar noch schlimmer zu sein, als ich erst befürchtet habe, ich dachte, du wüstest nicht OB du überhaupt leben willst, nun lese ich :

Es wurd ein Tag kommen wo nicht mehr weiter geht, aber bis dahin müß durchhalten. Und öffen dass wenn der Tag kommt, dann nicht zu spät für mich ist.

...das heisst, du würdest gern leben, auch um dein Leben kämpfen, aber man hat kein Verständnis dafür in deiner Umgebung, du hast keine Chance aus deinen Verpflichtungen auszubrechen...solange du noch irgendwie zur Arbeit kriechen kannst... Das tut mir sehr, sehr leid - wirklich !!! Doch wenn du keinen Menschen in deiner Nähe oder Familie hast, der dich aus dieser Situation raus holt, dich befreit, dann hast du nur dich. Du arbeitest für andere und lässt dich selbst im Stich ...Evalein...??! Wieso dürfen die anderen das von dir erwarten? Sind sie mehr "wert" als du??? Was soll ich dir nun noch sagen? Ich kann da nichts zu sagen, du musst den Weg gehen, der für DICH der richtige Weg ist und doch weiß ich, dass man manchmal Hilfe braucht, dass einem jemand helfen muss aus dem Gefängnis auszubrechen, wenn man nicht mal mehr dazu die Kraft hat. Du hast wieder nicht geschrieben, ob du noch zum Arzt gehst, sicher nicht. Evalein, der ist in meinen Augen noch eine Chance. Geh doch hin und lass dich sofort einweisen ins Krankenhaus, dann hat es der Doc entschieden und nicht du. Was meinst du? Ich hoffe sehr, du wartest nicht, bis du zusammenbrichst!

Viele Grüße Petra

[Birgit4]

Liebe Evalein,
ich bin Betroffene 49 (Darmkrebs,pT4,mit 2 Lebermetastasen.
Bin 2 mal Operiert worden(Darmverschluß Krebs ,und Leber-Op)
Ich muß mich Petra anschließen,mit dem was sie sagt.
Ich möchte aber mal als Betroffene mit dir reden.Ich kenne deine Angst,und ich kann auch dein Verhalten zum teil verstehen."ABER"wenn du jetzt nicht's machts ;sprich OP...wirst du es spätestens bereuen wenn die Ärzte nicht's mehr für dich machen können
Du versuchst alle deine Gedanken" wegzuarbeiten."Aber das wird dir nicht gelingen...oder warum schreibst du hier ;-)

Krebs im Anfangstadium ist heilbar.
Überlege dir "GUT" wie du für "DEIN LEBEN" entscheidest.
Ich habe mich vor 3 Jahren gegen Chemo entschieden...habe viel auf Naturheilkunde gemacht.
Und das war wirglich ein Bauchgefühl....ich habe 5 Kinder die kleinste ist 8 Jahre jung,
Und glaube mir...ich habe nur für mich ,und mein Leben entschieden.
Denke bitte mal an dich...und höre auf dein Herz.
Ich wünsche dir Kraft und Hoffnung,für dein "LEBEN"
Lieben gruß und eine feste Umarmung..
von Birgit