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  #1  
Alt 13.02.2007, 08:14
petrap petrap ist offline
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Standard AW: Inoperables HCC und CA 19/9 Spiegel von 2972!

Hallo Ihr Lieben,

mein Papa ist am Sonntag Abend um 22.26 Uhr gestorben.

Ich war die ganze Zeit bei ihm und habe ihn begleitet.
Alles ist nun gut.

Ich fahre jetzt wieder nach Mainz, um mich zusammen mit seiner Frau um die Beerdigung uns alles Notwendige zu kümmern.

Ich möchte Euch allen, die Ihr mich die letzte Zeit so ermutigt und gestützt habt, ganz herzlich danken und melde mich nochmal, um Euch zu erzählen, wie alles verlaufen ist - aber dies später...

Liebe Grüße,

Petra
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  #2  
Alt 13.02.2007, 10:38
Michaele Hendrichs Michaele Hendrichs ist offline
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Standard AW: Inoperables HCC und CA 19/9 Spiegel von 2972!

Liebe Petra, mein aufrchtiges Beileid zum doch noch recht schnellen Tode deines lieben Vaters. Er hat es nun geschafft und ist am Ende seiner Schmerzen angekommen. Und du warst bei ihm, das hat dir und ihm viel gegeben da bin ich mir ganz sicher. Es ist trotz allem Leid schön, wenn man später zur Ruhe kommt und weiß man ist da gewesen und hat den Sterbenden auf seinem letzten Weg begleitet.
Doch wünsche ich dir für die nächsten Tage viel viel Kraft und liebe Menschen die dir zur Seite stehen.
Nun ist die Zeit gekommen und man hat so viel zu erledigen. Die Trauer kommt da manchmal viel zu kurz. Ich empfand das jedenfalls so. Habe mich oft gefragt wie hast du das alles überhaupt durchgestanden und ich weiß heute nach 8 Wochen, ich habe es nur durchgestanden weil ich so beschäftigt war mit Trauerkarten u.s.w.
DU wirst es auch schaffen und dann kehrt irgendwann wieder die Normalität ein und du wirst schnell wieder in den Alltag eingebunden sein. Noch heute vergeht keine Stunde, wo ich nicht an meine über alles geliebte Mama denke. Doch alles muss ja irgendwie weiterlaufen und die Zeit zeigt dir auch das es funktioniert.
Liebe Petra, ich kann mich jetzt ein paar Tage nicht melden, weil wir zum Skifahren in die Berge wollen. Einfach mal ein paar Tage abschalten.

Bin aber in Gedanken bei dir und werde mich nächste Woche wieder melden.

Liebe Grüße
Michaele
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  #3  
Alt 14.02.2007, 08:53
3Jane 3Jane ist offline
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Standard AW: Inoperables HCC und CA 19/9 Spiegel von 2972!

Liebe Petra!

Da meine Kinder nacheinander krank wurden, habe ich erst heute wieder hier reingeschaut und nun deine Nachricht vom Tod deines Vaters gelesen.

Mein aufrichtiges Beileid. Es ist schrecklich wenn man mitansehen muß, wie ein geliebter Mensch sterben muß. Ich hoffe, dass du ausreichend Halt in deiner Familie findest um das Ganze gut Verarbeiten und Verkraften zu können. Aber du hast ja schon geschrieben, dass du viel Unterstützung von deiner Familie erhäls. Ich hoffe du konntest noch mit deinem Vater dir und ihm wichtige Sachen besprechen. Ich denke an dich und allen die durch den Tod deines Vaters betroffen wurden.

LG 3Jane
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  #4  
Alt 16.02.2007, 11:16
petrap petrap ist offline
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Standard AW: Inoperables HCC und CA 19/9 Spiegel von 2972!

Hallo Ihr Lieben,

VIIIIELEN DANK FÜR EURE UNTERSTÜTZUNG - es ist toll, soviel Mitgefühl zu erhalten und es hilft sehr.

Ich kann mich an einen Tagebuchbericht von zwei Brüdern in diesem Forum erinnern, der mich sehr erschüttert hat - mir aber dennoch sehr geholfen hat, mich darauf einzustellen, was uns erwartet. In den nächsten Tagen werde ich Euch mal aufschreiben, was ich erlebt habe, aber dazu brauche ich noch ein paar Tage Abstand.

Bis dahin, viele liebe Grüße,

Petra
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  #5  
Alt 16.02.2007, 14:44
DTFE DTFE ist offline
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Standard AW: Inoperables HCC und CA 19/9 Spiegel von 2972!

Hier ist dieser thread: http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ead.php?t=4221
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  #6  
Alt 17.03.2007, 20:21
petrap petrap ist offline
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Standard AW: Inoperables HCC und CA 19/9 Spiegel von 2972!

Hallo Ihr Lieben,

wie Ihr seht, hat es ganz schön lange gedauert, bis ich mich wieder einloggen konnte! Ich hoffe, Ihr seid nicht böse, aber es ist sooooo viel passiert in den letzten Wochen.

Heute möchte ich Euch ein wenig teilhaben lassen, an dem was ich erlebt habe und was passiert ist:

In den Tagen bevor mein Papa starb (am Sonntag, den 11. Februar), habe ich noch sehr viel Zeit mit ihm verbracht. Ich bin jeden zweiten Tag
in die Klinik gefahren und Zeit mit ihm verbracht. Die letzte Woche möchte ich Euch heute mal schildern. Wahrscheinlich in mehreren Etappen, mal sehen...

Sonntag, 4.2.:
Heute morgen bin ich wieder alleine nach Bad Bergzabern gefahren, während mein Mann den Sonntag mit den Kindern verbringt. Für die Kinder hat Papa nicht mehr genug Kraft.
Als ich ins Zimmer komme, begrüßt er mich lieb mit "Hallo Strolch" - so hat er mich als Kind immer genannt. Es bricht mir fast das Herz, denn das habe ich ja schon sooo lange nicht mehr gehört.
Papa möchte gerne in ein nahegelegenes Hotel/Restaurant Essen gehen, also machen wir uns mit dem Auto auf den Weg. Unglaublich, wie schwer ihm das Einsteigen fällt. Der Weg vom Auto ins Restaurant ist so lang. Zum Trinken bestellt er sich einen Tee und zum Essen Fisch und Kartoffelbrei.
Es dauert ewig bis das Essen kommt, und ich merke, dass es ihm gar nicht gut geht. Scheinbar merkt er, dass die Theorie und Praxis nicht mehr übereinstimmen. Er freut sich, aus der Klinik mal rauszukommen, aber er merkt auch, dass seine Kräfte für solche Ausflüge nicht mehr ausreichen.
Plötzlich beim Essen, bekommt er starke Probleme, die ich erst nicht einsortieren kann. Erst habe ich das Gefühl er hat sich verschluckt, doch dann kommt es mir so vor, als wehre sich sein Bauch gegen das Essen. Nur an seinen Augen kann ich erkennen, dass ich mir keine Sorgen machen soll. Er schaut mich an, als wolle er sagen "Mach Dir keine Sorgen, das habe ich schon mal gehabt, das geht gleich vorbei." Unendliche Sekunden oder gar Minuten, in denen ich ihm völlig hilflos gegenübersitze und nur versuche, ihm Kraft zu vermitteln. Helfen kann ich ihm nicht, nur dadurch dass ich da bin. Als es ihm endlich wieder besser geht, erzählt er mir, dass es das vor ein paar Tagen schon einmal hatte - es fühle sich an wie Verschlucken, aber es sei wohl nur zu wenig Platz im Bauch... Mir schießt durch den Kopf, dass dieser Bauch einfach kein Essen mehr haben will. Oh Gott, was für ein Gedanke!
Nach dem Essen möchte ich ihn noch zu einem Spaziergang in der Sonne motivieren - und freue mich, dass er einwilligt. Ich schaue kurz auf die Uhr, um mir merken zu können, wie lange wir laufen. Das ist völliger Blödsinn, denn nicht mal zwei Minuten später reicht's ihm und wir gehen wieder aufs Zimmer.
Er ist müde und legt sich hin. Gegen später kommt das Halbfinale im Handball. Eigentlich wollte ich es mit ihm schauen (wie letzten Sonntag), aber da er ziemlich müde ist, entschließe ich mich zu fahren. Ich habe jetzt sowieso keinen Nerv zum Handball-Schauen.
Auf der Heimfahrt bin ich wie im Trance, denn heute habe ich begriffen, dass uns nur noch wenige Wochen bleiben! Und das fühlt sich sooo schlimm an!
Ich blöde Kuh bin so weggetreten, dass ich an der Tanke statt V-Power Diesel das normale V-Power erwische und falsch tanke. Das merke ich aber erst ca. 20 km weiter, als die Karre stehen bleibt! Der einzige Gedanke, zu dem ich jetzt noch fähig bin ist, Du musst Dir irgendwie merken, wo Du stehst, damit Dirk Dich findet und Du musst das Auto zu machen, damit Dich niemand klaut! Gott sei Dank klappt das auch gut, und Dirk findet mich sofort. Am Tag darauf hatten wir Gott sei Dank mehr Glück als Verstand mit unserer Werkstatt, die die Sache für "nur" € 250,- in Ordnung gebracht hat - aber selbst wenn's ein neuer Motor hätte sein müssen, das wäre mir sowas von egal gewesen. Ich fühlte mich immer noch wie in Trance und es konnte irgendwie gar nichts an mich rankommen.

Das war der Anfang seiner letzten Lebenswoche.

Ich melde mich morgen wieder und erzähle weiter, ok?

Bis dahin wünsche ich Euch allen viel Sonne und Kraft, seid tapfer!

Liebe Grüße,

Petra
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